2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Trainer Bartosch Gaul musste eine bittere Niederlage mitansehen. Archivfoto: Pfeifer
Trainer Bartosch Gaul musste eine bittere Niederlage mitansehen. Archivfoto: Pfeifer

Zu viele Patzer, zu wenig Punch

Mainz 05 II unterliegt der U21 des VfB Stuttgart 2:3 +++ Individuelle Fehler hinten und mangelnde Zielstrebigkeit vorne verhindern mögliche Punkte

Die beste Abwehr der Regionalliga, das war einmal. 2:3 (2:3) unterlagen die U23-Fußballer des FSV Mainz 05 II gegen die U21 des VfB Stuttgart. Die Schwaben waren zwar mit drei A-Jugendlichen in der Startelf angetreten, präsentierten sich aber dennoch abgebrühter und effektiver. „Es ist schade, heute war wirklich ein Sieg drin. Wir müssen stabiler agieren. In der zweiten Halbzeit fehlte uns der entscheidende Punch“, klagte 05-Trainer Bartosch Gaul.

Der Start ins Spiel misslang den 05ern in der Tat gründlich. Eigentlich schien der Plan zu sein, mit einer Fünferkette gegen die spielstarken Gäste kompakt zu stehen und auf schnelle Umschaltaktionen zu lauern. Doch zweimal schien sich im Mainzer Strafraum niemand so recht zuständig zu fühlen, erst als David Tomic sich von links kommend zum 1:0 durchdribbelte (9.), dann als Oliver Wähling am ihm entgegen eilenden Keeper Patrick Manthe vorbei flach einschob (11.). Gaul reagierte prompt, stellte auf die zuletzt gewohnte Mittelfeldraute um. Die Folge: Die Mainzer hatten etwas mehr vom Spiel und kamen nach Jayson Breitenbachs flacher Hereingabe vom rechten Flügel zum Anschlusstor. Der Stuttgarter Verteidiger säbelte über den Ball, Leon Bell Bell stolperte das Spielgerät ins Tor (26.).

In Durchgang zwei passiert kaum noch was

Doch eine Slapstick-Nummer hatte auch die Mainzer Defensive parat. Breitenbach schlug ein Luftloch, Tomic schnappte sich die Kugel, setzte Charmaine Häusl auf den Hosenboden und traf per Flachschuss (40.). Eigentlich hätte es ein Signal für die 05er sein können, dass Justin Petermann prompt von der Strafraumgrenze aus auf 2:3 stellte (42.). Noch wer auf eine furiose Aufholjagd nach dem Seitenwechsel gehofft hatte, sah sich enttäuscht. Die Stuttgarter staffelten sich viel tiefer als zu Beginn, den Mainzern fiel kaum etwas ein. Die dickste Chance hatte Almeida Morais für die Schwaben, zielte jedoch bei freier Schussbahn am Kasten vorbei (83.). Die Platzherren warfen alles nach vorne, doch Leon Bell Bells Kopfball (87.) und Kennet Hanner-Lopez' Drehschuss (90.+3) verfehlten ihr Ziel deutlich.

„Wir wollten kompakt stehen und Stuttgart vor Probleme stellen“, berichtet Mittelfeldspieler Sandro Loechelt, „die Tore haben wir uns durch eigene Fehler quasi selbst reingelegt. Es ist schwer, dann immer wieder hinterher zu laufen.“ Mit der zuvor so stabilen Abwehr war der Plan, möglichst lange die Null zu halten. Doch ohne den etatmäßigen Innenblock Ahmet Gürleyen und Vitus Scheithauer misslang das gründlich. „Die Gegentore haben überhaupt nichts mit dem System zu tun“, betont Loechelt, „es waren individuelle Fehler.“ Und zwar, wie Gaul sagte, solche der Kategorie „katastrophal“. Dass in den zweiten 45 Minuten praktisch gar nichts Zwingendes mehr gelang, war ebenfalls erschreckend. „Wir haben nicht die Gier, nicht den Hunger, das Tor selber zu machen, und schieben die Verantwortung weiter“, bemängelt der Fußballlehrer.

FSV Mainz 05 II: Manthe – Breitenbach, Häusl, Tyrala, Kölle, Oeßwein – Loechelt (64. Parker), Petermann – Lihsek (83. Makoumbou) – Bell Bell, Kinsombi (73. Hanner-Lopez).

VfB Stuttgart II: Kastenmeier – Allgaier, Suver, Rios Alonso, Grözinger – Kiefer – Werner, Wähling – Almeida Morais (90.+1 Nußbaum), Hottmann (88. Toptik), Tomic.

Tore: 0:1 Tomic (9.), 0:2 Wähling (11.), 1:2 Kinsombi (26.), 1:3 Tomic (40.), 2:3 Petermann (42.).

Zuschauer: 698.

Schiedsrichter: Timo Wlodarczak (Bebra).

Aufrufe: 08.9.2018, 19:02 Uhr
Torben SchröderAutor