Mirza Dzafic mit Dreierpack: BCF Wolfratshausen fertigt Herakles SV ab

München/Wolfratshausen – Dank ihres Torjägers Mirza Dzafic stehen die Farcheter zudem mit der statistisch drittbesten Offensive da. „Wir waren gnadenlos effektiv“, beurteilte Jona Lehr die Leistung des Teams.

Tatsächlich führte die Mehrzahl der Tormöglichkeiten zu Treffern. Das stete Bemühen der hoffnungslos überforderten Gastgeber fand erst in der Schlussphase eine würdige Belohnung. Immerhin wurde der attraktivste Torerfolg auf Seiten des Schlusslichts notiert. Iulian Stanci zirkelte einen Freistoß aus 17 Metern Torentfernung unhaltbar für Alexander Schröferl in die Maschen.

Schröferl war am gestrigen Abend ab Minute 71 die Präferenz des Trainers. „Er muss auch mal spielen, hat zuletzt sehr gut trainert“, erläuterte Lehr den Personalwechel während der Partie. An den Gegentoren war der vormalige Schäftlarner schuldlos. Insgesamt ging die Einseitigkeit der Partie freilich ein wenig zu Lasten der Spannung.

Im ersten Abschnitt war nahezu jeder Torschuss der Flößerstädter automatisch von Erfolg gekrönt. Drei Dutzend junger Mädls gingen am Nebenplatz ihrer Leidenschaft für den Hockeysport nach. Ohne es zu wollen, zeichneten sie ein konturenstarkes Bild vom Treiben der Fußballer. Zumindest derer aus Wolfrathausen. Denn für die war der Abend nichts anderes als ein Kinderspiel.

Dagegen gingen die Quoten der Buchmacher auf den künftigen Torschützenkönig der Bezirksliga Süd sukzessive nach unten. Mirza Dzafic scheint eine Klasse für sich zu sein. Der 38-Jährige schnürte innerhalb von nur drei Tagen abermals einen Dreierpack. Schon gegen Anadolu Bayern stand Dzafics Name im Akkord auf der Torschützenliste. „Er ist ein Knipser, das ist Wahnsinn“, suchte Lehr nach Schlusspfiff nach der würdigen Eloge. Zunächst traf der Routinier nach Vorarbeit von Lehr akkurat aus zentraler Position, wenig später als Exekutor eines Foulelfmeters, und kurz nach der Pause war er nach Lehr-Ecke am zweiten Pfosten per Kopf zur Stelle. Dazwischen erhoben drei Mitspieler ihre Stimme, die nicht zwingend als mögliche Schützen gewettet werden.

David Rose etwa, der im Vorjahr noch für die Reserve kickte. Oder Christian Lichtenegger, der zu Beginn der Runde viel Verletzungspech durchmachte, jetzt aber wieder durch auffällige Leistungen der Stammelf nahe ist, Oder Musti Kamtar, der nimmermüde Abwehrchef.

Kommenden Samstag gegen den TSV Neuried wird der Ballclub ungleich breiter aufgestellt sein als zuletzt. Um Dzafic den frühzeitigen Abgang zu ermöglichen, musste einmal mehr Onur Misirlioglu aushelfen. Gesetzt im Körperbau, leicht füllig im Trikot. Da lässt es sich von Außen trefflich witzeln. Der Sportliche Leiter agierte in vorderster Front. Da wurde er zum Ende hin am wenigsten gebraucht. Hinten dagegen, so das umfassende Lob von Co-Coach Lehr, hat der BCF „kaum mehr etwas zugelassen“.

Herakles SV – BCF Wolfratshausen 2:6 (0:5)

Tore: 0:1 (12.) Dzafic, 0:2 (17.) Dzafic (EM), 0:3 (38.) Rose, 0:4 (40.) Lichtenegger, 0:5 (45.) Kantar, 0:6 (58.) Dzafic, 1:6 (85.) Stancu, 2:6 (87.) Juric. – Schiedsrichter: Michael Schmid (SV Lengenfeld). – Zuschauer: 50.

BCF: Radic – Lichtenegger, Graham, Hummel, Kantar, Keskin, Kraljevic (46., Hoffmann), Buyar, Lehr, Rose, Dzafic.