2024-05-08T14:46:11.570Z

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„Sind schnell handlungsfähig“: Gemäß des bisherigen Spielplans würde der FVLB (mit Lamin Colley, links) am 28. Februar in die Frühjahrsrunde starten.  | Foto: Gerd Gründl
„Sind schnell handlungsfähig“: Gemäß des bisherigen Spielplans würde der FVLB (mit Lamin Colley, links) am 28. Februar in die Frühjahrsrunde starten. | Foto: Gerd Gründl

FV Lörrach-Brombach fehlt ohne Re-Start ein klares Ziel

Oberligist müsste noch 27 Spiele bestreiten +++ Trainer Aktas plädiert für Modusänderung

Je länger die Zwangspause dauert, desto verzwickter wird die Lage für die Fußball-Oberligisten. Es fehlt derzeit ein klares Ziel. Ein Problem, das auch den FV Lörrach-Brombach Folgen betrifft.
Ein ausgefeilter Trainingsplan? Mit unzähligen Übungen und Zielen? Von solch einem eng geschnürten Korsett hat sich Erkan Aktas beim FV Lörrach-Brombach vorerst verabschiedet. Den Spielern vorzugeben, wie sie trainieren sollen, sei in der momentanen Situation schwierig, "im Grunde weiß ich es ja selbst nicht", sagt der Trainer und verweist auf den derzeit nicht vorhandenen, konkreten Zeitpunkt eines Re-Starts, auf den sich die Trainingssteuerung ausrichten lässt.

Seit Anfang November ist das Team pandemiebedingt getrennt, den Spielern hat Aktas mit seinem Trainerteam "zwei, drei Einheiten" pro Woche empfohlen, um sich individuell fitzuhalten. Wann es in der Oberliga weitergeht, ist wie in allen Sportarten und Spielklassen völlig offen. Die Verbände wollen auf jedes Szenario vorbereitet sein, dazu zählt auch, dass der Sportbetrieb früh im neuen Jahr wieder ins Rollen kommen könnte. So ziehen der württembergische und der badische Verband einen Start auch schon im Januar in Betracht - entsprechende Lockerungen vorausgesetzt.



Prinzipiell sei es auch das Interesse des FVLB, so früh wie möglich wieder zu spielen, sagt Sportchef Tobias Jehle. Doch "ist meine persönliche Wahrnehmung, dass es so schnell nicht möglich sein wird". Jede Verzögerung stellt den Saisonmodus in der Oberliga indes in Frage, so haben die Lörracher erst 13 von 40 Partien absolviert. Im Sommer hatten sich die FVLB-Verantwortlichen für das Modell einer Einfachrunde (nur ein Spiel gegen jeden Gegner) und anschließender Playoff/-down-Runde ausgesprochen. "Das wäre uns mit Blick auf die vielen Reisen entgegengekommen", sagt Jehle. Angesichts der Entwicklung scheint dieser Modus wieder ein Thema zu sein. Der Lörracher Sportchef würde zunächst ein Zwischenziel setzen und versuchen, die Hinrunde zu beenden, "dann haben wir zumindest eine aussagekräftige Tabelle". Der FVLB müsste dafür sechs Partien, die im November und Dezember ausfallen, nachholen, hinzu käme der für den 28. Februar angedachte Auftakt der Frühjahrsrunde gegen den FV Ravensburg.

Erkan Aktas veranschlagt vier Wochen für die Vorbereitung

Aktas sieht den Abschluss der Vorrunde ebenfalls als primäres Ziel. Man sollte nicht "so engmaschig planen", als dass man bei der nächsten Unterbrechung oder Verzögerung "alles über Bord schmeißen muss". Der FVLB-Coach plädiert dafür, "die Rückrunde in einem anderen Modus zu definieren", ohne Zeitdruck und mit Puffer. Etwa mit besagten Playoffs/-downs, möglichst ohne reguläre Englische Wochen. "Das wäre sinnvoller als zu versuchen, alles reinzudrücken". Vor einem Re-Start sollten vier Wochen für die Vorbereitung zur Verfügung stehen: zwei Wochen individuelles Training, dann zwei Wochen mit der Mannschaft. Die Spieler werden unterschiedliche Fitnesslevel haben, "wir müssen sie abholen", betont Aktas die Bedeutung individueller Trainingspläne zum Auftakt.

Für mögliche Testspiele gebe es noch keine fixen Termine, erklärt Jehle, das Trainerteam verfüge über viele Kontakte, "wir sind schnell handlungsfähig", ist der Sportchef sicher und versprüht eine beruhigende Gelassenheit. Kurzfristige Transfers stehen nicht auf seiner Agenda, "im Winter hatten wir so oder so nicht vor, etwas zu machen". Der Kader ist trotz der Abgänge von Eduard Nowak (mit Ex-Club SV 08 Laufenburg in Kontakt) und Hasan Ates groß genug. Letzterer war offenbar mit seinem letzten Status als Reservespieler unzufrieden, nach gemeinsamen Gesprächen erfolgte die Trennung. Wobei ein Verbleib in der Lörracher U 23 in der Bezirksliga noch offen ist.

Für den Sportchef rückt derweil allmählich die neue Runde in den Fokus. Eckpfeiler der Planung sind die Trainer, den Kader versuche man stets zusammenzuhalten. Immerhin, zumindest hier gibt es derzeit ein Ziel für den FVLB.
Aufrufe: 01.12.2020, 09:53 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor