Erster Sieg im fünften Anlauf

Knapper Sieg, aber deutliche Überlegenheit: Nach dem 2:1-(1:0)-Erfolg der SG Sauertal Ralingen bei der SG Kyllburg/Badem/Gindorf gab es keine zwei Meinungen: „Hochverdient“ sei das Resultat, urteilten die beiden Trainer Martial Servais (Sauertal) und Roger Reiter (Kyllburg). Fast jedoch hätten sich die Gäste in den Schlussminuten nach dem späten Anschlusstreffer der Eifeler die Ernte aber noch einmal aus der Scheune klauen lassen.

Die Zuschauer auf dem Rasenplatz an der Bitburger Straße rieben sich vor allem in den ersten 45 Minuten wohl ziemlich verwundert die Augen: „Wer war hier eigentlich die Heimmannschaft?“ Die Gäste von der deutsch-luxemburgischen Grenze fuhren einen Angriff nach dem anderen auf das von Jonas Knauf gehütete Tor, dessen Dienstbekleidung nach etlichen Paraden und Rettungstaten aussah, als sei sie mit Absicht durch den weichen, matschigen Untergrund gezogen worden.

Auch Knaufs Vorderleute hatten Schwerstarbeit zu verrichten. So verhinderte Marius Willwertz mit einer spektakulären Rettungstat gegen Joe Schilz in letzter Sekunde einen frühen Rückstand (17.). Sebastian Milbert blockte kurz da­rauf erfolgreich im Strafraum seinen Gegenspieler Andreas Mayer, und Knauf hielt seinen Kasten mit toller Flugeinlage gegen Daniel Barth zunächst sauber.

Kyllburgs Trainer Roger Reiter:

Die Gastgeber, die vor der Saison einen großen personellen Aderlass zu verkraften hatten, bemühten sich zunächst darum, den Druck der Gäste abzumildern und über den Kampf zu eigenen Gegenattacken zu kommen. Das aber war einfacher gesagt als getan. Trainer Reiter hatte dafür auch eine Erklärung parat: „Wir hatten heute fünf Jungs aus den Jahrgängen 2000 und jünger in der Startelf. Da kann man nicht erwarten, dass alles direkt so funktioniert, wie es eigentlich sollte.“ Am Einsatz habe es sicher nicht gelegen, wohl aber an der Art und Weise, wie seine Elf die Vorgaben umgesetzt habe: „Der Gegner war einfach cleverer. Da waren ein paar abgewichste Typen drunter.“

Nach 33 Minuten schlug sich die Überlegenheit der SG Sauertal auch in einem Treffer nieder. Schilz umkurvte Knauf, der Rettungsversuch von Willwertz kam zu spät. Der große und stets gefährliche Stoßstürmer der Gäste schob aus spitzem Winkel ein. Schilz war es auch, der nur sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff für die Vorentscheidung sorgte. Nach einem Eckball von der rechten Seite stieg er schulbuchmäßig hoch und setzte einen Kopfball-Aufsetzer aus kurzer Entfernung ins Netz – 0:2.

Die SG Kyllburg/Badem/Gindorf ließ sich davon aber nicht unterkriegen. Sie kam ausgerechnet jetzt besser in die Partie, aber der Gegner ließ sich mit den beiden eigenen Treffern als Faustpfand nun geschickt fallen, um dann aus einer massierten Defensive heraus Nadelstiche zu setzen. „Wir haben das wirklich sehr gut gemacht, aber zum Schluss haben wir uns den Sieg fast noch nehmen lassen. Da waren wir einen Moment unkonzentriert und haben dem gegnerischen Stürmer zu viel freien Raum gelassen“, analysierte Ralingens Coach Servais.

Doch mehr als das 1:2 durch Damian Machon (90.), der alleine auf Torwart Tim Schulz zulief und mit dem linken Außenrist erfolgreich war, sprang für die Platzherren nicht mehr heraus. „Der Anschlusstreffer kam zu spät. Unter dem Strich war es einfach zu wenig. Aber mit der richtigen Einstellung werden wir die Klasse halten können. Mehr zu erwarten, wäre vermessen“, blickte Reiter schon einmal voraus.