2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Foto: swa.
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Holstein Kiel mischt auch den VfL Bochum auf

Führung bringt Holstein Kiel so richtig ins Rollen

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Der nur einmal kurz unterbrochene Höhenflug der Kieler „Störche“ in der 2. Bundesliga hält unvermindert an. In einem phasenweise begeisternden Spiel hatte auch der VfL Bochum vor 10201 Zuschauern im Kieler Holstein-Stadion keine Chance. Am Ende hieß es 3:0 (2:0) – und Neuling Holstein mischt weiter munter an der Tabellenspitze mit.

Trainer Markus Anfang hatte keine neuen Personalsorgen – nur die Langzeitverletzten Christopher Lenz und Manuel Janzer fehlten. So kehrte im Vergleich zum 3:1-Sieg in Duisburg nur der zuletzt gesperrte Patrick Herrmann zurück in die Startelf, die ansonsten unverändert blieb. Bochums Trainer Ismail Atalan ersetzte nach dem 2:0 gegen Ingolstadt den gelbgesperrten Kevin Stöger und den verletzten Dimitris Diamantakos durch Johannes Wurtz und Thomas Eisfeld.

Auch den Bochumern war der Respekt vor der Kieler Spielstärke der vergangenen Wochen anzumerken. Der Gast verzichtete darauf, Holstein bereits frühzeitig anzulaufen, stellte sich tiefer auf, dabei allerdings das Mittelfeldzentrum konsequent zu.

Holstein eröffnete so oft mit langen Bällen auf die Flügel. Im letzten Drittel des Spielfelds fehlte den Gastgebern allerdings lange Zeit die Präzision. So war nur ein 17-Meter-Schuss von Steven Lewerenz (8.) gefährlich. Auf der anderen Seite störten die „Störche“ den VfL im Spielaufbau zwar sehr früh, schafften es dabei aber nicht, die Gäste zu Fehlern zu verleiten. In den ersten 20 Minuten bekam der Gast die Pressinglinie regelmäßig überspielt. Torgefahr brachte aber auch nur ein Schuss von Eisfeld (17., über das Tor).

Der Führungsttreffer der Kieler fiel kurios. Nach der ersten Ecke in einem bis dahin eher höhepunktarmen Spiel war der gefährliche Konter über Kinsgley Schindler und Lewerenz eigentlich schon verpufft. Danilo Soares kontrollierte den Ball, passte zurück zu Torhüter Manuel Riemann, der die Kugel nicht stoppen konnte und mit dem Fuß ins eigene Netz lenkte (22.).

Der Treffer hinterließ Spuren. Bochum fand nun keinen Zugriff mehr, Holstein hatte Oberwasser und auch herausgespielte Möglichkeiten. Doch Marvin Ducksch schoss nach Drexler-Rückpass drüber (26.) und versuchte nach einer Schindler-Flanke noch abzulegen statt direkt aufs Tor zu köpfen (31.). Gäste-Coach Atalan versuchte nun umzustellen. Doch weil das Anlaufen mit zwei Stürmern prompt im ersten guten Kieler Angriff durch die Mitte endete, blieb es beim Versuch. Ducksch per Freistoß (35., vorbei), Alexander Mühling (37.) und Schindler (39.) hatten gute Schusschancen.

Das 2:0 fiel aber aus einer Ecke. Lewerenz brachte sie von links herein, Dominic Peitz verlängerte und Rafael Czichos lenkte den Ball aus Nahdistanz über die Linie (42.). Ducksch hatte nach Lewerenz-Vorlage sogar noch das dritte Tor auf dem Fuß (43.).

Nach der Pause attackierte der Gast zwar früher, unterbinden konnte er das Kieler Spiel aber endgültig nicht mehr. Jetzt waren Räume für Kombinationen vorhanden – und die nutzte Holstein eindrucksvoll. Duckschs Schuss wurde abgeblockt (47.), Mühling schoss nach einer Ecke knapp vorbei (48.), Lewerenz prüfte Riemann aus 20 Metern mit einem Schuss aufs kurze Eck (54.).

Drexler hatte sich mit einem tollen Solo schon an den Fünfmeterraum durchgetankt, wartete im Duell mit Vitaly Janelt aber auf den Kontakt von hinten, der nicht kam – so gab’s weder Großchance noch Elfmeter (56.). Ducksch erarbeitete sich selbst eine gute Möglichkeit, verfehlte aber das lange Eck (61.). Riemann lenkte einen Lewerenz-Schuss in Klassemanier zur Ecke (63.).

Das überfällige 3:0 fiel nach 68 Minuten. Mühling erkämpfte den Ball an der Mittellinie gegen Patrick Fabian, marschierte nach vorn und bediente Drexler, der flach einschoss (68.). Drei Minuten später flog Wurtz nach übermotivierter Grätsche gegen Lewerenz vom Platz. Die Entscheidung war gefallen. Der Schwung nun etwas raus, das 4:0 aber möglich. Ducksch traf das Außennetz (80.), der Ex-Bochumer Tom Weilandt verzog noch knapp (90.).
Aufrufe: 01.10.2017, 20:17 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor