2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
F: Schneider
F: Schneider

FC Grimma will sich für gutes Spiel belohnen

Muldestäder treten am Samstag bei Eintracht Niesky an / Dringliche Aufgabe: Chancenverwertung verbessern / FuPa berichtet mit Liveticker

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Vier Spieltage sind in der Sachsenliga absolviert – der FC Grimma kann mit fünf Punkten den Saisonstart als durchwachsen bezeichnen. Nach überlegen geführten Begegnungen gegen Reichenbach und daheim gegen Riesa scheiterten die Muldestädter beide Male an ihrer inkonsequenten Chancenverwertung und mussten plötzlich jeweils einem Rückstand hinterherlaufen. Das soll sich am Samstag bei Eintracht Niesky grundlegend ändern. Anstoß ist 15 Uhr - FuPa Sachsen ist mit einem Live-Ticker dabei.

Zwar kam die Elf von Trainer Daniel Wohllebe in beiden Begegnungen noch einmal zurück und rettete jeweils ein 2:2-Unentschieden, doch wie die Truppe in diesen Spielen die Punkte liegen ließ, war insgesamt schon ärgerlich. Um sich für die nächsten Spiele etwas Sicherheit und Selbstvertrauen zu holen, schob der FC am Dienstagabend noch ein kurzfristiges Testspiel ein, welches man auf dem Kunstrasen im heimischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion gegen den Landesklassisten SV Süptitz mit 4:0 (2:0) gewann. Zurzeit sitzen die Muldestädter nun mit Platz zehn erst einmal im Mittelfeld fest, doch gibt es bereits am morgigen Samstag die Möglichkeit den Bock umzustoßen. Um 15.00 Uhr gastierten die Grimmaer beim FV Eintracht Niesky, der nach vier Spielen einen Zähler mehr als der FC auf dem Konto hat.

Es war schon eine rundum gelungene Saison, welche die Nieskyer in ihrer Sachsenliga-Premieren-Serie in der vergangenen Spielzeit ablieferten. Als Aufsteiger niemals mit dem Abstieg etwas zu tun habend, beendeten die Ostsachsen die Saison mit 36 Punkten auf Tabellenplatz neun. Was auffiel in der letzten Saison war die Auswärtsstärke des FV Eintracht. Ganze 23 Zähler sammelte man auf fremden Plätzen ein – für einen Neuling war dies absolut bemerkenswert. Demzufolge gehen die Nieskyer optimistisch in die neue Saison und konnten ihren Kader für ihr zweites Sachsenliga-Jahr weiter aufpeppen. Zwar verließen Leistungsträger wie Armand Deugoué (Radebeuler BC), Lukas Szynke (Stahl Rietschen) oder Jens Garbe (unbekannt) den Verein, doch lassen die Neuzugänge einiges versprechen. Als Königstransfer kann dabei sicherlich die Verpflichtung von Jiri Sisler gesehen werden, der vom Regionalligisten Budissa Bautzen losgeeist wurde und vorher in Neugersdorf spielte.

Weiterhin sicherte man sich die Dienste des jungen dynamischen Sebastian Richter, der aus Holtendorf nach Niesky kam und sich sofort in der neuen Spielklasse zurechtfand. Zwei Treffer steuerte der Youngster bisher bei. Mit Clemens Russek kehrte ein sachsenligaerfahrener Akteur in die Spielklasse zurück, schließlich kickte er jahrelang für den NFV Gelb-Weiß Görlitz. Kurz vor Ende der Transferperiode gelang es ebenfalls noch, den robusten tschechischen Innenverteidiger Martin Vojtesek vom FSV Neusalza-Spremberg loszueisen. Weiterhin gab es beim FV Eintracht Niesky vor der Saison einen Wechsel auf der Kommandobrücke. Nach drei Jahren beendete Aufstiegstrainer Gerd Seifert seine Tätigkeit in Ostsachsen, sein Nachfolger ist in Niesky kein Unbekannter. Zwischen Oktober 2013 und Juni 2014 war Uwe Kuhl schon einmal Trainer beim FV Eintracht, nach seinem Intermezzo bis März 2016 als Sportlicher Leiter bei der BSG Chemie Leipzig kehrt Kuhl nun auf den Trainerstuhl in Niesky zurück. Vom Kader her hat Rückkehrer Kuhl eine homogene und kompakte Mannschaft zusammen – einige von den Akteuren haben bei den benachbarten Görlitzern bereits Sachsenliga-Luft geschnuppert.


Hervorzuheben ist sicherlich das Angriffsduo Bogumil Jablonski/Jonathan Schneider, welche in der vergangenen Saison 22 der 47 Tore zusammen erzielt haben. Während Jablonski nun gegen Grimma gesperrt fehlt, ist Schneider auch in dieser Serie bereits wieder sehr treffsicher. Nach seinem Doppelpack am vergangenen Samstag in Zwenkau hat er nach vier Spielen bereits dreimal getroffen. Und ähnlich wie bereits in der Vorsaison sind die Ostsachsen auswärts bisher erfolgreicher als in der heimischen Jahnsportstätte. Beide Begegnungen auf fremden Plätzen – in Riesa (4:3), in Zwenkau (4:1) – wurden siegreich gestaltet. Dagegen ist im eigenen Wohnzimmer derzeit noch einiges an Sand im Getriebe. Sowohl gegen Pirna-Copitz (0:2) als auch gegen Großenhain (1:2) unterlag man, einzig das Pokalspiel gegen Riesa konnten die Nieskyer daheim mit 3:1 siegreich gestalten. Apropos Pokal: Für die 3. Runde des sächsischen Cupwettbewerbes zog der FV Eintracht eines der ganz großen Lose, schließlich gastiert mit dem Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig ein Zuschauermagnet in der heimischen Jahnsportstätte.

Für die Grimmaer kommt es indes darauf an sich selbst wieder einmal zu belohnen. Vor dem gegnerischen Tor lassen die Muldestädter derzeit einfach zu viel liegen, dies war einer der Gründe die Begegnungen gegen Reichenbach und Riesa nicht gewonnen zu haben. Diesbezüglich hatte der Testkick am Dienstag gegen Süptitz den Sinn, in Sachen Abschlusshandlungen wieder an Sicherheit zu gewinnen. So ganz ging dieser Plan dennoch nicht auf. Zwar gewannen die Grimmaer diese Partie klar mit 4:0, doch zwei, drei Tore mehr hätten es bezüglich der sich bietenden Möglichkeiten schon sein können. Oftmals agieren die Muldestädter im letzten Drittel noch zu kompliziert, anstatt den direkten Weg zum Tor zu suchen und die Gelegenheiten mit letzter Konsequenz zu verwerten.

Dies soll nun in den nächsten Wochen unbedingt besser werden. Des Weiteren muss man im Defensivbereich stabiler und kompakter auftreten. Sieben Gegentore in vier Spielen sind eindeutig zu viel – auch hier gilt es den Hebel anzusetzen. Dennoch reist die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe durchaus optimistisch nach Niesky. Beide Begegnungen in der letzten Saison wurden nicht verloren – einem 0:0 in Ostsachsen folgte ein 3:1-Heimsieg. Personell sieht es – bis auf die Langzeitverletzten Marcel Fricke, Michel Schwarz und Mirko Jentzsch sowie den rotgesperrten Stefan Maruhn – ganz gut aus. Robin Brand ist nach seinem Urlaub ebenso wieder zurück wie der Langzeitverletzte Robert Schabram, der gegen Süptitz erstmals wieder mitwirkte.

Aufrufe: 016.9.2017, 10:17 Uhr
Tom Rietzschel / FCGAutor