2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Für Meso und Bierstadt ging es bislang ordentlich zur Sache. Während Meso reihenweise Gegentore schluckte, wartet der FCB seit 17 Spielen auf einen Sieg. Archivfoto: Klein
Für Meso und Bierstadt ging es bislang ordentlich zur Sache. Während Meso reihenweise Gegentore schluckte, wartet der FCB seit 17 Spielen auf einen Sieg. Archivfoto: Klein

GL-Rückblick Teil 1: Serientäter und Schießbuden

Pünktlich zur Winterpause blicken wir auf die bisherige Saison der Gruppenliga Wiesbaden zurück +++ Im ersten Teil stehen Spitzenreiter, Goalgetter und Auswärtsstärke im Fokus

Wiesbaden. Die ersten 20 Spieltage der Gruppenliga Wiesbaden sind gelaufen, doch ehe der Ball für mehr als zwei Monate ruhen wird, wagen wir noch einen Rückblick auf den bisherigen Saisonverlauf. Im ersten Teil widmen wir uns Gipfelstürmern, Kellerkindern, Goalgettern und der Schießbude der Liga.

Der Spitzenreiter: Schon vor der Saison wurde der SV Zeilsheim durchgängig als Top-Favorit auf den Aufstieg angesehen - entsprechend verwundert es nur wenig, dass die Grün-Weißen zur Winterpause die Spitzenposition einnehmen. Ein Spaziergang war dies jedoch keineswegs. Erst am 9. Spieltag konnte der SVZ die Tabellenführung erobern, zunächst hatten Germania Weilbach und dann sieben Wochen TuRa Niederhöchstadt die Gruppenliga angeführt. Seitdem steht jedoch Zeilsheim an der Spitze, konnte zumindest auf Rang drei bereits ein gehöriges Polster von zehn Punkten aufbauen, hat aber mit DJK Flörsheim, die zwei Punkte hinter dem SV auf Rang zwei liegen, weiterhin einen dichten Verfolger im Nacken.

Das Schlusslicht: So hatte sich in Bierstadt wohl keiner die Hinrunde vorgestellt. Nach dem dritten Spieltag standen die Mannen um Trainer Torsten Schnabel noch mit sechs Punkten auf dem fünften Rang und konnten auf einen ordentlichen Start zurückblicken. Was dann folgte, war eine Negativserie, die in der Chronik des FCB wohl einmalig sein dürfte. Seit 17 Spielen wartet man in Bierstadt inzwischen auf einen weiteren Dreier, zwischenzeitlich wurden sieben Spiele am Stück verloren. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt mittlerweile zwölf Punkte und scheint angesichts von nur noch 14 ausstehenden Spielen fast unaufholbar, auch angesichts der Tatsache, dass zum Rückrundenstart mit Hadamar, Flörsheim und Zeilsheim bereits früh die drei Top-Teams der Liga auf dem Spielplan stehen. Hoffnung macht beim FCB lediglich, dass zuletzt von acht Spielen nur drei verloren wurden (bei fünf Remis) und das mit Volkan Zer (FV Biebrich) bereits eine echte Verstärkung an Land gezogen werden konnte.

Die Serientäter: Die Vorrunde hatte nicht wenige erstaunliche Serien zu bieten. Bereits zum Start überzeugte Niederhöchstadt mit sieben Siegen am Stück und stolzen 32 Toren. Als das Hoch von TuRa abebbte, begann der Lauf von Aufsteiger Rot-Weiß Hadamar II. Das Team von Trainer Walter Reitz ließ nach vier Pleiten und einem Remis zum Start eine Serie von gar neun Dreiern folgen und etablierte sich in der Spitze. Ähnlich wie bei Niederhöchstadt riss jedoch auch diese Serie und Hadamar blieb zuletzt viermal sieglos. Zum Ausklang der Hinrunde legte schließlich ein anderer Aufsteiger, der DJK Flörsheim eine starke Serie hin und siegte zuletzt sieben Mal am Stück. Die Belohnung ist der Relegationsplatz, acht Punkte Vorsprung auf Rang drei und Kontakt zur Spitze. Doch auch Negativserien hatte die Hinrunde zu bieten. Neben den 17 sieglosen Spielen des FC Bierstadt, wäre da vor allem die SG Wildsachsen zu nennen, die bis zum 11. Spieltag warten musste, ehe der erste Dreier eingefahren werden konnte. Die SG Walluf hatte ein Zwischentief von acht sieglosen Spielen, bevor pünktlich zur Winterpause ein erlösender Dreier eingefahren werden konnte.

Die Knipser: Wenig verwunderlich steht in dieser Kategorie der Spitzenreiter der Liga vorne. Bereits 55 Treffer erzielte der SVZ und kann sich dabei vor allem auf das Sturmduo Ahmet Goek und Pierre Massfeller verlassen, die beide jeweils fünfzehn Tore beisteuern konnten. Führend in der Torjägerliste ist allerdings ein Anderer: Behar Perquku traf bereits 21 Mal ins Schwarze und hatte besonders in der frühen Saisonphase, als er zwei Dreierpacks erzielte, erheblichen Anteil am Aufschwung von Rot-Weiß Hadamar. Yoshimi Masushima (Niederhöchstadt) stand ebenfalls zu Saisonbeginn im Fokus, konnte danach - wie das ganze Team - die gute Form aber nicht beibehalten. Dennoch stehen dem Japaner bereits stolze vierzehn Treffer zu Buche. Auch Bilos Odisho (Meso/13), Hakan Cesur (Hattersheim/13) und Mohammad Kazerooni (13/Weyer) bewiesen bereits ihren Torinstinkt.

Die Schießbude: Zwar darf der SC Mesopotamien als Aufsteiger aus der Kreisoberliga Wiesbaden durchaus auf eine solide Hinrunde zurückblicken - immerhin steht das Team um Spielertrainer Markus Bozan mit 26 Punkten auf dem zehnten Rang und somit voll im Soll. Doch dürften in der Vorbereitung zur Restrunde besonders die 58 Gegentreffer Thema im Trainingsplan werden. Kein Team musste nur annähernd so viele Bälle aus dem Netz holen wie Meso. Negativer Höhepunkt war dabei das 0:9-Debakel bei TuRa Niederhöchstadt, worauf Bozan sein System defensiv umbaute und anschließend vier Siegen bei nur drei Gegentreffern einfahren konnte. Zum Ende hin schlugen die Bälle aber wie zahlreich im Meso-Gehäuse ein. Unterm Strich kassierte der Aufsteiger in zwölf von bislang zwanzig Spielen mindestens drei Gegentreffer.

Die Heim- und Auswärtsstarken: Dass solide Auftritte das Fundament einer erfolgreichen Saison sein können, beweist der SV Zeilsheim. Ungeschlagen auf dem eigenen Platz holten die Grün-Weißen sieben Siege aus neun Heimspielen und führen somit auch die Heimtabelle an. Bei noch ausstehenden neun Spielen auf dem eigenen Geläuf haben sie zudem einen weiteren Vorteil im Rennen um die Meisterschaft, da Flörsheim etwa nur noch acht, Niederhöchstadt gar nur sieben Mal vor hemischem Publikum antreten darf. Ebenfalls von seiner Heimstärke konnte der RSV Weyer profitieren, der immerhin 22 seiner 28 Punkte zu Hause holen konnte. Stark in der Fremde präsentiert sich Flörsheim, die mit 22 Auswärtspunkten diese Tabelle anführen. In dieser Kategorie sticht allerdings auch der Türk FC Hattersheim hervor, der mit 17 Punkten auf fremdem Geläuf mehr als die Hälfte seiner Punkte auswärts holen konnte. Besonders interessant, da man meinen könnte, der heimische Hartplatz könnte den Hattersheimern eigentlich Vorteile bringen und nicht umgekehrt. Ebenfalls auswärts erfolgreicher als zu Hause präsentierte sich die SG Rauenthal/Martinsthal mit 12 Punkte in der Fremde und nur acht auf eigenem Platz. Allerdings muss man RaMa zu Gute halten, dass sie die ersten sieben Spiele noch in Kiedrich ausgetragen werden mussten, ehe der neue Kunstrasen auf dem eigenen Waldsportplatz eingeweiht werden konnte. Immerhin konnten dann die Hälfte der acht Heimpunkte aus den vier Spielen im neuen Wohnzimmer des Aufsteigers ergattert werden.

Aufrufe: 016.12.2015, 17:30 Uhr
Tommy KönnelAutor