2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Auf seine Abschlussstärke wird es auch gegen die Neckarsulmer Sportunion wieder ankommen: Mit vier Treffern ist Felix Schäch (links) der bislang beste Ravensburger Torschütze in dieser Saison.
Auf seine Abschlussstärke wird es auch gegen die Neckarsulmer Sportunion wieder ankommen: Mit vier Treffern ist Felix Schäch (links) der bislang beste Ravensburger Torschütze in dieser Saison. – Foto: Foto: Rolf Schultes
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Ungeschlagen, aber nicht ganz zufrieden

Ein Viertel der Oberliga-Saison ist gespielt. Mit 18 Punkten steht der FV Ravensburg auf Rang sechs. Am Samstag sollen drei weitere Zähler gegen Neckarsulm hinzukommen.

Ravensburg / sz - Zeit, einmal durchzuatmen und zurückzublicken, hat Steffen Wohlfarth im Moment keine. Erst am Mittwochabend hat der Trainer des Fußball-Oberligisten FV Ravensburg im WFV-Pokal-Viertelfinale bei den Stuttgarter Kickers ein anstrengendes Spiel hingelegt. Es war das 16. seit dem Restart am 1. August. Bereits am Samstag, 14 Uhr, folgt das 17., wenn die Neckarsulmer Sportunion zum Oberliga-Duell ins Wiesental kommt. "17 Spiele sind sonst eine ganze Vorrunde. Das ist schon der Wahnsinn", sagt Wohlfarth, der die Viertelfinalpleite in der Landeshauptstadt "schon abgehakt" hat. "Wir müssen nach vorne schauen."

Nach zehn absolvierten von insgesamt 40 Ligapartien nimmt sich der Coach dennoch kurz die Zeit, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen: "Wir haben gesehen, dass wir mit jedem Gegner mithalten und oben mitspielen können." Dass der FV als einziges Team in der Oberliga neben Spitzenreiter Freiberg noch ungeschlagen ist, will der 36-Jährige jedoch nicht zu hoch hängen. "Natürlich ist das ein Thema in der Öffentlichkeit und wir wollen auch nach Samstag noch ungeschlagen sein, aber diese Statistik spielt für uns keine Rolle." Die Punkteausbeute hingegen schon, schließlich ist sie der Wert, der am Ende über Glück und Unglück entscheidet. Mit 18 Punkten aus zehn Spielen ist Wohlfarth einigermaßen zufrieden. "Wenn wir das durchhalten, sind das 1,8 Punkte pro Spiel. Das ist okay."

Dass der Trainer nicht euphorischer ist, liegt auch daran, dass seine Mannschaft in den zehn Partien bereits sechsmal remis gespielt hat – so häufig wie keine andere – und dabei durchaus mögliche weitere Punkte hat liegen lassen. Beim Auftakt gegen die Kickers (2:2) zum Beispiel, oder aber beim FC Villingen (0:0). "Die vielen Unentschieden zeigen natürlich auch, dass die Gegner viel Respekt vor der Mannschaft haben und gegen uns extrem defensiv spielen", meint Wohlfarth. "Für uns ist es deshalb eine Aufgabe, die richtigen Lösungen zu finden." Gerade in der Chancenauswertung hat es zuletzt etwas gehapert. Für den Trainer, der als ehemaliger Stürmer selbst solche erfolglosen Phasen kennt, aber kein Grund, groß an der Aufstellung und Ausrichtung zu schrauben: "Wichtig ist, dass wir überhaupt Torchancen herausspielen – auch wenn wir aktuell nicht alle nutzen. Erst wenn wir keine Chancen mehr haben, haben wir ein Problem."

Gut, dass am Samstag wieder ein Heimspiel ansteht. Mit elf Punkten aus und 13 Toren in fünf Partien in der Cteam-Arena kann sich die Heimbilanz des FV gut sehen lassen. Das weiß auch Marcel Busch, Trainer der Neckarsulmer Sportunion: "Ravensburg ist zu Hause schon richtig wirklich gut. Das ist eine Hausnummer und ein Verein, der vom Umfeld her breiter aufgestellt ist", sagte er der "Heilbronner Stimme". Doch auch das Gästeteam, das mit ebenfalls 18 Zählern zum punktgleichen FV kommt, erhält im Vorfeld Respekt vom gegnerischen Trainer: "Neckarsulm ist immer ein sehr schwerer Gegner. Sie haben eine homogene Mannschaft, die schon lange zusammenspielt", sagt Steffen Wohlfarth, der vor allem vor den Standards der Gäste warnt. Dennoch ist der Coach selbstbewusst zu sagen: "Wenn wir unser Spiel konsequent spielen, werden wir drei Punkte holen."

Bei diesem Vorhaben muss er aber auf eine ganze Reihe von Spielern verzichten. Neben den Langzeitverletzten Moritz Jäggle, Jascha Fiesel und Daniel Geiselhardt wird gegen Neckarsulm auch Dominik Wieland fehlen. Der Einsatz von Jonas Wiest und Burhan Soyudogru, die unter der Woche krank waren, ist fraglich. Zudem sind Rahman Soyudogru und Philipp Altmann angeschlagen, können aber aller Voraussicht nach spielen. Außerdem wird Verteidiger Max Biewer von der U23 hochgezogen. "Wir haben auf jeden Fall genügend gute Spieler" sagt Wohlfarth – und blickt schon wieder nach vorne.

Aufrufe: 016.10.2020, 20:10 Uhr
Schwäbische Zeitung / Martin DeckAutor