2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Jubel bei Rielasingen-Arlens Gianluca Serpa (von links), Daniel Niedermann und Ivo Colic nach dem Tor zum 1:0 gegen Holstein Kiel.
Jubel bei Rielasingen-Arlens Gianluca Serpa (von links), Daniel Niedermann und Ivo Colic nach dem Tor zum 1:0 gegen Holstein Kiel. – Foto: Foto: Frank Molter/dpa

FV gegen zwölf Minuten Pokaleuphorie

Ravensburg empfängt den 1. FC Rielasingen-Arlen in der Fußball-Oberliga

Ravensburg / sz - Mit dem 1. FC Rielasingen-Arlen ist am Mittwoch (17.30 Uhr) ein Gegner beim FV Ravensburg zu Gast, der aufregende Tage hinter sich hat. Denn statt Fußball-Oberliga stand am vergangenen Wochenende die erste Runde im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel auf dem Programm. Was die Ravensburger freuen dürfte: Erstens musste Rielasingen-Arlen ziemliche Strapazen auf sich nehmen und einmal durch die ganze Republik reisen, zweitens hielt die höchste Pokaleuphorie nicht lange an – nämlich genau zwölf Minuten.

In der Rangliste der Teilnahmen am DFB-Pokal liegt der 1. FC Rielasingen-Arlen gegen den FV Ravensburg knapp mit 2:1 in Führung. Der Auftritt in Kiel war nämlich bereits das zweite Spiel in diesem Wettbewerb für die Südbadener, während der FV bislang einmal qualifiziert war (2016 – damals hieß es 0:2 gegen den FC Augsburg). Rielasingen-Arlen unterlag bei seinem zweiten Auftritt am vergangenen Wochenende mit 1:7 bei Zweitligist Holstein Kiel, zwei Jahre zuvor war die Mannschaft dem Erstligisten Borussia Dortmund mit 0:4 unterlegen. Zwölf Minuten lang durfte Rielasingen-Arlen beim haushohen Favoriten an die Sensation glauben, weil Kapitän Daniel Niedermann früh (3.) die Führung für die Südbadener erzielte, die coronabedingt auf ihr Heimrecht verzichteten und deshalb eine mehr als 900 Kilometer lange Anfahrt auf sich genommen hatten. In Minute 15 glichen die Kieler aber aus, erzielten in den darauffolgenden 15 Minuten vier weitere Tore und entschieden das Duell damit schon tief in der ersten Hälfte.

Am Mittwochabend nun werden sich die Reisestrapazen von Rielasingen-Arlen im Vergleich zum Ausflug in den hohen Norden eher in Grenzen halten – bis nach Oberschwaben sind es weniger als 100 Kilometer.

In Ravensburg werden sie von einer Mannschaft empfangen werden, die nicht von Trainer Steffen Wohlfarth dirigiert wird. Der nämlich ist gerade für die A-Lizenz unterwegs. Ihn vertreten wird Co-Trainer Andreas Raaf. Zu einem eventuellen Pokalschub für Rielasingen-Arlen hat Raaf eine klare Meinung: "Das war zwar ein Highlight. Jetzt beginnt aber wieder der Ligaalltag." Und der FV? "Wichtig ist, was wir abrufen. Wir müssen unsere Qualität auf dem Platz zeigen." Außer den länger Verletzten wird Raab wohl den kompletten Kader zur Verfügung haben. Über den Gegner weiß er vor allem, dass die aktuelle Mannschaft wenig mit der aus der Vorsaison zu tun hat: "Die hatten viele Abgänge, sind quasi runderneuert."

Die Zielrichtung für den FV Ravensburg ist klar. Gegen den Tabellennachbarn soll der zweite Saisonsieg her. Dass die Ravensburger bisher nur eines von vier Spielen gewonnen haben, lässt Raaf kalt. "Dafür sind wir ungeschlagen", kontert er den Hinweis, dass es der FV so nicht sehr weit bringen werde. Womit er natürlich Recht hat.

Aufrufe: 015.9.2020, 17:18 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor