2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ekstase beim VfB: Die Waldshuter kicken nächste Runde wieder in der Bezirksliga. | Foto: Gerd Gründl
Ekstase beim VfB: Die Waldshuter kicken nächste Runde wieder in der Bezirksliga. | Foto: Gerd Gründl

VfB Waldshut feiert beim TuS Lörrach-Stetten den Bezirksliga-Aufstieg

VfB gewinnt Rückspiel beim TuS mit 2:0 +++ Lörrach-Stetten fehlt die gewohnte Effizienz +++ Perfekter Abschied für Vesel Alidemaj

Der VfB Waldshut kehrt nach einer Saison in die Fußball-Bezirksliga zurück. Auch das Rückspiel beim TuS Lörrach-Stetten gewann der VfB. Den Gastgebern wurde die Chancenverwertung zum Verhängnis.
Es war ein unscheinbarer Moment, in jener 77. Minute. Vesel Alidemaj streifte sich seine Kapitänsbinde vom Arm, klatschte mit Arbnor Smakaj ab und verließ den Fußballplatz in Lörrach-Stetten. Der 100. Waldshuter Wechsel in dieser Saison, für den 30-jährigen VfB-Kapitän war es ein besonderer Moment - es war seine letzte Aktion als Fußballer. Alidemaj hängt die Kickschuhe an den Nagel, er coacht künftig die Waldshuter Reserve. Nach zwölf Jahren bei den Aktiven, allesamt beim VfB, in denen der Verteidiger mit seinem Club alle Höhen und Tiefen erlebt hat, von der Bezirksliga bis in die Kreisliga B und zurück, und wieder in die A-Klasse.



Und zum Abschied? Als Alidemaj den Platz verließ, war der Höhenflug gen Bezirksliga greifbar nahe, drei Minuten später befand sich der Captain mitten im Jubelpulk um Tim Birkenheier, der soeben für Waldshut auf 2:0 erhöht hatte. Nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel war dies die Entscheidung um den Aufstieg. "Definitiv gerechtfertigt", befand VfB-Coach Nils Mühlenweg den Erfolg in den Aufstiegsspielen. Zuhause hätte seine Elf deutlicher gewinnen können, in Stetten "waren wir deutlich konsequenter vor dem Tor".

Lörrach-Stetten lässt zu viele Chancen liegen

Trotz des überzeugenden Hinspiels, vor dem Duell in Stetten "hatten wir einen Riesenrespekt", sagte Mühlenweg. Und der TuS verdeutlichte von Beginn an, weshalb: Die Gastgeber begannen druckvoll, brachten im Gegensatz zum Hinspiel die spielerischen Mittel auf den Platz, um die Waldshuter Defensive in Bedrängnis zu bringen. Sie variierten zwischen langen Bällen und schnellen Angriffen über die Außen - oft über Yunus Teker auf der rechten Seite. "Unseren Respekt, oder besser gesagt unsere Angst haben wir nach 20 Minuten abgelegt", befand Mühlenweg. Der VfB stabilisierte seine Defensive und setzte nun häufiger Nadelstiche. Die besseren Chancen verzeichnete hingegen Lörrach-Stetten. "Mit dem Auftritt bin ich zufrieden", sagte TuS-Spielertrainer Sascha Müller, einzig: "Vorne hätten wir unsere Tore machen müssen."

Bis zur Pause hatte allein Endrit Gashi vier Großchancen, doch dem Torjäger fehlte die gewohnte Effizienz, einmal fand er indes im ohnehin starken VfB-Keeper Gabriel Topka seinen Meister. "Es hat nicht sollen sein", sagte Müller. In der Saison "hat Endrit genug Tore geschossen. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam". Letzteres betonte Müller auch über die 47. Minute, als sich der TuS - wie so oft in dieser Saison - individuelle Fehler mit fatalen Folgen leistete. Am Ende stand Fabian Eppler frei vor Schlussmann Kevin Thudium und brachte die Gäste mit 1:0 in Führung. "Ein Genickschlag", so Müller. Der VfB traf somit auch im 34. Pflichtspiel der Saison, während Lörrach-Stetten erst zum zweiten Mal in dieser Runde zuhause ohne Torerfolg bleiben sollte. Die Hoffnung auf eine Wende flackerte bei den Gastgebern nach einer Stunde auf, als Thudium einen Strafstoß von Vassilios Dimitriadis parierte, doch der Ausgleich gelang nicht, stattdessen besiegelte Birkenheier den Waldshuter Aufstieg.

"Über die Relegation aufzusteigen ist schon geil." VfB-Coach Nils Mühlenweg

"Die Chancen waren da", haderte Müller nach dem Spiel ein wenig, doch sah auch er in den Gästen einen verdienten Aufsteiger: "Glückwunsch an Waldshut." Eineinhalb Wochen Pause bleibt dem TuS bis zum Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison, man werde sich "aufrappeln" und dann einen Blick auf die Ziele wagen. Zu rechnen im Aufstiegsrennen ist mit Lörrach-Stetten sicherlich. Für den VfB führt derweil der Weg bereits nach einem Jahr wieder zurück in die Bezirksliga. Hätte sein Team in der gesamten Saison so wie in den Aufstiegsspielen gespielt, hätte man sich die Aufstiegsspiele sparen können, so Mühlenweg, der jedoch umgehend ergänzte: "Aber über die Relegation aufzusteigen ist schon geil." Und für Vesel Alidemaj war es der krönende Abschluss seiner Fußballerlaufbahn.

TuS Lörrach-Stetten - VfB Waldshut 0:2 (0:0)
TuS: Thudium, Di Petrillo, Tizian Wagner (74. Löffler), Imbrogiano (78. Dhini), Schulz, Teker (56. Di Stefano), Maier, Arjenit Gashi, Bader, Endrit Gashi, Sascha Müller.
VfB: Topka, Renz, Eppler (80. Merdita), Alidemaj (77. Smakaj), Vassilios Dimitriadis, Brzeski (57. Zengin), Atallla (73. Birkenheier), Stelios Dimitriadis, Kertoku, Linke, Ediz Schlegel.
Tore: 0:1 Eppler (47.), 0:2 Birkenheier (80.).
Schiedsrichter: Marco Brendle (Freiburg).
Zuschauer: 350.
Besonderes: Thudium hält Foulelfmeter von Vassilios Dimitriadis (VfB/61.).
Aufrufe: 024.6.2018, 02:02 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor