2024-05-23T12:47:39.813Z

Interview der Woche
Im Trikot des FV Illertissen spielte Sebastian Schaller (rechts) bereits in der Regionalliga Bayern, jetzt ist er bei Sport 1 im Einsatz, wenn Liveübertragungen aus der Regionalliga über die Bildschirme flimmern. Ob der 29-Jährige auch selbst noch einmal im bayerischen Oberhaus gegen den Ball tritt, ist noch nicht geklärt.
Im Trikot des FV Illertissen spielte Sebastian Schaller (rechts) bereits in der Regionalliga Bayern, jetzt ist er bei Sport 1 im Einsatz, wenn Liveübertragungen aus der Regionalliga über die Bildschirme flimmern. Ob der 29-Jährige auch selbst noch einmal im bayerischen Oberhaus gegen den Ball tritt, ist noch nicht geklärt. – Foto: Pressefoto Eibner
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

„Den Freiraum für Fußball bekomme ich“

Sebastian Schaller steht vor einer interessanten beruflichen Zukunft +++ Aktuell möchte er aber noch einmal höherklassig gegen den Ball treten

Sebastian Schaller steht am Scheideweg. Mit 29 Jahren rückt die berufliche Perspektive immer mehr in den Fokus, andererseits möchte der aus Burgau stammende Mittelfeldspieler gerne noch weiter höherklassig spielen. Wie er es bereits beim FC Augsburg, TSV Gersthofen, FV Illertissen und zuletzt den Stuttgarter Kickers getan hat.

Hallo Sebastian, Du hast zuletzt beim TSV Burgau zugeschaut. Hast Du ernsthafte Wechselgedanken in die Kreisklasse?

Schaller (lacht): Nein, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Auch wenn mich meine alten Kumpels schon gefragt haben. Burgau ist halt mein Heimatverein, mein Vater ist dort Stadionsprecher und außerdem hatte ich Zeit.

Zuletzt warst Du für die Stuttgarter Kickers in der Oberliga am Ball. Warum hast Du den Traditionsverein verlassen?

Schaller: Als ich vor einem Jahr aus Illertissen nach Stuttgart gewechselt bin, waren die Ziele klar. Ich wollte noch einmal unter Profibedingungen spielen – und die Kickers wollten sofort zurück in die Regionalliga. Das hat leider nicht geklappt, in der Aufstiegsrelegation sind wir gescheitert. Es waren aber alle Verträge voll auf den Aufstieg ausgelegt, aus finanziellen Gründen haben die Verantwortlichen dann mit mir und anderen älteren Spielern nicht verlängert.

Das heißt, Du stehst jetzt auf der Straße?

Schaller: Nein, überhaupt nicht, denn ich möchte jetzt an der FH Augsburg mein Studium „Internationales Management“ zum Abschluss bringen und gleichzeitig beruflich Fuß fassen.

Gibt es da schon eine Richtung, in die Du gehen willst?

Schaller: Ja, schon länger. Mein Praxissemester hatte ich beim TV-Sender Sport 1 absolviert und der Kontakt zu den Verantwortlichen ist nie abgerissen. Ich hatte damals schon ein Angebot, dass ich für Sport 1 weiterarbeiten könnte – und der ist auch während meiner Zeit in Stuttgart nie abgerissen. Ab Ende August werde ich für Sport 1 als Werksstudent arbeiten und es gab auch schon Gespräche über die weitere berufliche Zukunft nach dem Studium.

Was sind dort Deine Aufgaben?

Schaller: Das nennt sich Marketing Sales und Content-Partnership. Wir kümmern uns um lizenzfreie Inhalte wie etwa die Live-Übertragungen der Regionalliga Bayern, aber auch um Projekte anderer Sportarten, die dann in Sport 1 ausgestrahlt werden. Ich soll zusammen mit den Partnern dafür sorgen, dass mindestens die Produktionskosten gedeckt sind.

Hört sich nach einem interessanten, zeitintensiven Job an. Bleibt da überhaupt noch Zeit für Fußball?

Schaller: Auf jeden Fall, den Freiraum für Fußball bekomme ich. Die Verantwortlichen finden es gut, dass ich noch selbst spielen möchte und kommen mir zeitlich sehr entgegen.

Aktuell haben wir Dich aber nur am Spielfeldrand in Burgau gesehen, wann wirst Du wieder auf dem Platz stehen?

Schaller: Das ist noch nicht entschieden. Zurzeit trainiere ich beim Bayernligisten Schwaben Augsburg mit, wo ich Trainer Markus Deibler oder die Spieler Maximilian Löw und Michael Geldhauser aus gemeinsamen Zeiten beim FV Illertissen kenne. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass ich fußballspezifisch trainiere und mich so fit halte.

Und ansonsten wartest Du auf das passende Angebot?

Schaller: Ja, aber sollte schon aus der Regional- oder Bayernliga sein – und der Verein muss aus der Region zwischen Augsburg und München kommen. Denn hier sehe ich berufliche meine nähere Zukunft.

Aufrufe: 013.8.2019, 12:25 Uhr
Walter BruggerAutor