2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
<b>Foto: Sebastian J. Schwarz</b>
<b>Foto: Sebastian J. Schwarz</b>

Anfangs im Rausch, später gezittert

Fußball-Rheinlandliga: Der SV Mehring legt stark los, führt früh mit 3:0 und besiegt im Derby den FSV Trier-Tarforst mit 4:2.

Revanche gelungen, Generalprobe geglückt: Im letzten Rheinlandligaspiel vor dem Pokalderby am Mittwoch, ab 19.30 Uhr, beim FSV Salmrohr (ausführlicher Vorbericht dazu folgt am Dienstag) bezwang der SV Mehring am Freitagabend den FSV Trier-Tarforst mit 4:2 (3:0).

Anders als im Hinspiel – hier war der FSV beim 2:0 das deutlich aggressivere Team –kaufte Mehring diesmal den Tarforstern den Schneid ab. Zumindest in der ersten Hälfte. „Wir wollten kämpferisch von Beginn an voll da sein, die Bedingungen annehmen und uns Selbstvertrauen für das Pokalspiel holen“, sagte SVM-Trainer Frank Meeth. Und das Vorhaben ging auf. Nach sechs Minuten führten seine Schützlinge in Folge eines nach einer Ecke abgefälschten Schusses des sehr agilen Daniel Littau mit 1:0, nur vier Minuten später erhöhte der gleiche Akteur platziert ins lange Eck auf 2:0. „Wo ist denn die Tarforster Abwehr?“ fragte ein Zuschauer verzweifelt. „Der Gegner hat uns überrascht, wir haben den Start völlig verpennt. Somit war unser Konzept, möglichst lange die Null zu halten, früh über den Haufen geworfen“, bestätigte FSV-Trainer Holger Lemke, der bereits in der 26. Minute Benedikt Resch (muskuläre Probleme) ersetzen musste. Da stand es gar schon 3:0 für die Hausherren, die dem böigen Wind und dem peitschenden Regen auf der Lay – wohl auch deshalb waren nur 105 Besucher zum Derby gekommen – mit schwungvollem Spiel trotzten und sich phasenweise in einen Rausch spielten. Sebastian Schmitt hatte in der 22. Minute kurz vor der Strafraumgrenze Maß genommen und erhöht. Ein Kopfball von FSV-Spielführer Bernhard Heitkötter an die Latte (27.) – viel mehr hatte der FSV in der ersten Hälfte offensiv nicht zu bieten.

Hahn und Rigoni machen es wieder spannend

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gäste aber Moral, packten in den Zweikämpfen endlich resoluter zu, waren offensiver eingestellt und erspielten sich Chance um Chance. Nachdem bereits Nicola Rigoni (53.) und Yannick Lauer (58.) vergeben hatten und SVM-Schlussmann Philipp Basquit vor dem heranrauschenden Lauer gerettet hatte, war es Philipp Hahn, der in der 65.Minute nach kluger Vorarbeit von Rigoni auf 3:1 verkürzte (65.).

FSV-Trainer Holger Lemke:

Der (ansonsten souverän und fehlerfrei moderierende) Stadionsprecher Peter Dietz schrieb dieses Tor bereits dem kommenden Mehringer Gegner FSV Salmrohr zu – das große und so bedeutende Duell am Mittwoch spukte vielleicht auch den Mehringer Spielern ein wenig in den Köpfen. In der zweiten Hälfte kamen sie jedenfalls lange Zeit nicht mehr richtig in die Gänge und gerieten bisweilen gar ins Zittern. Ein Rigoni-Freistoß vorbei an der schlecht postierten Mauer fand noch den Weg zum 3:2 ins Mehringer Tor (71.).

Frank Meeth wehrte sich dagegen, dass seine Mannschaft nach dem klaren Vorsprung nur noch im Verwaltungsmodus gewesen sei: „Tarforst hat es dann auch einfach besser gemacht.“ Sebastian Schmitt und Moritz Jost verließen angeschlagen das Feld – auch als Vorsichtsmaßnahme, um für das Salmrohr-Match nichts zu riskieren.

Tilmann Meeth trifft ins verwaiste Tor

FSV-Verteidiger Pajtim Gashi rückte dann noch zweimal in den Blickpunkt des Geschehens: Zunächst scheiterte er nach einer Ecke per Kopf an Basquit und verpasste den Ausgleichstreffer (80.). Wenig später hatte er großes Glück, dass Schiedsrichterin Naemi Breier seine Notbremse an Tilmann Meeth nur mit Gelb ahndete (83.). Gegen Ende der Partie stand Mehring wieder sicherer. Mit der letzten Aktion stellte Tilmann Meeth den 4:2-Endstand her, indem er bei einem Konter ins verwaiste (Tarforsts Keeper Sebastian Dahm war mit aufgerückt) traf.

SVM-Coach Frank Meeth:

Mehrings Coach Meeth zog auch aus den Mühen der zweiten Hälfte das Positive: „Wir haben gesehen, dass wir auch mal einen knappen Vorsprung hinüberretten können.“ Seinen Gegenüber Lemke konnte das, was er nach der Pause geboten bekam, einigermaßen versöhnlich stimmen. Die Liste der Kranken und Verletzten ist in Tarforst unverändert ellenlang; mit Marc Picko (Pferdekuss) war ein weiterer Akteur ausgefallen. Immerhin wirkte Goalgetter Lukas Herkenroth, der zuvor wegen Rückenbeschwerden pausiert hatte, in der Schlussphase wieder mit.

Aufstellungen:

SV Mehring: Philipp Basquit – Jon Becker, Sebastian Dietz, Fabio Fuhs, Robin Eiden – Daniel Littau, Johannes Diederich, Moritz Jost (75. Max Meyer), Sebastian Schmitt (67. Tilmann Meeth), Nico Neumann – Philipp Meeth (90.+2 Jan Claasen).

FSV Trier-Tarforst: Sebastian Dahm – Benedikt Resch (26. Yannick Lackas), Pajtim Gashi, Martin Gorges, Joshua Bonn – Philipp Hahn, Marcel Dammer, Bernhard Heitkötter, Frank Chalve – Nicola Rigoni, Yannick Lauer (79. Lukas Herkenroth).

Schiedsrichterin: Naemi Breier (Konz)

Zuschauer: 105

Tore: 1:0, 2:0 Daniel Littau (6., 10.), 3:0 Sebastian Schmitt (22.), 3:1 Philipp Hahn (65.), 3:2 Nicola Rigoni (71.), 4:2 Tilmann Meeth (90.+3)

Aufrufe: 016.3.2019, 11:10 Uhr
Andreas Arens Autor