Holstein Kiel mit Selbstvertrauen in heiße Wochen

19 Punkte nach neun Spielen – eine solche Bilanz hatte in den vergangenen Jahren kein Zweitliga-Neuling. Selbst Krösus RB Leipzig kam vor einigen Jahren „nur“ auf 16, die Überraschungs-„Durchmarschierer“ aus Darmstadt auf 15. Der letzte Aufsteiger mit einer ähnlichen Bilanz war Ergebirge Aue im Jahr 2010. Nachdem die Sachsen ebenfalls mit sechs Siegen (und sogar 20 Punkten) aus den ersten neun Spielen gestartet waren, belegten sie am Ende einen starken fünften Platz.

Ob es für die „Störche“ ein ähnlich gutes Jahr werden kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Noch haben die Kieler auch das warnende Beispiel Würzburg vor Augen – die Franken stürzten nach einer guten Vorrunde in der Vorsaison mit einer sieglosen Rückserie in die 3. Liga ab.

Für Vergleichbares scheinen die Kieler derzeit zu stabil und zu gut strukturiert – auf dem Platz wie auch außerhalb. Doch die wirklich harten Prüfungen warten erst jetzt auf Holstein. Mit den Spielen in Heidenheim und gegen Bielefeld beginnen die „Wochen der Wahrheit“ noch mit vergleichsweise kleinen Namen. Zwar dürfen sich beide als etablierte Zweitligisten fühlen, als Aufstiegskandidaten galten beide Teams aber vor der Saison nicht.

Anschließend folgen mit dem Pokalspiel beim Bundesligisten Mainz 05 (Di., 24. Oktober), das als „Bonus“ gelten darf, sowie den Zweitliga-Partien in Darmstadt, gegen Dresden, in Nürnberg, gegen Ingolstadt und Düsseldorf sowie in Braunschweig gleich absolute Hochkaräter in Reihenfolge. Bestehen die Kieler diese Top-Spiele einigermaßen schadlos, könnten die bislang erzielten 19 Punkte mehr sein als die halbe Miete für den Kampf um den Klassenerhalt.In Heidenheim ist am kommenden Wochenende nicht mit großen Vereänderungen in der Kieler Mannschaft zu rechnen.

Neben den langzeitverletzten Manuel Janzer (Achillessehnenriss) und Christopher Lenz (Muskelriss), die beim jüngsten Heimauftritt gegen Bochum (3:0) zumindest schon an Krücken mit ihren Kollegen mitfiebern konnten, fehlen mit Youngster Arne Sicker und Sturmtank Ilir Azemi, der noch immer nicht mehr als Aufbautraining absolvieren kann, derzeit nur zwei Akteure, die für die Startelf ohnehin nicht in Betracht kämen.