2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
F: Patten
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Lipsia am Mittwoch mit letztem Aufgebot nach Niesky

Schröpfer immer noch sauer über Abbruch am Samstag: "Unding, was uns hier zugemutet wird - Verband in der Pflicht" / Anstoß 19.30 Uhr

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Zum zweiten Mal in fünf Tagen macht sich Lipsia Eutritzsch am Mittwoch auf den Weg in die Oberlausitz. Um 19.30 Uhr wird das Sachsenliga-Spiel bei Eintracht Niesky angepfiffen. Zum zweiten Mal bereits - der erste Versuch am vergangenen Samstag ging buchstäblich baden in einem Unwetter. Rund 60 Minuten hatten die Teams gewartet, dann entschied das Schiedsrichtergespann: Abbruch - und fuhr nach Hause. Für Lispia quasi ein de-ja-vus: Bereits die Partie in Reichenbach vor drei Wochen war einem Unwetter zum Opfer gefallen und musste an einem Mittwoch nachgeholt werden.
Lipsia-Coach Arvid Schröpfer hat immer noch einen dicken Hals, wenn er an den Spielabbruch am vergangenen Samstag denkt. "Wenn wir noch etwas hätten warten können, wäre das Spiel wie geplant über die Bühne gegangen." Stattdessen mussten die Leipziger wieder nach Hause fahren, um nun die Reise am Mittwoch wieder antreten zu müssen. Ein Unding, was seinem Verein zugemut werde, kritisiert Schröpfer. "Mit Verlaub, wenn das in der Kreisklasse passiert, wo ich mit dem Fahrrad zum Auswärtsspiel fahren kann, dann ist so ein Abbruch auch nicht schön, aber leichter zu verschmerzen." Nicht so in der Sachsenliga mit teils weiten Anfahrtswegen. Lipsia kosteten die beiden Ausflüge nach Niesky allein für den Transport rund 1500 Euro. "Das ist für unseren kleinen Verein eigentlich gar nicht verkraftbar", sagt Schröpfer. Dazu kommt: "Wir sind doch nicht im Profisport - meine Jungs müssen an einem Mittwoch arbeiten oder haben Uni." Stand jetzt habe er gerade mal elf Mann zusammen, muss das Sachsenliga-Team mit Spielern aus anderen Vereinsmannschaften auffüllen. "Sogar von den Alten Herren kommt jemand mit." Für den Werktagskick müssten die Spieler teilweise einen halben oder gar einen ganzen Tag frei nehmen. "Ich weiß im Moment nicht mal sicher, ob ich selber mitfahren kann", schimpft Schröpfer.
Den Lipsia-Coach ärgert besonders über das seiner Meinnung nach fehlende Fingerspitzengefühl der Schiedsrichter, die noch hätten warten können, wie er sagt. Er weiß sich dabei mit Niesky-Teamleiter Paul Neumann einig, der auch gewollt habe, dass das Spiel statfindet. Vergeblich.
Der Lipsia-Coach sieht den Sächsischen Fußballverband in der Pflicht. Es müsse sich dringend etwas tun, vor allem von den Schiedsrichtern wünscht er sich mehr Engagement im Sinne der geplanten Ansetzungen. Es sei doch absehbar, dass die Wetterkapriolen - im Sommer Gewitter, in Herbst und Winter Regen oder Schnee - auch weiterhin ein Risiko für die Ansetzungsplanung darstellen. Nicht zuletzt: "Wir müssen auch aufpassen, dass wir hier nicht in die Nähe einer Wettbewerbsverzerrung kommen." Wenn Spiele regelmäßig ausfallen und das betroffene Team dann englische Wochen am Stück hat, sei das eigentlich nicht vertretbar, so Schröpfer. Für sein Team geht es im Moment um den Klassenerhalt. Nur bei einem Dreier kann Lipsia in Niesky weiter hoffen, das rettende Ufer zu erreichen. Am Mittwoch werde seine Truppe deshalb trotzdem alles versuchen, um das Unmögliche noch möglich zu machen, so Schröpfer.

Aufrufe: 012.6.2018, 11:41 Uhr
FuPa Sachsen / frieAutor