2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Ein Gewinn für Biebrich 02: Ex-Drittliga-Spieler Christian Kunert (links, im Duell mit dem Eddersheimer  Leonardo Bianco) bringt Erfahrung und Ehrgeiz ein. Foto: rscp / Marcel Lorenz.
Ein Gewinn für Biebrich 02: Ex-Drittliga-Spieler Christian Kunert (links, im Duell mit dem Eddersheimer Leonardo Bianco) bringt Erfahrung und Ehrgeiz ein. Foto: rscp / Marcel Lorenz.

Plötzlich blaue Perspektiven

Unter Nazir Saridogan bekommen Talente bei Biebrich 02 ihre Chance +++ Kunert ein Glücksgriff

BIEBRICH.Ein kerngesunder Verein mit der größten, derzeit knapp 400 Spieler und 21 Teams umfassenden Wiesbadener Nachwuchsabteilung als Aushängeschild. Während andere Klubs ums Überleben oder um ihren Fortbestand kämpfen müssen, präsentiert sich der FV Biebrich 02 als vorbildlich geführtes und agierendes Amateurfußball-Unternehmen.

Aus der Gleichförmigkeit entrinnen:

Konstanz zeigt auch die erste Mannschaft der „Blauen“. Seit 2003 spielt sie in der Verbandsliga, der zweithöchsten hessischen Klasse. Auch das verdient Respekt. Andererseits bewegt sich das Flaggschiff damit immer auf dem gleichen Kurs, quasi wie die Fähre zwischen dem Rheinufer und der Rettbergsau. Doch in dieser Runde deutet sich die Chance eines Entrinnens aus der Gleichförmigkeit an. Auf Platz neun noch nicht ablesbar in der Tabelle, aber am Konzept von Chefcoach Nazir Saridogan, der durch seinen Bruder und Co-Trainer Savas Unterstützung erfährt. Einhergehend hat sich die Verzahnung zwischen U19, Kreisoberliga-Team und der Verbandsliga-Formation optimiert.

Mehr Varianten und Optionen

Der markanteste Ansatzpunkt von Nazir Saridogan: Er hat mit Ilias Amallah (19), Athanasios Nakos (18) und Ninos Aodicho (19) drei Talente der eigenen Schmiede in den Kader der Ersten integriert. Dazu sind im Sommer hoffnungsvolle junge, externe Neue und Christian Kunert (28) als erfahrener Glücksgriff mit Drittliga-Einsätzen für den SV Wehen Wiesbaden dazugekommen. Eine Auffrischung, die den internen Konkurrenzkampf befeuert, mehr Varianten und Optionen bietet. „Wir geben keine großen Ziele in Richtung Hessenliga aus. Aber ich will möglichst jedes Spiel gewinnen. Und wenn in einer Saison einmal alles passen sollte und wir oben mitspielen würden, nehmen wir das gerne mit“, streicht Nazir Sardiogan vor der Partie bei Spitzenreiter Teutonia Watzenborn/Steinberg (So., 15 Uhr) heraus.

Kunerts Blick ins obere Drittel:

Doch zunächst gelte es, das Gefüge zu stabilisieren. Wozu Sebastian Bauschke in der Rolle des „Sechsers“ (bereits vier Treffer) mit dynamischer Spielweise beiträgt. Zudem gab Bauschke den Anstoß für die Verpflichtung von Kunert (28), seinem Weggefährten bei Schott Mainz, der mit seinem Studium zum Gesundheitsmanager Prioriäten in Richtung Beruf setzt. Ruckzuck waren sich Saridogan und Kunert im Sommer einig. „So, wie es mit der Mannschaft und den engagierten Personen aus dem Umfeld läuft, bin ich sehr zufrieden. Wir sind leistungsorientiert ausgerichtet, und es ist mein Anspruch, dass wir uns im oberen Tabellendrittel etablieren“, sagt Kunert, der seine Qualitäten auf der rechten Außenbahn in bislang drei Tore umgemünzt hat. Auch das ein Beleg, dass die Jahre, in denen Volkan und Orkun Zer den Löwenanteil der Torausbeute beisteuerten, 2013/14 mit zusammen 50 Treffern maßgeblich zum Klassenerhalt beitrugen, zu Gunsten von mehr Unberechenbarkeit gegenüber den Konkurrenten wohl vorbei sind.

Klubchef Horst Klee registriert die Gesamtentwicklung mit Freude: „Alles ist stimmig. Aber es braucht im Moment niemand von spinnerten Ideen in Richtung Hessenliga zu sprechen. Sollte sich das aber irgendwann einmal ergeben, würden wir den Aufstieg im Rahmen unserer Bedingungen auch wahrnehmen.“

Aufrufe: 016.10.2014, 14:30 Uhr
Stephan NeumannAutor