2024-04-29T14:34:45.518Z

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Enger und intensiver Kampf um den Aufstieg: Maulburgs Eike Elsasser (rechts) verhinderte im ersten Durchgang die Schliegener Führung durch Tom Wihler. | Foto: Gerd Gründl
Enger und intensiver Kampf um den Aufstieg: Maulburgs Eike Elsasser (rechts) verhinderte im ersten Durchgang die Schliegener Führung durch Tom Wihler. | Foto: Gerd Gründl

Aufstiegshinspiel: TuS Maulburg bezwingt SF Schliengen 1:0

Eike Elsasser erst bravourös in der Defensive, dann mit dem Siegtreffer +++ Sportfreunde überzeugen defensiv, sind offensiv aber zu brav

War das der erste Schritt zur Kreisliga A? Der TuS Maulburg hat die SF Schliengen im Hinspiel um den Aufstieg mit 1:0 bezwungen. Auch weil ein TuS-Recke vorne wie hinten äußerst präsent war.
Für seinen bedingungslosen Einsatz ist Eike Elsasser im Fußballbezirk hochgeschätzt, bei Gegner vielleicht auch zuweilen gefürchtet. Der Außenverteidiger schont weder sich, noch manchmal den Gegner. Für den Erfolg opfert sich der 25-Jährige auf, wie in der 13. Minute. Da brannte es im Maulburger Strafraum, Keeper Kevin Hierholzer verhinderte zunächst Schlimmeres, war beim Nachsetzen von Tom Wihler allerdings machtlos. Der Schliengener setzte zum Schuss aus 14 Metern an, doch wenn es brennt, ist stets Elsasser nicht weit, um einzugreifen. Mit einem beherzten Satz sprang er in den Schuss, streckte beide Beine hoch und blockte den Ball ab. Eine glorreiche Rettungsaktion, welche gegen die Defensivkünstler aus Schliengen womöglich Gold wert war – andernfalls hätte Wihler zum 1:0 für die Sportfreunde getroffen.



Seine Vorliebe, sich furchtlos in gegnerische Schüsse zu werfen, bestätigte Elsasser noch weitere Male. Doch der Außenverteidiger ist nicht nur auf seine Defensivarbeit beschränkt, auch ins Angriffsspiel schaltet er sich bei Gelegenheit ein. Und wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehme, ist der verbandsligaerfahrene Recke auch nicht weit. Nach 70 Minuten zeigte Schiedsrichter Remigiusz Baran auf den Elfmeterpunkt, und Eike Elsasser schritt zur Tat. So vehement und kraftvoll er seine Abwehraktionen begeht, so viel Gefühl demonstrierte er beim Strafstoß. Es war sicher nicht der härteste Schuss, doch Elsasser brachte den Ball derart und ungemein platziert im linken unteren Eck unter, dass SF-Torhüter Nils Lehmann keinerlei Abwehrchance hatte, auch wenn er sich für die richtige Seite entschieden hatte.

Schliengens Defensive macht Maulburg das Leben schwer

Elsassers Defensivblock war einer der raren Höhepunkte einer ersten Halbzeit, die keinen fußballerischen Leckerbissen bot. „Es war das erwartet schwere Spiel“, sagte TuS-Coach Hanspeter Elsasser, der die Qualitäten der Sportfreunde anerkennend lobte. „Sie sind hinten sackstark. Mit ihrer Viererkette und ihren beiden Sechsern haben sie uns das Leben schwer gemacht.“ In der ersten Hälfte hätte Schliengen über die besseren Chancen verfügt, seine Spieler erschienen dem TuS-Coach mit Blick auf die Körpersprache zu nervös.



„Wir haben defensiv gut gespielt“, resümierte SF-Betreuer Kai Fischer, der den urlaubenden Coach Alexander Schöpflin vertrat. Den Maulburger Top-Torjäger Vedat Erdogan habe man durch die Ein-Mann-Verteidigung gut im Griff gehabt. Insgesamt wurde Schliengen seinem Status als beste Defensive der vier B-Staffeln gerecht. Doch „offensiv waren wir eher zu brav“, so Fischer, allerdings waren die Gäste vom Maulburger Auftritt auch ein wenig überrascht. Den TuS (87 Treffer) hatten die Gäste offensiver erwartet, dass sie „Vollgas geben“, so Fischer.

Zweite Halbzeit mit deutlich mehr Offensivaktionen

Angriffslustiger präsentierte sich Maulburg erst im zweiten Abschnitt, „wir haben Druck aufgebaut und uns dadurch Chancen erspielt“, sagte Elsasser. Das Strafstoßtor beflügelte die Gastgeber, „meine Mannschaft braucht immer ein Tor“, kommentierte der TuS-Coach den daraus resultierenden Elan, der in einer Druckphase mündete. In der 75. Minute scheiterte Sheikh Dicko an Johannes Vomstein, der für Nils Lehmann auf der Linie rettete. In der Schlussphase erhöhte indes Schliengen den Druck, Johannes Vomstein scheiterte an TuS-Schlussmann Kevin Hierholzer (78.), allerdings konnten die Gäste auch mehrere Standards nicht in einen Torerfolg umzumünzen, während die Gastgeber im Konterspiel zu fahrlässig agierten.

„Ich hätte mir das eine oder andere Tor mehr gewünscht“, sagte Hanspeter Elsasser, doch das primäre Ziel („Zu Null spielen“) erfüllte seine Mannschaft, und – auch dank des Siegtreffers – „bin ich mit dem Ergebnis zufrieden“. Am Samstag tritt der TuS zum Rückspiel in Schliengen an, und davor „ist mir nicht bange, wir haben unsere Ausgangsposition verbessert“, so Maulburgs Trainer, der auf die Saisonbilanz vertraut. Der TuS war das beste Auswärtsteam der B-Staffel II (elf Siege aus 13 Spielen) und sei „immer in der Lage, Tore zu schießen“. Letzteres muss Schliengen zwingend, denn während Maulburg nun auch ein Remis zum Aufstieg reicht, sind die Sportfreunde zum Siegen verdammt – und sie müssen gegebenenfalls auch auf die Auswärtstorregel achten. Doch das Ergebnis aus dem Hinspiel ist knapp, und so sagte dann auch Fischer, dass „noch nichts verloren ist“.

TuS Maulburg – SF Schliengen 1:0 (0:0)
Maulburg: Hierholzer, Wlodarski (52. Dicko), Heiner, Eksin (90. Gonsowski), Bäuerle, Ciechanowski, Levante (65. Sallustio), Steinebrunner, Köberlin, Erdogan, Elsasser.
Schliengen: Nils Lehmann, Jens Lehmann, Johannes Vomstein, Lösle, Tom Wihler, Goetschi (80. Bolsinger), Keßler, Jörgensen, Trompeter, Robin Vomstein, Martijn.
Tor: 1:0 Elsasser (70./Foulelfmeter).
Schiedsrichter: Remigiusz Baran (Weil).
Zuschauer: 350.
Aufrufe: 017.6.2018, 22:18 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor