2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Löchgaus Freude über unverhofften Sieg - Olympias Talfahrt

Aus Verbandsund Landesliga

Wenn nichts geht, geht nichts: Das war das Fazit nach dem Heimspiel des Fußball-Verbandsligisten SSV Ehingen-Süd gegen den abstiegsgefährdeten FV Löchgau. Die Mannschaft von Trainer Michael Bochtler hatte die Chance, ihr Punktekonto auf 32 aufzustocken und die Entfernung zur Abstiegszone weiter zu vergrößern - stattdessen wurde sie kleiner, weil im Tabellenkeller neben Löchgau auch Wangen am Wochenende gewann. Auch wenn Ehingen-Süd Rang sechs belegt, richtet sich der Blick beim SSV weniger nach vorn, sondern nach wie vor nach hinten. Der Abstiegskampf ist in der Pfarrei noch nicht abgehakt.

Eine Woche vor dem Gastspiel beim Tabellenzweiten Rutesheim hätten die Kirchbierlinger ihr Polster gern vergrößert - doch am Ende jubelten die Löchgauer über den unverhofften 3:0-Erfolg, der ihre Aussichten, in der Liga zu bleiben, verbessert. Entsprechend groß war die Freude der FVL-Spieler, die dies kurz nach dem Schlusspfiff unüberhörbar zum Ausdruck brachten. Und auch Trainer Thomas Herbst strahlte und teilte mit kratziger Stimme - wegen einer Erkältung, nicht weil er sich während des Spiels stimmlich verausgabt hatte - mit, wie zufrieden er mit der Leistung und den ersten Sieg seines Teams nach der Winterpause war. „Wir hatten gehofft, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht“, so Herbst. Anders könne man gegen einen so guten Gegner auch nicht bestehen, fand er auch lobende Worte für Ehingen-Süd - womit sich SSV-Trainer Bochtler schwertat. Für ihn war das Spiel mit dem Schlusspfiff nicht abgehakt, er kündigte eine Nachbetrachtung für die Trainingswoche an. Bochtler war allerdings auch nicht ganz unzufrieden, nach einer fahrigen ersten Halbzeit fand er Gefallen am Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit - nur wollte den Kirchbierlinger an diesem Tag einfach kaum etwas glücken. Wenn nichts geht, geht halt nichts.

Dieser Satz mag am Wochenende und womöglich schon in den Spielen davor Hubertus Fundel durch den Kopf gegangen sein, den Trainer des FV Olympia Laupheim. Anders als Süd und jetzt auch Löchgau warten die Laupheimer noch auf ihren ersten Sieg im Jahr 2019. Die Reise am Samstag nach Rutesheim endete mit einer 2:6-Niederlage gegen den Aufstiegskandidaten, der bereits nach sechs Minuten 2:0 führte. „Das war konfus, wir haben es dem Gegner leicht gemacht“, sagte Fundel. „Es war zu spüren, dass die Mannschaft verunsichert ist, weil wir in der Rückrunde noch nicht viele Punkte geholt haben.“ Zwischendurch lief es bei der Olympia besser, Mathias Wesolowski nach knapp 25 Minuten und Alexander Schrode kurz nach der Pause erzielten jeweils den Anschlusstreffer zum 2:1 und 3:2, doch mehr sprang nicht heraus - im Gegenteil: In den letzten 20 Minuten baute Rutesheim den Vorsprung aus. „Ärgerlich, dass wir am Schluss wieder auseinanderbrechen“, sagte Fundel, der am Samstag nicht nur auf Torjäger Simon Dilger, sondern auch auf Sascha Topolovac und Manuel Hegen verzichten musste. Einen Platzverweis gab es obendrein, Lukas Mangold sah Gelb-Rot.

Am Wochenende wartet auf Fundels Team eine weitere schwierige Aufgabe: Zu Gast in Laupheim ist der VfL Sindelfingen, der gerade ein Ausrufezeichen setzte: Der VfL brachte dem zuvor viermal in Folge siegreichen TSV Essingen die erste Niederlage nach der Winterpause bei. Der erfolgreichste Schütze der Verbandsliga, Oliver Glotzmann, erzielte nach etwas mehr als einer Stunde den Siegtreffer für den Tabellenfünften, die durch den Sieg den Kontakt zu den vor ihm liegenden Konkurrenten hält.

In der Landesliga gibt es eine Spitzengruppe mit vier Mannschaften, die sich vom Rest deutlich abgesetzt hat. Am Wochenende lösten die Big Four ihre Aufgaben: Tabellenführer Berg (2:0 in Dotternhausen, der Zweite Weiler (4:1 in Kehlen), der Dritte Biberach (4:1 in Ochsenhausen) und der Vierte Friedrichshafen (2:1 in Kißlegg) gewannen auswärts mehr oder minder souverän. Während wohl nur noch diese vier Teams für den Aufstieg in Frage kommen, ist der Kreis der Abstiegskandidaten deutlich größer. Dick dabei ist der FV Altheim, der schon vor dem vergangenen Spieltag auf einem Abstiegsplatz lag und diese Position im Spiel bei Balingen II ungewollt untermauerte: Beim 0:4 war Altheim chancenlos und hätte - wenn sich die mit sieben Vertragsamateuren angetretene Balinger Regionalliga-Reserve geschickter angestellt hätte - auch zweistellig verlieren können. Zu allem Überfluss büßte der FVA auch noch Torhüter Johannes Reuter, ein, der sich kurz vor der Halbzeit beim Stand von 0:2 verletzte. Ersatzmann Matthias Maier hatte gerade seinen Posten bezogen, da musste er den Ball schon aus dem Netz holen.

Im nächsten Spiel trifft Altheim im Bezirks-Derby auf den FC Mengen, der durch das 1:0 gegen Oberzell (Tor durch Manuel Frommeld) den Abstiegskampf wohl hinter sich gelassen hat. Der Tabellensechste hatte zum vierten Mal in Folge in einem engen Spiel das bessere Ende für sich. Gegen Oberzell „war sicher auch Glück dabei, über ein 1:1 hätte sich niemand beschweren können“, so FCM-Trainer Miroslav Topalusic. „Aber das Glück muss man sich auch erarbeiten.“

Aufrufe: 02.4.2019, 18:55 Uhr
awAutor