2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Neben Robin Biesinger (hier im Zweikampf mit Laupheims David Stellmacher) hatte der FV Biberach in der Sommerpause vier weitere Zugänge zu verzeichnen: Raphael Geiger, Selim Altinsoy, Sebastian Odemer und Ruben Grundei. (Fotos: Volker Strohmaier)
Neben Robin Biesinger (hier im Zweikampf mit Laupheims David Stellmacher) hatte der FV Biberach in der Sommerpause vier weitere Zugänge zu verzeichnen: Raphael Geiger, Selim Altinsoy, Sebastian Odemer und Ruben Grundei. (Fotos: Volker Strohmaier)
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Platz eins bis drei ist das Ziel

Landesliga: Der FV Biberach geht sehr ambitioniert in die Saison

Biberach - Der FV Biberach will in der kommenden Saison der Fußball-Landesliga ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitsprechen. Der vierte Platz, den die Mannschaft als Aufsteiger in der vergangenen Saison erreichte, macht dem neuen Spielertrainer Florian Treske und seinem Team Mut und Hoffnung, das ganz Große zu erreichen.

Rückblick: Der FV Biberach hatte eine überragende Saison in der Bezirksliga Riß gespielt und damit den Abstieg ein Jahr zuvor aus der Landesliga repariert. Trainer Dietmar Hatzing hatte die Mannschaft auf Vordermann gebracht und vor allem hatten auch die meisten Spieler große Lust, sofort wieder aufzusteigen. Das gelang sehr eindrucksvoll und der FV Biberach spielte wieder in der Landesliga. Allerdings ohne Ilyas Aksit, den es nach erfolgreichen Jahren in Biberach zum SV Baltringen zog. Der Stamm blieb aber zusammen und so wurde das Team seiner Favoritenrolle in der Bezirksliga gerecht.

In der Landesliga spielte die Hatzing-Truppe dann eine weitere tolle Saison - von vielen nicht so erwartet, auch im eigenen Lager. Der FV Biberach setzte sich in der Spitzengruppe der Landesliga fest, bot der Konkurrenz aus Berg lange Zeit Paroli und hatte zwischenzeitlich sogar die Chancen auf den Relegationsplatz zwei. Am Ende ging der Mannschaft etwas die Luft aus, einige Leistungsträger mussten einer langen und aufwendigen Saison Tribut zollen. So landete der FVB am Ende auf Platz vier. Eine Platzierung, die ein Aufsteiger selten schafft. Der FV Biberach schaffte es damit, auch wieder den einen oder anderen Zuschauer mehr ins Stadion zu locken, die Zuschauerzahl wurde kontinuierlich ausgebaut.

Vorschau: Sechs Wochen hat die Mannschaft in der Vorbereitung unter Florian Treske gearbeitet, mit unterschiedlichen Ergebnissen in den Testspielen. Sichtbar wurde eine Taktikveränderung. Die Mannschaft ist nun deutlich offensiver ausgerichtet. Dietmar Hatzing legte zuallererst Wert auf eine funktionierende Defensive, das hat sich bei Treske doch geändert. Hohes Verteidigen und frühes Pressen stehen auf der Agenda der täglichen Trainingsarbeit. Das Team soll früh angreifen, sich schnell den Ball erobern und sich so Chancen kreieren. Treske hat Jonathan Hummler wieder zur Sturmspitze gemacht und Fabian Scheffold auf die Zehn gestellt. Zudem hat er mit den Diamant-Brüdern auf rechts und den beiden Zugängen aus Laupheim, Robin Biesinger und Raphael Geiger, zwei sehr gut harmonierende Tandems gebildet, die offensiv wie defensiv bislang gut funktionieren.

„Ich sehe mich auch nicht mehr in vorderster Linie, sondern eher im Mittelfeld. Dort, wo ich das Spiel mitgestalten kann“, beschreibt Florian Treske seine eigene Rolle. An der Seitenlinie wird er von Co-Trainer Armin Hertenberger unterstützt, der auch das Training mitgestaltet.

Gute Frühform

Zuletzt im ersten Pflichtspiel beim 2:1-Sieg im WFV-Pokal in Laupheim sah der FV Biberach 60 Minuten sehr gut aus und bestätigte die Eindrücke der Vorbereitung. Allerdings musste man eine halbe Stunde dem Gegner aus Laupheim das Feld überlassen, was sich aber nicht auf das Ergebnis auswirkte. „Die Mannschaft hat über weite Strecken sehr gut gespielt und unsere Ansprüche belegt“, erklärt Treske. „Wir wollen die ersten drei Plätze angreifen und vielleicht ans Tor der Verbandsliga anklopfen“, ist das Selbstvertrauen beim ehemaligen Profi riesengroß. Das schlägt sich auch auf die Mannschaft durch, ohne selbstherrlich zu klingen. „Wir werden versuchen, bis zum Ende der Saison um Platz eins mitzuspielen“, sagt Robin Biesinger, vor drei Monaten noch mit seinem Ex-Verein aus Laupheim aus der Verbandsliga abgestiegen. Etwas bedeckter hält sich Kapitän Andreas Wonschick: „Wir müssen gut in die Saison starten und nach vier, fünf Wochen Bilanz ziehen.“ Der Trainer geht eher in die Vollen: „Laupheim wird neben Friedrichshafen, Albstadt, Ravensburg II und Weiler der größte Konkurrent für uns“, nennt Treske die Gemengelage vor der Saison im Kampf um die Meisterschaft. „Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben und unser Ding durchziehen, wird an uns kein Weg vorbeiführen.“

FV Biberach
Zugänge: Raphael Geiger, Robin Biesinger (beide FV Olympia Laupheim), Selim Altinsoy (FC Bad Dürrheim), Sebastian Odemer (SV Maierhöfen-Grünenbach), Ruben Grundei (TSG Bretzenheim). Abgänge: Nico Steidle (TSV Ummendorf), Oliver Remke (FV Biberach II), Mario Prtrka (Ziel unbekannt). Trainer: Florian Treske (neu für Dietmar Hatzing). Vorjahresplatzierung: 4. Saisonziel: Platz 1 bis 3. Meisterschaftsfavorit: VfB Friedrichshafen, FV Olympia Laupheim, FV Ravensburg II.

SZ-Tipp
Der FV Biberach gilt bei vielen Vereinen als einer der Mitfavoriten auf die vorderen Plätze in der kommenden Saison. Und der Club, insbesondere der neue Trainer Florian Treske, nimmt diese Rolle auch an. Im vergangenen Jahr sei man Vierter geworden, das gelte es jetzt zu toppen. Der ehemalige Profi der Offenbacher Kickers will offensichtlich mit dem FV mehr erreichen als Landesligadurchschnitt. Wäre dem Verein auch zu gönnen, bei der Infrastruktur mit einem 10 000-Mann-Stadion und zwei Kunstrasenplätzen. Von diesen Bedingungen können andere Vereine - auch höherklassige - nur träumen. Und so langsam bewegt sich auch was in der Stadt. Im Sog der Beavers ist auch der FV Biberach dank der sportlichen Erfolge wieder interessanter geworden - für Zuschauer und hoffentlich auch für Sponsoren. Dieser Zug Richtung oben sollte weiterfahren, ohne größenwahnsinnig zu werden. Deshalb ist der Weg von Treske grundsätzlich zu unterstützen, sich an Ravensburg, Illertissen, Ulm oder gar Heidenheim zu orientieren. Ich gehe mit: Der FV Biberach wird Zweiter.

Aufrufe: 09.8.2019, 05:47 Uhr
Michael MaderAutor