FV Lörrach-Brombach feiert doppelten Klassenerhalt

Beharrlichkeit zahlt sich aus. Auch, wenn mal etwas nicht gelingt. Witali Semenschuk hätte stehen bleiben, sich die Körner aufbewahren können nach seinem Fehlpass. Doch der 27-jährige Angreifer des FVLB pflegt einen intensiven Spielstil, er reibt sich auf, geht weite Wege. So auch in der 21. Minute. Semenschuk setzte auf der linken Außenbahn nach, zwang seinen Pfullendorfer Gegenspieler zu einem unbedachten Rückpass zum Torhüter – und das Lörracher Pressing schnappte zu. Patrice Glaser attackierte den Goalie, eroberte den Ball, der FVLB war in der Überzahl, Semenschuk legte quer und Paolo Disanto vollstreckte zum 1:0.



Die Art und Weise, wie die Lörracher den am Ende siegbringenden Treffer erzwangen, war auch Ausdruck zurückgewonnenen Selbstvertrauens, unter Neu-Coach Erkan Aktas war es der vierte Sieg im fünften Spiel. Zufall? Ob es nun am Trainerwechsel von Enzo Minardi zu Aktas lag, oder vielleicht auch an den Gegnern, bis auf Pfullendorf allesamt in der unteren Tabellenhälfte beheimatet – es bleibt im Ungewissen. Fakt ist: Spielte der FVLB in den ersten 24 Spielen nur dreimal zu null, war es in der fünften Partie unter Aktas bereits das dritte Mal, dass Torhüter Marc Philipp seinen Kasten sauber hielt. Nur zwei Gegentore lassen darauf schließen, dass die Lörracher ihre defensive Stabilität, ein Markenzeichen vieler Jahre, zurückerlangt haben.

Gegen Pfullendorf geriet der FVLB zwar zuweilen in die Bredouille, überstand aber auch heikle Situationen unbeschadet. Doch selbst wenn die Gäste in den Schlussminuten noch ausgeglichen hätten, selbst ein Zähler hätte Lörrach zum Klassenerhalt genügt. Gegen den einstigen Drittligisten trat allerdings auch ein Manko zutage, das dem FVLB im Saisonverlauf immer wieder zum Verhängnis geworden ist: Auch gegen Pfullendorf waren Lörracher zu sehen, die verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammenschlugen, als beste Chancen ungenutzt geblieben waren. So vergaben der eingewechselte Andreas Lismann und Semenschuk die frühzeitige Entscheidung. Der positive Aspekt aber war, dass der FVLB seine Möglichkeiten einerseits spielerisch kreierte, andererseits sie durch beharrliches Nachsetzen erzwang.

Zweifacher Klassenerhalt: U19 bleibt in der Oberliga

Und so feierten die Lörracher am Ende einen zweifachen Klassenerhalt. Diesen hatten zuvor bereits die A-Junioren in der U-19-Oberliga perfekt gemacht. Gegen den Tabellenfünften Astoria Walldorf lag der FVLB zur Pause mit 1:2 hinten, im zweiten Abschnitt glich abermals Johannes Binkert aus (62.). Tim Brändle war es schließlich, der seine Farben mit dem 3:2 (80.) einen Spieltag vor Rundenende zum Oberliga-Verbleib schoss.

War die Aussicht im Grütt zwischenzeitlich trübe, ist der Blick auf die neue Runde doch positiv. Die Verbandsliga mit der ersten Mannschaft, Oberliga in der U19 bewahren gehobene Attraktivität des FVLB in der Fußballregion.

FV Lörrach-Brombach – SC Pfullendorf 1:0 (1:0)
FVLB: Philipp; Böhler, Meier, Colley, Riede; Glaser, Nickel, Squillace (86. Kevin Keller), Gianfranco Disanto (38. Lismann); Paolo Disanto (62.Kierzek), Semenschuk (76.Münch). Tor: 1:0 Paolo Disanto (21.). Schiedsrichter: Hirt (Schönwald). Zuschauer: 200. Gelb-Rot: Abdulahad (SCP/51.).