2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Enttäuschung allenthalben: die Waldgirmeser Spieler um Barbaros Koyuncu (vorne links) und Max Schneider.	Foto: Martin Weis
Enttäuschung allenthalben: die Waldgirmeser Spieler um Barbaros Koyuncu (vorne links) und Max Schneider. Foto: Martin Weis

Eine ganz bittere Pille

HESSENLIGA: +++ SC Waldgirmes – FV Bad Vilbel 1:2 / Abstiegskampf hat begonnen +++

LAHNAU-WALDGIRMES. Gegen den zuvor zehn (!) Spiele lang sieglosen FV Bad Vilbel hat Fußball-Hessenligist SC Waldgirmes auf eigenem Gelände eine 1:2 (0:0)-Niederlage kassiert. „Das war eine ganz bittere Pille“, konnte es SC-Trainer Otmar Wagner nebst der 200 frierenden Anhänger kaum fassen.

Sein Plan, angesichts der zuletzt vielen Gegentreffer zunächst einmal auf Torsicherung zu setzen, ging eine Halbzeit lang auf. Die Lahnauer verteidigte im Verbund aufmerksam und ließ vor der Pause nur eine einzige Gästechance durch Adnan Alik zu (23.). „Dafür kommt beim SC nach vorne fast gar nichts“, erkannte der Waldgirmeser Ex-Angreifer Fabio Eidelwein am Spielfeldrand.

In der Spitze der Gastgeber fand sich Barbaros Koyuncu als völlig wirkungsloser Stoßstürmer, was zwei Gründe hatte. Erstens bekam er kaum Bälle, die es fest zu machen oder gar zu verwerten galt. Und zweitens agierte der eigentliche Mittelfeldspieler viel zu laufschwach. Der bis dahin beiderseits eher unansehnliche Kick bekam im zweiten Durchgang einen höheren Unterhaltungswert.

„Wir sind dann etwas offensiver geworden“, erkannte Otmar Velte und sah ein Traumtor Marcel Siegels, das trotzdem aus heiterem Himmel fiel. Aus 30 Metern fasste sich Siegel ein Herz, und sein Geschoss schlug unhaltbar unter der Querlatte ein. „Auf einmal hat meine Mannschaft gedacht, nun etwas verlieren zu können. Wir haben das 1:0 im Kopf nicht gebacken bekommen“, prägte Velte die eine Seite der psychologischen Medaille, ehe sich sein Bad Vilbeler Kollege Amir Mustafic die andere Seite vornahm.

Siegels Führungstreffer folgt nur noch Tristesse pur

„Gut spielen und dann hinten liegen, ist bei uns scheinbar normal. Mit dem 0:1 waren wir dann die klar bessere Mannschaft“, registrierte Mustafic. Bis auf Kian Golafras Lattenschuss (69.) kam von den Lahnauern nichts mehr außer einer Aneinanderreihung von Fehlpässen und Abstimmungsproblemen im nicht mehr stabilen Abwehrnetz. Die Brunnenstädter waren am Drücker. Sie besaßen plötzlich drei, vier ganz dicke Gelegenheiten, deren Auslassung Mustafic an der Seitenlinie Zornesausbrüche bescherten. „Dass wir uns dann doch noch belohnten, war so wichtig. Jetzt sind wir im Kampf um den Klassenerhalt wieder da“, erkannte Mustafic nach den völlig verdienten Toren durch Misaki Saso (72.) und Maximilian Brauburger (88.).

Der SC war bei diesen Gegentreffern gedanklich allenfalls dabei, aber nicht mittendrin. Was nicht für die Situation im Abstiegskampf gilt. In jenem sind die Waldgirmeser nun kurz vor der Winterpause wahrlich mittendrin.

Waldgirmes: Grutza – Öztürk, Schmidt, Cost, Ciraci (49. Fürbeth), Siegel – Golafra, Stephan (80. Glasauer) – Cinemre, Schneider – Koyuncu.

Bad Vilbel: Sememy – Saso, Babic, Alik, Dogan – Knauer, Biehrer – Brauburger, Farid Affo (59. Tochihara), Zampach (59. Tiago) – Bauscher (90.+1 Maksumic).

Schiedsrichter: Amirian (Wiesbaden) – Zuschauer: 200 – Tore: 1:0 Siegel (57.), 1:1 Saso (72.), 1:2 Brauburger (88.).



Aufrufe: 010.11.2019, 21:00 Uhr
Rainer Maaß (WNZ)Autor