2024-04-25T14:35:39.956Z

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| Foto: Matthias Konzok
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Phasenweise wie im Rausch: FV Fahrnau dreht 0:3 zum 7:4

Nullnummer zwischen Steinen und Todtnau +++ Tore satt zum Start

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Die Tore fielen zum Auftakt wie reife Früchte von den Bäumen. Doch ein Spiel der Fußball-Kreisliga A, Staffel West, tanzte aus der Reihe: Die Nullnummer in Steinen. Besser ins Bild passte da schon der 7:4-Sieg des FV Fahrnau, der gegen den FC Hauingen ein 0:3 umbog.
„Alles in Allem können wir mit dem Einstieg gut leben“, fasste Andre Dicks, sportlicher Leiter des FC Steinen-Höllstein, das 0:0 gegen den SV Todtnau zusammen. Steinen hatte zwar über die gesamte Spieldauer mehr vom Spiel, klare Torchancen waren aber auf beiden Seiten Mangelware. „Gerade aufgrund der personellen Lage ist der Punktgewinn für uns hoch einzuschätzen“, wertete Matthias Wissler, Vorsitzender des SV Todtnau, das Remis als Erfolg. „Steinen hatte sicher ein Übergewicht. Defensiv haben wir aber durchaus gute Ansätze geliefert“, wies Wissler auf die positiven Aspekte des Auftakts hin.



„Leider wird es keine Ausnahme sein, das wir personell nicht aus dem Vollen schöpfen können“, sprach der Vorstand das Hauptproblem der Todtnauer in den kommenden Wochen an. Durch Weltreisende und Anwesenheitsschwankungen der Studenten, die nicht immer zur Verfügung stehen, gibt der Vorjahresdritte ein eher verhaltenes Saisonziel aus. „Wir wollen ins gesicherte Mittelfeld“, nannte Wissler als Marschroute. Etwas höher sollen die Trauben in Steinen schon hängen. Für Dicks geht es zwar vorerst darum, Ruhe in den Verein zu bringen. „Unser Ziel sind die Top-Fünf, es geht aber auch darum, die jungen Spieler zu integrieren und insgesamt Fortschritte zu erreichen“, formulierte der sportliche Leiter die Saisonziele des FCS.

FVF-Coach Trautwein will „Klassenerhalt deluxe“

Was in Steinen fehlte, gab es in Fahrnau en masse – Tore. Der 7:4-Sieg des FVF gegen den FC Hauingen lässt sich in zwei Etappen zusammenfassen. Etappe eins: Zunächst brillierte Vizemeister Hauingen und lag nach 25 Minuten 3:0 in Führung. Etappe zwei: Die Gastgeber spielten sich in einen Rausch, wie FVF-Coach Joachim Trautwein treffend formulierte. Bis zur Pause egalisierte seine Elf den Rückstand und zündete nach dem Seitenwechsel den Turbo.

„Nach 15 Minuten Tiefschlaf hat sich meine Elf in einen Rausch gespielt und dieser Flow hielt so lange an, dass am Ende daraus sieben Tore resultierten“, fasste Trautwein die kuriosen 90 Minuten zusammen. Für die Kreisliga-Saison stellt sich der Fahrnauer Trainer auf eine enges Rennen um die Plätze ein, an dessen Ende er sein Team gerne im gesicherten Mittelfeld sehen würde. „Wir peilen den Klassenerhalt deluxe an: Zunächst wollen wir also die Liga halten, dann schauen wir was noch geht“, nennt Trautwein sein persönliches Saisonziel.

Naturgemäß anders bewertete Mick Fahr sein erstes Ligaspiel als Trainer des FC Hauingen: „Wir haben sehr stark begonnen. Dann war unsere Konzentration dahin und wir haben es nicht mehr geschafft den Schalter umzulegen.“ Gerade im Defensivverbund offenbarten die Gäste eklatante Schwächen. „Bei unserem jungen Team werden immer wieder auch Fehler passieren. In einer solchen Häufigkeit darf uns das aber natürlich nicht passieren“, verwies Fahr auf den Lernprozess, der ein Stück weit eingeplant ist.

Vertrauen zahlt sich aus
An Torchancen mangelte es beim Auftaktspiel zwischen dem SV Weil III und dem SV Karsau nicht. „Es wäre auch ein 6:8 denkbar gewesen“, sagte Karsaus Trainer Wilfried Zäh nach dem 4:3-Auswärtssieg. „Wir werden das Ding schon noch drehen“, war sich Zäh auch bei einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand stets sicher, dass sein Team den Platz als Sieger verlassen wird. Der Coach sollte Recht behalten, mit einem leidenschaftlichen Auftritt bog Karsau – angeführt von Doppeltorschütze Dominik Wohner – die Partie um. Und der Coach bewies mit seinem Zutrauen in seine Spieler ein gutes Gespür.

Zu früh für Helden
Mit 8:1 hat der SV Herten das Unterfangen Wiederaufstieg spektakulär gestartet. Vor allem in den ersten 20 Minuten brillierte der Bezirksliga-Absteiger beim FC Hausen. „Wenn sich meine Spieler jetzt zu früh als Helden sehen und denken, wir marschieren durch die Liga, sind sie bei mir an der falschen Adresse“, drückte Trainer Thorsten Szesniak jedoch auf die Bremse. Die Saison ist noch lang, und am Sonntag wartet mit dem TuS Kleines Wiesental eine schwere Aufgabe.

Vorne hui, hinten pfui
„Offensiv war das ein toller Start, defensiv müssen wir noch zulegen“, beschrieb Daniel Schwald, Vorsitzender des TuS Kleines Wiesental, die ersten 90 Minuten der Saison. 5:3 gewann sein Team gegen den SV Nollingen, Patrick Hafensteiner glänzte mit einem Dreierpack. Mit Blick auf das Saisonziel – einen Platz unter den ersten Fünf – dient die Partie am Samstag als erster Fingerzeig. Dann geht’s zum SV Herten. TuS-Trainer Peter Johann beobachtete den SVH beim 8:1-Erfolg in Hausen und dürfte gewarnt sein. „Gegen Herten sind wir gefordert und ich bin gespannt, wie sich die Mannschaft gegen einen der Topfavoriten schlägt“, sagte Schwald.

Tore satt zum Start
Mit 48 Treffern in acht Partien legten die 16 Teams der Kreisliga A, Staffel West, einen Torreigen zum Saisonstart hin. Beim mit sechs Treffern pro Partie torreichsten Spieltag in der jüngeren Vergangenheit der West-Staffel verhinderte lediglich das 0:0 zwischen dem FC Steinen-Höllstein und dem SV Todtnau einen noch höheren Toreschnitt. Zum Vergleich: Im Vorjahr fielen im Schnitt vier Treffer pro Partie.
Aufrufe: 014.8.2017, 20:05 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor