Mit einem Abschiednehmen vom FSV Prüfening ist dies aber nicht gleichbedeutend. Denn dem Verein bleibt Thomas Zierl weiterhin erhalten. Und zwar übernimmt er im Sommer den Posten des sportlichen Leiters. „Weil wir das ein bisschen breiter gefächert, sprich auf mehrere Schultern verteilt, haben wollen“, erklärt Zierl. Bislang waren die Kicker aus dem Regensburger Westen im sportlichen Bereich nämlich eher mau aufgestellt. „Wir sind da Jahre hinten dran, was die Aufgabenbewältigung betrifft.“ Eigentlich hatte Zierl bei seiner Übernahme des Trainerpostens der ersten Mannschaft geplant, dies zwei, maximal drei Jahre zu machen. Daraus werden nun knapp fünf. „Jetzt ist es auch wieder genug, weil das doch kräftezehrend war. Ich hatte mehrere Spieler schon in der Jugend unter meinen Fittichen, sie brauchen auch mal neue Ansprachen und neue Ideen“, so Zierl.
Natürlich ist der 51-Jährige auch schon bei der laufenden Suche nach einem neuen Trainer involviert. Einen Schnellschuss soll es aber nicht geben. „Wir haben schon ein paar gute Gespräche geführt, aber es muss zu hundert Prozent passen“, betont Zierl. Die Corona-Unterbrechung kommt den Verantwortlichen bei der Trainerfindung natürlich durchaus gelegen; es bleibt genügend Zeit.
In der Kreisliga 1 kämpfen die Prüfeninger gegen den Abstieg. Im alten Jahr gab es zwei Siege und zwei Niederlagen. Zwar haben die Holzapfels, Schlier und Co bei noch vier ausstehenden Ligaspielen und fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz gute Karten, dennoch erwartet Thomas Zierl für den Schlussspurt der Saison eine „ganz harte Kiste“. Denn das Restprogramm hat es in sich. Richtungsweisend wird schon das Auftaktspiel, daheim gegen den Zwölften SV Wiesent, sein. „Es folgen drei Mannschaften aus den Top Fünf. Da müssen wir uns schon gescheit strecken“, so Zierl, der dennoch guter Dinge ist: „Wir sind selbstbewusst genug, dass wir den Ligaverbleib auf jeden Fall schaffen.“
Den Kader erachtet der scheidende FSV-Coach jedenfalls als absolut Kreisliga-tauglich. Vor allem die beiden höherklassig erprobten Roman Hagengruber und Michael Eyerer, die im letzten Winter vom Landesligaaufsteiger TSV Seebach kamen und sich blitzschnell integrierten, tun der Mannschaft gut. Die Verpflichtung des Duos sei aus Zierls Sicht wie ein Sechser im Lotto gewesen: „Da sind uns zwei Vollgranaten zugelaufen.“ Zwei Neue kamen nun auch in diesem Winter. Andreas Martin (25) kehrte nach mehreren Jahren beim TSV Kareth-Lappersdorf zurück, der Kontakt zum ehemaligen Prüfeninger riss nie ab. Und aus Polen stieß Sebastian „Chlebo“ Chlebik (28) dazu, welcher bei einer früheren Freigabe des polnischen Verbandes schon ein halbes Jahr eher zum FSV gewechselt wäre.
Ein zentraler Baustein ist die Jugendarbeit. Und die trägt aktuell Früchte. So stießen zum Saisonbeginn fünf A-Jugendliche hervor, von denen sich drei direkt in den Kader der „Ersten“ spielten. „Und zur neuen Saison kommen wieder acht aus der Jugend raus. Da werden wir also brutal gut versorgt“, ist Zierl froh über die Talente aus den eigenen Reihen. Diese sind in Sachen sportlicher Entwicklung der Mannschaft natürlich elementar wichtig. „Sollten wir den Klassenerhalt schaffen, wollen wir schon schauen, dass wir uns sportlich gut weiterentwickeln.“