2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Schneller am Ball, aggressiver in den Zweikämpfen als der Gegner  und dreimal getroffen – die Chamer sorgten für viel Frust bei den Karethern.  Foto: ckm
Schneller am Ball, aggressiver in den Zweikämpfen als der Gegner und dreimal getroffen – die Chamer sorgten für viel Frust bei den Karethern. Foto: ckm

Hitzige Szenen im November-Grau

Der ASV Cham besiegte den TSV Kareth-Lappersdorf mit 3:0 +++ Schiri zog sich den Zorn des TSV zu. Schuderer musste die Trainerbank verlassen.

Verlinkte Inhalte

Mit einem 3:0 (1:0)-Heimsieg im Oberpfalzduell gegen den TSV Kareth-Lappersdorf hat sich der ASV Cham von seinen Fans in die Winterpause verabschiedet. Michael Wich, Daniel Schmaderer und Lorenz Kowalski erzielten gegen eine nie richtig ins Spiel findende Karether Elf die Treffer.

Der TSV fühlte sich vom Schiedsrichter benachteiligt. Nach dem zweiten Chamer Gegentreffer sollten sich die Gemüter schließlich derart erhitzten, dass der eingewechselte Michael Stilp, nachdem er zuerst wegen Reklamierens die Gelbe Karte sah gleich darauf mit Rot runter musste. Kareths Trainer Sepp Schuderer wurde von der Trainerbank verwiesen. In der 48. Minute hatte Maximilian Röhrl wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot bekommen. Nach dem dritten Sieg im vierten Rückrundenspiel hat sich die Mannschaft von Trainer Uwe Mißlinger wieder auf den dritten Platz vorgearbeitet und hält den TSV Kareth-Lappersdorf, der vor der Partie nur vier Punkte hinter dem ASV Cham lag, auf Distanz. Vor allem im ersten Durchgang hatten die Gäste auf dem Kunstrasenplatz im Kappenberger-Sportzentrum den Chamern nicht viel entgegenzusetzen. Diese gingen von Beginn an aggressiv und lauffreudig zu Werke. So setzten Brandl & Co. die Schuderer-Elf immer wieder derart unter Druck, dass sie kaum aus ihrer Hälfte kam. Wenn der Gegner an den Ball wollte, war meistens ein Chamer schon vor seinem Gegenspieler am Ball. Viele Foulspiele waren die Folge, dass das Spielgeschehen immer wieder kurzzeitig unterbrochen werden musste.

Nach einer Freistoßhereingabe stieg Michael Plänitz zum Kopfball hoch. Doch TSV-Keeper Thomas Rachner konnte mit Fußabwehr gerade noch klären (11.). Als sich Daniel Engl am Ball behauptete und auf Bierlmeier zurücklegte, wurde dessen Direktabnahme gerade noch zur Ecke abgefälscht (15.). Mit Verdacht auf Bänderriss musste Bierlmeier jedoch früh runter vom Feld und wurde durch Drexler ersetzt (24.). Auch Berger, der nach einer erneut gut geschlagenen Ecke von Wich das Kopfballduell gewann, hatte keinen Erfolg im Abschluss, weil die Karether den Ball noch auf der Linie klären konnten (28.). Durch einen direkt verwandelten Freistoß von Michael Wich, der aus 18 Metern über die Mauer ging und unhaltbar neben dem Pfosten einschlug, gingen die Chamer kurz vor der Halbzeit in Führung (41.).

In der zweiten Halbzeit hatten Engl, Zollner und Plänitz weitere gute Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. In der 74. Minute wurde es turbulent – Schmaderer gewann einen Zweikampf gegen Wimberger, der in der Rückwärtsbewegung ins Straucheln kam und markierte das 2:0. Die Proteste der Karether blieben erfolglos und endeten mit den beiden Platzverweisen für Stilp und Schuderer. Nach Doppelpass zwischen Kowalski und Drexler gelang dem ASV-Linksverteidiger in den Schlussminuten der 3:0-Endstand (88.)



Trainerstimmen

Josef Schuderer (TSV Kareth-Lappersdorf): „Aufgrund der ersten Halbzeit geht der Vorsprung in Ordnung. Cham war da die bessere Mannschaft. Da haben wir zu mutlos gespielt und zu viel zugelassen. 45 Minuten lang haben wir uns viel zu passiv bewegt. Wir sind auch nicht fertig geworden mit diesen langen Bällen und mit diesen quirligen Leuten vorne. Der Freistoß vor dem 1:0 war ein Geschenk vom Schiri. Obwohl wir in der zweiten Hälfte in Unterzahl waren, war auf einmal der Mut da, alles zu riskieren. Da waren wir mehr in der Vorwärtsbewegung als die Chamer. Dann sind Dinge passiert, die ich auf dem Platz selten erlebe. Beim zweiten Gegentreffer hätte der Schiedsrichter vorher abpfeifen müssen. Beide Tore hat sich heute nicht Cham verdient, sondern das hat der Schiedsrichter erarbeitet. Wir haben uns trotz vieler Umstellungen gut verkauft. Es ist halt schade, dass du dich über Tore ärgern musst, die nicht der Gegner gemacht hat, sondern an denen der Schiri seinen Anteil hatte.“

Uwe Mißlinger (ASV Cham): „Das Spiel gegen den Ball und die Laufbereitschaft waren in der ersten Hälfte das Beste, das wir seit langer Zeit abgeliefert haben. Wir waren super aggressiv und lauffreudig. Da hätten wir auch schon höher führen müssen. Nach der Pause haben wir dieses enorme Laufpensum nicht mehr geschafft. Zudem ist uns Bierlmeier früh ausgefallen. Es gab aufgrund vieler Fouls ganz viele Unterbrechungen in der ersten Halbzeit. Es ist immer schwer, nach dem Spiel zu sagen, haben wir nachgelassen oder ist der Gegner stärker geworden. Ich denke, Kareth hat trotz Unterzahl mehr Mut gezeigt. Zum Glück hat Schmaderer das 2:0 gemacht. Dann war das Ding durch und der Widerstand gebrochen. Ausgenommen das Spiel gegen Gebenbach, als wir durch zwei Standardsituationen die Gegentreffer kassiert haben, haben wir jetzt dreimal hintereinander zu Null gespielt. Hinten passt es jetzt wieder. Ich kann die Mannschaft nur loben für ein super Spiel.“

Aufrufe: 020.11.2016, 20:00 Uhr
ckmAutor