2024-05-08T14:46:11.570Z

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Hiobsbotschaft für den BCF Wolfratshausen: Mit Mirza Dzafic (am Ball) verlässt der Torgarant den Bezirksligisten gerade einmal zwei Wochen vor dem Punktspielstart in Richtung FC Bayern München-AH.
Hiobsbotschaft für den BCF Wolfratshausen: Mit Mirza Dzafic (am Ball) verlässt der Torgarant den Bezirksligisten gerade einmal zwei Wochen vor dem Punktspielstart in Richtung FC Bayern München-AH. – Foto: oliver rabuser

Paukenschlag beim BCF Wolfratshausen! Mirza Dzafic hört auf und schließt sich FC Bayern-AH an

Stürmer hinterlässt großes Loch

Mirza Dzafic verlässt den BCF Wolfratshausen mit sofortiger Wirkung. Der Stürmer und Routinier schließt sich ab sofort der FC Bayern-AH an.

Wolfratshausen – Zwei Wochen vor Saisonstart steht Fußball-Bezirksligist BCF Wolfratshausen ohne Torjäger da: Mit Mirza Dzafic hat der erfolgreichste Stürmer des Klubs völlig unvermittelt seinen Abschied eingereicht. Ersatz ist weit und breit nicht in Sicht.

Den jüngsten Test der Farcheter gegen den Münchner Bezirksliga-Aufsteiger SV Nord-Lerchenau (3:6) machte Dzafic schon nicht mehr mit. Auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich – fehlen während einer Vorbereitung doch immer wieder Spieler wegen Urlaub, kleineren Blessuren oder der hohen Intensität. Gerade Kicker wie Dzafic. Denn mit 40 Lenzen ist der Torjäger für einen Fußballer schon in einem fortgeschrittenen Alter.

Mirza Dzafic: Letztes Spiel im Toto-Pokal - 15 Tragerl Erdinger als Ausstand

Doch der gebürtige Bosnier wird nicht mehr an die Kräuterstraße zurückkehren, keine weitere Partie für den dort beheimateten Bezirksligisten absolvieren. Der Auftritt im Totopokal und Dzafics Treffer zum 1:0 beim SV Warngau waren der Epilog im BCF-Leiberl. Vergangenen Donnerstag hat der Mittelstürmer Coach Mitch Rödl informiert und sich von der Mannschaft verabschiedet. Zwei Tage später folgte die offizielle Abmeldung: Dzafic wechselt zu den Alten Herren des FC Bayern München. Somit war die Torjägerprämie von 15 Tragerl Weißbier, die der frühere Bayernliga-Stürmer des SC Fürstenfeldbruck und der SpVgg Unterhaching seinen Mitstreitern jüngst an der Isar kredenzte, sein vorgezogener Ausstand.

„Der Zeitpunkt ist nicht wirklich günstig“

Rödl über den Abgang von Dzafic

Die Begeisterung auf Wolfratshauser Seite kann man sich vorstellen. „Der Zeitpunkt ist nicht wirklich günstig“, wählt Rödl eine diplomatische Formulierung. Offensive Qualität und die Furcht des Gegners vor dem Torjäger nehmen durch dessen Abgang etwa in gleichem Verhältnis ab. „Wir müssen es im Team auffangen“, übt sich der BCF-Trainer in positivem Pragmatismus. Aber auch er weiß um die Schwierigkeit. Dzafic war immer zur Stelle, wenn der Ballclub Tore brauchte. Auf der anderen Seite zeigt der Coach vollumfänglich Verständnis für die Entscheidung des Spielers. Dzafic hat eine neue Arbeitsstelle angenommen, dadurch eine weitere Anfahrt nach Farchet. Und sein jüngster Sohn ist inzwischen in einem Alter, wo man die häufigen Absenzen des Papas sehr wohl registriert. „Ich kann Mirzas Beweggründe nachvollziehen“, betont Rödl. Erst recht, weil der Spielertrainer seit geraumer Zeit selbst dem Genre werdender Väter zugehörig ist. Ob sich Dzafic berufliche Vorteile erhofft, weil auch sein aktueller Vorgesetzter bei den FC Bayern-Oldies kickt – sei ’s drum.

BCF Wolfratshausen: Lösungen sind auf dem Transfermarkt kaum zu finden

Der BCF braucht Lösungen. Die sind Mitte Juli kaum auf dem Transfermarkt zu finden. Dzafic habe „extrem viele“ Tore geschossen. Spieler dieser Klasse warten eher selten bis in den Hochsommer auf einen Notruf aus der Flößerstadt. Rödl nennt explizit Manuel Spreiter und Jona Lehr als „zwei super Optionen“ für die vorderste Linie. „Auch der Musti hat schon schöne Tore gemacht“, macht der Coach auf die Qualitäten des vormaligen Innenverteidigers Kantar und seine neue Rolle als Zehner aufmerksam. Zudem erhofft sich Rödl von Dzafics einstigen Nebenleuten einen mentalen Kick: „Mirza war sehr fordernd, oft verärgert, wenn er den Ball nicht bekommen hat.“ Aber auch wenn der Bosnier mal mit seinen Kollegen über Kreuz lag – er hinterlässt ein großes Erbe. „30 Tore sind eine Hausnummer“, betont Rödl mit Blick auf die Vorsaison. (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 016.7.2021, 10:30 Uhr
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