2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Fünf Tore gegen ersatzgeschwächte Weiler: Santo Di Fazio (Nr. 26) glänzte beim Nollinger Kantersieg | Foto: Niklas Schöchlin
Fünf Tore gegen ersatzgeschwächte Weiler: Santo Di Fazio (Nr. 26) glänzte beim Nollinger Kantersieg | Foto: Niklas Schöchlin

12:0-Erfolg: SV Nollingen läuft heiß

FV Degerfelden überrascht im Derby +++ Ohne Joachim Boos läuft nix beim SV Schopfheim

Verlinkte Inhalte

Es war eine Woche der Gegensätze für den SV Weil III. Nach dem 3:2 beim FC Huttingen setzte es für die Mannschaft von Franco Viteritti eine herbe 0:12-Klatsche in Nollingen. Der SV Karsau verspielte gegen den FC Hauingen die Chance, sich nach dem Debakel gegen den FV Lörrach-Brombach III zu rehabilitieren. Für eine Überraschung sorgte der FV Degerfelden gegen den SV Herten.
„Von der Mannschaft, mit der wir unter der Woche Huttingen geschlagen haben, ist leider nichts mehr übrig gewesen“, machte Franco Viteritti keinen Hehl daraus, dass er auch zwei Tage nach dem 0:12 in Nollingen noch deutlich angefressen war. 25 Spieler fehlten dem SV Weil aus dem Pool der ersten bis dritten Mannschaft am vergangenen Wochenende. Das vierte Team in der B-Klasse konnte deshalb am Sonntag nicht antreten, das Spiel der dritten Mannschaft wollte der Club eigentlich absagen. „Nollingen hat aus Gründen, die ich nachvollziehen kann, dagegen gestimmt und somit war für uns klar, dass wir mit den Spielern auskommen müssen, die uns zur Verfügung standen“, sagte Viteritti.

Der Trainer selbst stand aufgrund eines Hochzeitbesuchs nicht an der Seitenlinie. Viteritti zeigte sich aber vor allem darüber verärgert, dass die Einstellung gegenüber dem Amateurfußball stark nachgelassen hat. „Die jungen Spieler sind teilweise zwei- oder dreimal zu Saisonbeginn im Urlaub. Auch deshalb kann bei uns keine Kontinuität einkehren. Das nervt mich total“, sagte der 43-Jährige.

Hauingen erst verschlafen, dann euphorisiert

„Wir wissen um die personellen Probleme, die Weil hatte“, sagte der Nollinger Trainer Giovanni Di Feo. „Dennoch muss man erst einmal zwölf Tore schießen.“ Beim zweiten Sieg in Folge glänzte vor allem Santo Di Fazio. Der Angreifer, der mit 22 Toren in der Vorsaison erheblichen Anteil am Aufstieg in die A-Klasse hatte, erzielte fünf Treffer, den ersten bereits nach drei Minuten. Zur Halbzeit stand es 4:0, doch direkt danach fielen allein fünf Treffer in 23 Minuten. Auch Yannick Dold trumpfte mit drei Toren und zwei Vorlagen auf. Ein 12:0 gab es zuletzt im November 2015, als Brennet-Öflingen den SV Herten II düpierte.

Mit deftigen Pleiten machte in dieser Saison bereits auch der SV Karsau Bekanntschaft. Nach dem 1:8 gegen den FV Lörrach-Brombach III sollte gegen den FC Hauingen Rehabilitierung folgen. Mit 2:0 führte Karsau, und musste dennoch mit 2:3 die dritte Niederlage in Folge hinnehmen. Mitentscheidend: Hauingen erzielte mit der letzten Aktion vor der Pause den Anschluss, euphorisiert drehten die Gäste die Partie im zweiten Durchgang.

„Das waren zwei komplett unterschiedliche Hälften“, so Hauingens Mick Fahr. „Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen, sind aber in der zweiten Hälfte gut aus der Kabine gekommen und haben dann deutlich zulegen können.“ Insgesamt verlief die Partie symbolisch für den bisherigen Saisonverlauf des Vorjahreszweiten, der weiter nach Konstanz, auch innerhalb der 90 Minuten, sucht.

Im torlosen Derby beim zuvor verlustpunktfreien Spitzenreiter SV Herten überraschte das bis dahin punktlose Schlusslicht FV Degerfelden. Während sich SVH-Trainer Thorsten Szesniak vor allem über die oft zu durchschaubaren Offensivaktionen seiner Elf ärgerte, freute sich FVD-Spielercoach Patrick Streule darüber, dass seine Mannschaft über 90 Minuten kompakt agierte.

„Nach drei sieglosen Spielen wollten wir uns in Herten nicht abschießen lassen. Das ist uns mehr als gelungen“, sagte Streule und betonte, dass für sein Team die Saison nun erst richtig beginne. „Herten hatte gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, aber wir haben nur wenige klare Chancen zugelassen“, lobte Streule das Defensivverhalten seines Teams gegen den scheinbar übermächtigen Gegner.

Ohne Boos nix los
Mit drei Siegen zum Saisonauftakt im Gepäck machte sich Joachim Boos auf den Weg in den Urlaub. Und ausgerechnet beim wohl einzigen Spiel in der gesamten Spielzeit ohne seinen Trainer kassierte der SV Schopfheim seine erste Saisonniederlage. Beim 1:4 gegen Aufsteiger FV Lörrach-Brombach III kamen zu viele Spieler nicht an ihre Leistungsgrenze und so war die Heimniederlage verdient. Bitter für Schopfheim sind neben dem Verlust der drei Punkte die Platzverweise gegen Keeper Maik Walteich, der nach einer Notbremse vom Platz gestellt wurde, und Steffen Lehmann, welcher nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung seine zweite Gelbe Karte kassierte und daraufhin ebenfalls frühzeitig Feierabend hatte. Beide Spieler werden dem SVS am Samstag beim FC Hauingen fehlen. Mit dabei ist dann allerdings wieder Joachim Boos – und der garantierte in dieser Saison bisher die drei Punkte.

Die Tormaschine rollt
Auch beim FC Hausen wussten die Offensivakteure des TuS Lörrach-Stetten wieder zu überzeugen. Beim 4:2-Sieg gelang dem Team von Trainer Sascha Müller, trotz erneuter defensiver Defizite, zum vierten Mal im vierten Spiel der Saison mindestens drei Treffer. Zehn der 16 TuS-Tore gehen dabei auf das Konto der Gashi-Brüder, die die hohen Erwartungen nach ihrem Wechsel vom FC Bosporus Weil im Sommer zu erfüllen scheinen. Auch gegen Hausen waren Arjenit und Doppeltorschütze Endrit Gashi wieder unter den Vollstreckern vertreten. „Nach vorne machen wir weiter vieles richtig“, lobte Trainer Müller seine gesamte Offensivabteilung.

Kocer geht leer aus
Furios ist der SV Herten in die Saison gestartet – auch dank Tunahan Kocer. Sieben Treffer erzielte der 24-jährige Stürmer in den ersten drei Partien. Nach 31 Toren in zwei Bezirksligajahren für Herten präsentiert sich Kocer bisher auch eine Liga tiefer enorm treffsicher. Zu jedem der drei Saisonsiege des Absteigers steuerte der ehemalige Landesligaspieler (FC Zell) Treffer bei. Beim Derby gegen den FV Degerfelden blieb der Angreifer nun erstmals ebenso unauffällig wie die restliche Offensivabteilung des Tabellenführers. Logische Folge: 0:0.
Aufrufe: 04.9.2017, 20:30 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor