2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Vor der letzten Saison eigentlich für das defensive Mittelfeld gekommen, ist Manuel Geiselhart mittlerweile fester Bestandteil der FV-Verteidigung.
Vor der letzten Saison eigentlich für das defensive Mittelfeld gekommen, ist Manuel Geiselhart mittlerweile fester Bestandteil der FV-Verteidigung. – Foto: Foto: Rolf Schultes

Die interne (Erfolgs-)Lösung

Vor der letzten Saison eigentlich für das defensive Mittelfeld gekommen, ist Manuel Geiselhart mittlerweile fester Bestandteil der FV-Verteidigung.

Ravensburg / sz - Es war die 72. Spielminute am Mittwochabend, als sich Manuel Geiselhart in einer für ihn fast unbekannten Situation wiederfand - in der des Torschützen. Mit seinem Kopfballtreffer zum 3:1 sorgte der 20-Jährige vom Fußball-Oberligisten FV Ravensburg für die Vorentscheidung im Spiel gegen den SV Oberachern und am Ende für den ersten Saisonsieg der Ravensburger.

"Das kommt eben auch mal vor", scherzte der gelernte Defensivspieler, der auch schon in der Vorsaison dreimal erfolgreich war. Trotz des seltenen Erfolgserlebnisses blieb er nach dem Schlusspfiff gelassen. "Ich freue mich, wenn ich der Mannschaft helfen kann." Der Jubel seines Trainers nach dem Treffer seines Verteidigers viel deutlich emotionaler aus, auch wenn Steffen Wohlfarth nach dem Schlusspfiff ganz nüchtern meinte. "Ich lobe keinen einzelnen Spieler." Dennoch muss auch der Coach zugeben, dass er mit der Entwicklung von Geiselhart, der vor der vergangenen Saison aus der Jugend des SSV Ulm ins Wiesental gewechselt ist, sehr zufrieden ist. "Manu macht seine Sache sehr gut", sagt Wohlfarth, der damit aber weniger dessen Torinstinkt als vielmehr seine Defensivqualitäten meint.

Denn Geiselhart hat sich in der Mannschaft des Oberligisten mittlerweile festgespielt. Bei allen drei Oberligaspielen stand der 20-Jährige neben Philipp Altmann von Beginn an in der Innenverteidigung. Nach dem Abgang von Bartosz Broniszewski zum SC Pfullendorf wollte Wohlfarth, seit dieser Saison auch Sportlicher Leiter, eigentlich extern nach Ersatz suchen. Mit Nikolai Placzek und Dominik Wieland wurden auch zwei Defensivspieler verpflichtet. Aktuell scheint mit Geiselhart aber die beste Lösung intern gefunden worden zu sein – obwohl der ursprünglich eigentlich für das defensive Mittelfeld vorgesehen war. "Mir ist egal ob Mittelfeld oder Abwehr, Hauptsache ich spiele", sagt Geiselhart, der auch schon in der Ulmer A-Jugend meistens in der Innenverteidigung eingesetzt wurde.

Für seine 20 Jahre tritt Geiselhartschon sehr routiniert in der Defensive auf, ist zweikampfstark und kann mit seiner Technik das Spiel gut eröffnen. "Ich fühle mich wohl", sagt er über seine neue Position. "Aber das liegt auch daran, dass mir meine Mitspieler, vor allem Philipp (Altmann), helfen." Altmann ist mit seinen 24 Jahren bereits der Routinier in der Ravensburger Hintermannschaft. Mit Geiselhart als Nebenmann und den jungen Samuel Boneberger (23) und Julian Flock (22) auf den Außenpositionen scheint Wohlfahrt seine Viererkette gefunden haben. In allen drei Oberligaspielen standen die vier von Beginn zusammen auf dem Platz. "Natürlich hilft das, wenn man eingespielt ist. Das gibt Sicherheit", sagt Geiselhart.

Ob Wohlfarth auch beim Auswärtsspiel in Dorfmerkingen wieder auf seine bewährte Abwehrreihe setzen wird, lässt der Trainer aber noch offen. "Bei uns können viele auf mehreren Position spielen", sagt er und will bewusst den Konkurrenzkampf offen halten. Denn: "Zufriedenheit ist der erste Schritt zum Rückschritt." Manuel Geiselhart ist aber vorerst weiter auf dem Vormarsch.

Aufrufe: 04.9.2020, 11:24 Uhr
Schwäbische Zeitung / Martin DeckAutor