Holstein Kiel mit Happy End zum Auftakt

Auf eingespielte Abläufe setzte Holsteins Trainer Markus Anfang zur Premiere. Nicht unerwartet begann genau die Mannschaft, die am 13. Mai durch ein 1:0 in Großaspach den Zweitliga-Aufstieg gesichert hatte. Auf der Gegenseite überraschte SVS-Trainer Kenan Kocak mit einem Neuzugang im Tor: Der Ex-Rostocker Marcel Schuhen ersetzte Marco Knaller. Mit Nejmeddin Daghfous (Würzburg) stand ein zweiter Neuer in der Startelf.


Früh gab es den großen Schock für die „Störche“. Nach einem Vollmann-Steilpass in den Strafraum grätschte Dominik Schmidt, der wenige Minuten zuvor eine ähnliche Situation gegen Richard Sukuta-Pasu so bereinigt hatte, ungeschickt gegen den nicht direkt Richtung Tor strebenden Lucas Höler und brachte ihn zu Fall. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Sukuta-Pasu zum 0:1 (14.).

Der Rückstand trug nicht dazu bei, dass die Kieler ihre Anfangsnervosität abschütteln konnten. Selten bekamen sie Ruhe in ihren Spielaufbau. Erst nach 27 Minuten gab es die erste herausgespielte Torchance, als Dominic Peitz eine zu kurze Abwehr der Gäste direkt wieder in die Spitze zu Alexander Mühling lenkte, der scharf in die Mitte flankte. Doch der Schuss von Steven Lewerenz wurde abgeblockt.

Der nächste Schock folgte: Kenneth Kronholm rutschte mit dem Ball in der Hand aus dem Strafraum. Den folgenden Freistoß von der rechten Strafraumseite wehrten die Kieler zwar ab – doch Rafael Czichos „klärte“ zu kurz. Philipp Klingmann traf den Ball aus 22 Metern perfekt und hämmerte ihn in die lange Ecke zum 0:2 (35.).

Noch vor der Pause hätten die Kieler in die Partie zurückfinden können. Nach einem herrlichen öffnenden Pass von Patrick Herrmann tauchte Ducksch frei im Strafraum auf, der den Ball über Schuhen hinweg, aber nur an die Latte hob (42.). Zwei Minuten später sorgte auch ein Mühling-Freistoß, den Schuhen nicht festhalten konnte, für Gefahr. Doch Dominic Peitz’ Nachschuss wurde abgeblockt.

Mehrere Male stand auch Referee Benjamin Cortus vor der Pause im Blickpunkt: Erst hatten die Kieler Glück, als ein Foul von Peitz an Vollmann am Strafraumrand ungeahndet blieb. Dann war es Pech, dass ein eigentlich regulärer Körpereinsatz von Ducksch zurückgepfiffen wurde, als der Kieler nach einem Herrmann-Pass allein auf dem Weg zum Tor war (29.). Richtig lag der Referee, keinen Elfmeter zu geben, als sich Drexler in Klingmann hinein fallen ließ (37.).

Nach der Pause erhöhten die Kieler das Risiko und den Druck. Sandhausen ließ Holstein etwas mehr gewähren. Und die Gastgeber knüpften an die Endphase der ersten Hälfte an, hatten zumindest Torszenen, an denen meist Ducksch beteiligt war. Den Flachschuss des Ex-St. Paulianers konnte Schuhen nur abklatschen (56.).

Nach einem langen Schindler-Pass setzte Ducksch einen Kopfball knapp vorbei (61.). Und im Anschluss an eine Ecke stand einem gefährlichen Ducksch-Schuss in Czichos der eigene Mann im Weg (63.). Auf der Gegenseite vergab Sukuta-Pasu das 0:3. Er tanzte die halbe Kieler Abwehr aus, schoss aber über das Tor (67.). Der Anschluss fiel trotz Kieler Vorteile in dieser Phase wieder etwas überraschend. Der eingewechselte Manuel Janzer legte einen langen Ball ab, der bis dahin eher blasse Lewerenz schoss ein – 1:2 (75.).

In der Schlussphase warf Anfang alles nach vorn, stellte Peitz ins Sturmzentrum und brachte Youngster Utku Sen. Doch bei einer Ducksch-Chance (88., links vorbei) und einem Lattenschuss von Janzer (90.) fehlte den Kielern noch das Glück. Doch dann kam ja noch Ducksch. Aus 22 Metern zirkelte der Stürmer einen Freistoß über die Mauer und genau ins Eck zum 2:2 (90./+5).



SR: Cortus (Röthenbach), Assistenten Stein, Kornblum, 4. Offizieller Zielsdorf. Note 3. Lag bei den entscheidenden Strafraumszenen richtig, benachteiligte Ducksch einmal, als der frei durch war und eigentlich kein Foul begangen hatte. Hatte das Spiel aber insgesamt gut im Griff.
Zuschauer: 9.513 (im Kieler Holstein-Stadion).
Tore: 0:1 Sukuta-Pasu (14.) per Foulelfmeter (Schmidt an Höler), 0:2 Klingmann (35.) mit strammer Direktabnahme aus 22 Metern ins lange Eck nach zu kurzer Abwehr von Czichos, 1:2 Lewerenz (75.) aus sieben Metern unter die Latte nach Ablage von Janzer, 2:2 Ducksch (90./+5) mit direktem Freistoß aus 22 Metern.
Gelbe Karten: Kronholm (34., Handspiel). – Kister (26., Foulspiel), Klingmann (44., Foulspiel), Linsmayer (82., Foulspiel).