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WM 2014
Fahrudin Dzinic ist großer Fan von Bosnien-Herzegowina.     Archivfoto: Uwe Stotz
Fahrudin Dzinic ist großer Fan von Bosnien-Herzegowina. Archivfoto: Uwe Stotz

Hoffnung aufs Viertelfinale

BOSNIEN-HERZEGOWINA Imam Fahrudin Dzinic traut seiner Mannschaft eine Menge zu

WIESBADEN. „Die erste Teilnahme bei einer Fußball-WM ist eine historische Sache für Bosnien. Die ganze Nation ist positiv aufgeregt. Ich war vor zehn Tagen dort und die Leute freuen sich unheimlich“, berichtet Fahrudin Dzinic. Das gelte selbst für diejenigen, die bei den Überschwemmungen ihre Häuser verloren hätten. Auch wenn sie in Schulen untergebracht seien, hätten sie doch die Gelegenheit, die Weltmeisterschaft beim Public Viewing zu verfolgen.

„Es ist unsere Mentalität, dass wir die Probleme dann auch einfach mal vergessen können“, erläutert der 42-Jährige. Er selbst werde alle Spiele in den Räumen der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken verfolgen, deren Imam er ist. Hier ist bereits die erfolgreiche Qualifikation für das Turnier gefeiert worden, nachdem die Mannschaft zuvor die Teilnahme an EM und WM jeweils nur knapp in den Playoffs verpasst hatte. „Da sind Tränen geflossen und anschließend hat es einen Auto-Korso durch Wiesbaden gegeben“, blickt Fahrudin Dzinic zurück, der selbst die Fußballschuhe für Bosnia 04 schnürt.

Unheimlich stolz

Bereits jetzt sei man unheimlich stolz auf die Nationalmannschaft. Das gelte auch dann, wenn sie alle Spiele in Brasilien verlieren würde. „Wenn wir die Gruppenphase überstehen, ist uns das Viertelfinale zuzutrauen. Dann bekommen die richtig Power“, ist sich der Vorsitzende von Bosna 04 sicher, das sein Vereinsheim in den Räumen der Gemeinde hat. Den WM-Titel werde sich entweder Brasilien oder Deutschland holen, glaubt er. Spanien sei nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Wenn die eigene Mannschaft nicht spiele, dann drücke man in der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken dem deutschen Team die Daumen. Eine besonders lange Nacht steht ihnen daher am 21. Juni bevor, wenn zunächst um 21 Uhr die deutsche und dann um Mitternacht die eigene Mannschaft spielt.

Aufrufe: 013.6.2014, 19:26 Uhr
Hendrik JungAutor