2024-05-02T16:12:49.858Z

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„20 bis 30 Minuten gut spielen reichen in der Verbandsliga nicht“: Daniel Briegel (FVLB, links) gegen Felix Dreher | Foto: Patrick Seeger
„20 bis 30 Minuten gut spielen reichen in der Verbandsliga nicht“: Daniel Briegel (FVLB, links) gegen Felix Dreher | Foto: Patrick Seeger

Freiburger FC nach schläfrigem Start im Topspiel hellwach

3:1-Erfolg gegen FV Lörrach-Brombach +++ Gäste nach der Führung ängstlich

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Ob das nun zur Gewohnheit wird? Wie schon im ersten Heimspiel gegen den SC Lahr geriet der FFC früh in Rückstand, ließ sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und siegte nach einer deutlichen Leistungssteigerung am Ende hochverdient.
Das Spiel begann unterhaltsam und munter. Was zu einem Großteil an den hellwachen Lörrachern lag, die beim großen FFC offenbar unter Beweis stellen wollten, dass sie vor dieser Saison völlig zu Recht mit ein paar Vorschusslorbeeren bedacht wurden und mit ihnen auch in dieser Saison zu rechnen ist. Etwas schläfrig dagegen: die Freiburger. Ein viel zu kurz geratener Rückpass von Fredrik Wettlin, der seinen Mitspieler Nicolas Garcia Stein niemals erreichen konnte, ließ FVLB-Trainer Enzo Minardi – in den vergangenen vier Jahren Wettlins Coach beim FC Auggen – auf eine frühe Führung seines Teams hoffen. Denn Witali Semenschuk, der Nutznießer des nicht angekommenen Passes, steuerte allein auf FFC-Schlussmann Niklas Schindler zu, wobei er noch etwas abgedrängt und der Winkel spitz wurde. Eine Glanztat Schindlers bereinigte schließlich Wettlins Fauxpas – auf Kosten einer Ecke.



Semenschuks vergebene Großchance hatten die Lörracher kurz darauf vergessen, denn es stand 1:0. Nach dem folgenden Eckstoß gelangte das Spielgerät zu Gianfranco Disanto, und der traf aus rund 20 Metern per verdecktem Linksschuss in die rechte untere Ecke (5.). Fein per Außenrist. Ein früher Dämpfer für die Heimelf, die sich weiterhin schwertat, ins Spiel zu kommen, geschweige denn, das gegnerische Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen. „Als die Lörracher schnell umgeschaltet haben, haben wir es nicht geblickt“, sagte FFC-Coach Ralf Eckert. Allerdings hatte FVLB-Vizepräsident Bernd Schleith schon in dieser Phase das hohe Level beim FFC gesehen: „Zunächst haben wir ihre Angriffe noch gut abgefangen. Der FFC hat aber auch nach dem Rückstand einfach ruhig weitergespielt, sie haben schon eine klasse Mannschaft“, sagte er.

Praktisch aus dem Nichts fiel der Ausgleich. FFC-Goalgetter Marco Senftleber ließ nach einer Kopfballvorlage FVLB-Keeper Dominik Lüchinger keine Abwehrchance, und der Treffer hatte Signalwirkung, denn um die Lörracher Aufmüpfigkeit war es fortan geschehen. Fast schon ängstlich zog sich der FVLB zurück, überließ dem FFC mehr und mehr das Feld. „20 bis 30 Minuten gut spielen reichen in der Verbandsliga nicht“, monierte Coach Enzo Minardi. Zunächst lief es. „Unser Plan, den Gegner kommen zu lassen, ist leider nur in den ersten 15 Minuten aufgegangen.“ Doch danach drückte fast nur noch der FFC.

Noch vor der Pause kam es zur fast schon unausweichlichen Folge: Abermals glänzte Enderle als Vorbereiter, Adressat war diesmal Alexander Martinelli, der in bester Torjägermanier zum 2:0 traf, und auch nach dem Wechsel fand der FVLB nicht mehr ins Spiel. Die Elf um Benedikt Nickel schien ihr Pulver in der Anfangsphase verschossen zu haben, was schließlich dazu führte, dass Martinellis zweiter Treffer zum 3:0 kurz nach Wiederanpfiff, ebenfalls eingeleitet von Enderle, gleichbedeutend war mit der Entscheidung zugunsten der Freiburger, die den Sieg noch weitaus höher hätten schrauben können. Erst in der Schlussviertelstunde meldeten sich die Minardi-Schützlinge zaghaft zurück, mussten aber nach dem Schlusspfiff eingestehen, dass sie mit dem Resultat gut bedient waren. „Verdient“, sagte Schleith. Der FVLB ist ambitioniert, dennoch sei der Tabellenführer nicht unbedingt ein Maßstab für den letztjährigen Aufsteiger: „Der FFC ist schon eine Hausnummer“, betonte Schleith.

Freiburger FC - FV Lörrach-Brombach 3:1 (2:1)
FFC: Schindler, Enderle (80. Bernauer), Marco Senftleber (85. Fischbach), Novakovic, Wettlin (72. Qorraj), Martinelli, Garcia Stein, Gehring, Amrhein, Dreher, Eggert (63. Sutter). FVLB: Lüchinger; Böhler, Meier, Bosek (59. Squillace), Leisinger; Briegel, Nickel, Glaser (77. Münch), Colley, Gianfranco Disanto (59. Lismann); Semenschuk (77. Tindano). Tore: 0:1 Gianfranco Disanto (5.), 1:1 Marco Senftleber (17.), 2:1 Martinelli (37.), 3:1 Martinelli (59.). Schiedsrichter: Renner (Meßkirch). Zuschauer: 280.
Aufrufe: 02.9.2018, 19:27 Uhr
Andreas Klein (BZ)Autor