2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das 1:0 legte er mustergültig auf, das 2:0 erzielte Justin Petermann selbst. Archivfoto: Dinger
Das 1:0 legte er mustergültig auf, das 2:0 erzielte Justin Petermann selbst. Archivfoto: Dinger

Murphys Gesetz gebrochen

Mainz 05 II gewinnt gegen FSV Frankfurt - weil das Pech plötzlich ausbleibt +++ Justin Petermann mit Tor und Vorlage der Matchwinner

„Hier regiert der FSV“, tönt zu Spielbeginn aus Dutzenden Kinder-Kehlen. Dass der heimische FSV aus Mainz gemeint ist, wird in der Anfangsphase klar. Ja, der jüngste Dreier in Dreieich war der erhoffte Brustlöser für die U23-Fußballer vom Bruchweg, die viel gieriger und zielstrebiger ins Spiel gingen als der FSV Frankfurt – und die mit einem 2:0 (1:0)-Sieg wieder Tuchfühlung zu den definitiven Nichtabstiegsplätzen in der Regionalliga aufnahmen.

So wie an diesem Freitagabend haben sie sich bei den 05ern wohl die letzten Monate vorgestellt. Justin Petermann spielte einen tödlichen Pass, Karl-Heinz Lappe umkurvte mit der Coolness eines Torjäger-Routiniers den Keeper – 1:0, früh und verdient (7.). Spielwitz und Effektivität, das wurde lange Zeit ebenso vermisst wie die nötige Portion Glück. Finn Dahmen flatterte zwei, drei Mal folgenlos, und als Vito Plut freistehend vor ihm auftauchte und der 05-Keeper das Bein lang streckte, gab es keinen Elfmeter (48.). Symbolisch: Zweimal rasselt es im Zweikampf, die 05er Dominic Peitz und Sandro Loechelt stehen, die Frankfurter müssen behandelt werden, die Gäste wollen danach den Ball zurückspielen – und schießen dabei versehentlich Schiedsrichterin Karoline Wacker ab.

Frankfurt hat mehr vom Spiel, Mainz mehr vom Ergebnis

Bei den einen lief es eben an diesem Abend, bei den anderen nicht. Als Lappe nach Christian Kinsombis Hereingabe am Ball vorbei rutscht, steht Petermann goldrichtig und trifft unter den Querbalken (52.). Auf der Gegenseite nickt Plut den Ball aus Hundertprozent-Position vorbei (65.). Die Hessen waren über weite Strecken spielbestimmend, wurden jedoch nur selten zwingend, weil die 05er konzentriert und leidenschaftlich verteidigten. Einige Konterchancen ließen sie liegen, Peitz und Leon Bell Bell vergaben den Matchball (79.). Doch am Ende trommelten die ganz jungen 05-Nachwuchsfußballer freudig gegen die Bande, während die Frankfurter Fans hörbar „die Schnauze voll“ hatten.

„Die effektivere Mannschaft hat die drei Punkte mitgenommen, alles andere ist mir Schnuppe in unserer Situation“, sagte Trainer Bartosch Gaul. Auf den selbstbewussten Start folgte eine Phase mit weniger Zugriff, doch tief stehend schaukelte sein Team die 2:0-Führung recht souverän nach Hause. Zwei Spiele komplett ohne Hilfe aus dem Bundesligakader, zwei Siege – so darf es aus 05-Sicht weitergehen.

FSV Mainz 05: Dahmen – Scheithauer, Fedl, Häusl, Kölle – Peitz – Loechelt, Petermann (70. Mause) – Lappe – Bell Bell (82. Grau), Kinsombi (90.+1 Oeßwein).

Aufrufe: 012.4.2019, 21:58 Uhr
Torben SchröderAutor