2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
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Ist derzeit – Foto: Foto: Rolf Schultes
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FV spielt in Göppingen mit blutjungen Verteidigern

In der Fußball-Oberliga muss Ravensburg auf Abwehrchef Philipp Altmann verzichten. Die Alternativen sind 19 und 21 Jahre alt. Dennoch überwiegt beim FV-Trainer die Freude, überhaupt zu einem Spiel fahren zu können.

Ravensburg / sz - Wohl eine der häufigsten Fragen, die Steffen Wohlfarth und seine Spieler des FV Ravensburg in diesen Tagen gestellt bekommen, lautet: "Spielt ihr am Wochenende?" Nichts ist derzeit sicher in den von Corona-Fällen, Inzidenzwerten und Risikogebieten dominierten Wochen. Und so freut sich Ravensburgs Trainer "wirklich sehr, dass wir zu einem Ligaspiel fahren dürfen".

Schon während der Zwangspause ab Mitte März war Wohlfarth keiner, der dem Fußball einen immens hohen Stellenwert zugeordnet hat. Und auch jetzt sagt der 37-Jährige: "Es gibt wichtigere Dinge, der Fußball ist eigentlich nebensächlich." Weil er aber nun mal Trainer ist, weil ihm, seinem Trainerteam und seiner Mannschaft das Fußball spielen "Bock macht", ist Wohlfarth dennoch froh, dass die Partie am Samstag (14 Uhr) beim 1. Göppinger SV stattfindet. "Das ist eine gute Mannschaft, sie steht in der Tabelle vor uns", meint Wohlfarth. "Gegen Göppingen waren es oft Spiele auf hohem Niveau."

Die Aufgabe beim Tabellendritten nehmen die Ravensburger mit einer blutjungen Innenverteidigung in Angriff. Weil Abwehrchef Philipp Altmann (Muskelfaserriss) ausfällt, hat Wohlfarth drei Möglichkeiten für die beiden zentralen Positionen: Dominik Wieland (21), Nicolai Placzek (19) und Max Biewer (19), der aus der U23 in den Oberligakader aufgerückt ist. Burhan Soyudogru und Jonas Wiest fehlen dem FV wegen einer Mandelentzündung.

Wichtige Spieler sind also nicht dabei – auch eine Folge des immens straffen Zeitplans. Die Partie in Göppingen ist das 17. Pflichtspiel des FV Ravensburg seit dem 22. August. "Für eine Amateurmannschaft ist das schon brutal", sagt Wohlfarth. "Wir mussten unter der Woche nach Villingen und zu den Stuttgarter Kickers fahren. Wie die Mannschaft das alles gemeistert hat, macht mich echt stolz." Und das, betont Wohlfarth, sage er sonst selten.

Außergewöhnliche Zeiten erfordern manchmal eben außergewöhnliches Lob. Beim 2:3 gegen Neckarsulm am vergangenen Samstag habe seine Mannschaft zwar nicht gut gespielt. "Aber ich nehme die Spieler in Schutz", sagt der Trainer. "So ein Auftritt passiert bei dem harten Programm." In Göppingen kann es der FV schon wieder besser machen.

Aufrufe: 023.10.2020, 13:38 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor