2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Gelungener Auftakt für Holstein: Kingsley Schindler (re.) überwindet MSV-Torwart Mark Flekken aus spitzem Winkel zum 0:1. Foto:Nawe
Gelungener Auftakt für Holstein: Kingsley Schindler (re.) überwindet MSV-Torwart Mark Flekken aus spitzem Winkel zum 0:1. Foto:Nawe

Holstein Kiel gewinnt beim MSV Duisburg

Glanzvolle »Störche« - und eine Portion Glück

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Keinerlei Spuren hinterließ die erste Niederlage seit Wochen bei Holstein Kiel. Drei Tage nach dem 0:1 gegen St. Pauli zeigte der Zweitliga-Neuling beim MSV Duisburg eine über weite Strecken bärenstarke Leistung und siegte trotz einer Schwächephase zu Beginn des zweiten Abschnitts hochverdient mit 3:1 (1:0).

Holstein-Trainer Markus Anfang musste den gesperrten Patrick Herrmann ersetzen. Für ihn kam erstmals Johannes van den Bergh zum Zug, Sebastian Heidinger wechselte die Seite. Außerdem wurde auf der Sechserposition gewechselt: Dominic Peitz kehrte für David Kinsombi zurück. MSV-Trainer Ilia Gruev stellte die gleiche Elf auf, die ein 2:2 in Ingolstadt erreicht hatte.

Dass das Selbstbewusstsein der „Störche“ unter dem Ende der Siegesserie am Dienstag nicht gelitten hatte, wurde in der MSV-Arena früh an deutlich. Vom Anstoß weg dominierten die Kieler. In den ersten dreieinhalb Minuten standen bereits vier Ecken und zwei gute Chancen für die KSV zu Buche. Ein Schuss von Dominik Schmidt nach der ersten Ecke strich abgefälscht quer durch den Fünfmeterraum und am langen Pfosten vorbei (2.).

Nach einer kurz ausgeführten Ecke verpasste Rafael Czichos eine Mühling-Flanke nur haarscharf (4.). Das 0:1 war nach neun Minuten bereits hochverdient. Dominick Drexler schickte Kingsley Schindler mit einem Pass in die Schnittstelle steil, der Holstein-Rechtsaußen ließ Gegenspieler Kevin Wolze uralt aussehen und vollendete flach aus spitzem Winkel (9.).

Zwar versuchte Duisburg anschließend, sich zu befreien. Ein paar Spielanteile mehr erarbeiteten sich die „Zebras“ auch. Bis auf einen Distanzschuss von Enis Hajri (32., vorbei) sprang bis zur Pause aber nichts ansatzweise Gefährliches heraus. Auf der Gegenseite war das 0:2 mehrmals möglich. Drexler rutschte an einer Lewerenz-Flanke vorbei (20.). Alexander Mühling setzte einen 25-Meter-Schuss knapp vorbei (29.).

Drexler schoss nach einem Solo von der linken Seite über das Tor (38.). Die größte Chance ließ Marvin Ducksch aus. Der Stürmer verfehlte das Tor nach einer guten Kombination über Drexler und Lewerenz völlig freistehend aus sieben Metern (43., rechts vorbei).

Spielerisch war zwischen den beiden Aufsteigern 45 Minuten lang ein Klassenunterschied zu erkennen.Der zweite Abschnitt begann zwar mit einer Schusschance für Lewerenz (49., abgefälscht vorbei). Doch der MSV brachte nun mit einfachen Mitteln (lange Bälle, Standards, früheres Attackieren) deutlich mehr Wucht in sein Angriffsspiel.

Holstein ließ sich gut eine Viertelstunde lang beeindrucken. Einer Portion Glück und Kenneth Kronholm war es zu verdanken, dass die 1:0-Führung hielt. Stoppelkamp scheiterte mit zwei Schüssen (51., 52.), gegen Kingsley Onuegbu glänzte der Kieler Keeper erstmals (52.). Dustin Bomheuer stocherte den Ball im Anschluss an einen Freistoß vorbei (60.).

Turgay Engins 18-Meter-Schuss hielt Kronholm stark (66.) und übertraf sich eine Minute später, als er Kevin Wolzes Schuss an die Latte lenkte. In dieser Phase hatten die Kieler aber auch schon wieder Konterchancen. Ducksch vergab nach guter Lewerenz-Flanke freistehend (65.).

Drexler bestrafte einen krassen Abwehrfehler nicht, sondern schob den Ball am langen Pfosten vorbei (69.). Lewerenz traf nach einem Solo aus Linksaußenposition nur den langen Pfosten (71.). Alles in allem war das 0:2 zu diesem Zeitpunkt wieder verdient: Lewerenz schickte Drexler mit einem Traumpass auf die Reise, der Mark Flekken aussteigen ließ und traf (73.).

Die Entscheidung war das noch nicht. Stanislav Iljutcenko köpfte an die Latte (77.). Kronholm lenkte einen Stoppelkamp-Schuss um den Pfosten (79.). Der Deckel war erst auf einer dramatischen zweiten Hälfte, als Drexler einen Elfmeter (Flekken hatte Schindler am Strafraumrand gelegt) zum 0:3 verwandelte (88.). Das abschließende 1:3 von Lukas Fröde im zweiten Versuch nach einer Wolze-Ecke (90./+2) war endgültig nur noch Kosmetik.
Aufrufe: 024.9.2017, 16:30 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor