2024-05-02T16:12:49.858Z

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Macht auch als Torwart eine gute Figur: Giovanni Masullo | Foto: Achim Keller
Macht auch als Torwart eine gute Figur: Giovanni Masullo | Foto: Achim Keller

Giovanni Masullo: "Erfahrung als Torhüter? Gar keine"

BZ-Interview mit Feldspieler Giovanni Masullo, der als Not-Torhüter beim Landesligisten FSV Rheinfelden einspringt

Vor einem Jahr hat Giovanni Masullo seine Laufbahn beendet. Seitdem kickt der Mittelfeldspieler nur noch bei den Alten Herren des FSV Rheinfelden. Eigentlich. Denn am vergangenen Sonntag feierte Masullo sein Comeback beim Landesligisten – als Torhüter. Vor seinem voraussichtlichen Einsatz am Samstag auf der Richterwiese gegen Herbolzheim sprach Matthias Konzok mit dem 38-jährigen Rheinfelder über sein Debüt beim 6:0-Sieg in Freiburg und ungeahnte Torhüterqualitäten.
BZ: Herr Masullo, gestatten Sie die Frage: Wie groß sind Sie?
Masullo: 1,76 Meter.

BZ: Nicht eben eine Paradegröße für einen Schlussmann. Wie ist der FSV auf Sie als Ersatztorhüter gekommen?
Masullo: Es gab die Diskussion, ob ein Feldspieler der Aktiven ins Tor geht. Allerdings war die Überlegung, ob er nicht besser draußen spielt. Und bevor ein anderer Feldspieler zwischen die Pfosten muss, stelle ich mich rein.

BZ: Sie haben Erfahrung als Torhüter?
Masullo: Gar keine. Null. Im Training habe ich mich mal aus Spaß ins Tor gestellt, das war’s.

BZ: Ihr Debüt haben Sie im Gastspiel beim SV Solvay Freiburg gefeiert. Ein Kellerduell, das der FSV unbedingt gewinnen musste. Zittern da die Hände nicht ein bisschen?
Masullo: Nein, in der Situation von Solvay Freiburg war klar, dass sie nicht so oft vors Tor kommen würden. Aber das eine oder andere Mal wurde es dann doch gefährlich …

BZ: … und Sie mussten sogar den Rückstand verhindern.
Masullo: Kurz vor der Pause konnte ich den Schuss eines Solvay-Stürmers an den Pfosten lenken, doch plötzlich stand der zweite Freiburger Angreifer frei vorm Tor. Da habe ich instinktiv die Hand hochgehalten.

BZ: Sie wussten, dass eine solche Reaktion in Ihnen steckt?
Masullo: Nein, das kam überraschend.

BZ: Wie hat es sich für Sie nach einer langen Karriere als Feldspieler nun zwischen den Pfosten angefühlt?
Masullo: Das war ein gutes Gefühl. Ich habe viel mit dem Fuß gearbeitet und praktisch als Libero gespielt. Viel ließ sich mit Auge und meinen fußballerischen Fähigkeiten lösen.

BZ: Am Samstag gegen den FV Herbolzheim stehen Sie wieder im FSV-Tor?
Masullo: Ich soll mich auf Abruf einstellen, ich gehe von einem Einsatz aus.

BZ: Der Tabellensiebte Herbolzheim ist ein anderes Kaliber als Schlusslicht Solvay. Gibt es nochmal ein spezielles Torhütertraining?
Masullo: Ich trainiere ganz normal bei unseren Alten Herren. In der Kürze der Zeit kann man auch nicht mehr großartig viel dazulernen.

BZ: Sie haben den gesperrten Dany Quintero ersetzt. Welche Eigenschaft hätten Sie gerne von ihm?
Masullo: Seine Größe.

BZ: Und könnte er sich eine Scheibe von Ihnen abschneiden?
Masullo: Als Spieler war ich zwar auch nicht unbedingt der ruhigste, aber Dany könnte ein bisschen ruhiger werden.

BZ: Nach dem Wochenende ist Dany wieder spielberechtigt. Muss er sich hinten anstellen?
Masullo: Nein, das passt schon. Er soll dann ruhig wieder zwischen den Pfosten stehen.
Aufrufe: 019.4.2018, 19:15 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor