2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Zweikampf: Der 05er Daniel Bohl (links) lässt sich mit dem Regensburger Oliver Hein auf ein Tänzchen ein. Am Ende feierten die Mainzer am Bruchweg einen knappen Erfolg.	Archivfoto: hbz/Stefan Sämmer
Zweikampf: Der 05er Daniel Bohl (links) lässt sich mit dem Regensburger Oliver Hein auf ein Tänzchen ein. Am Ende feierten die Mainzer am Bruchweg einen knappen Erfolg. Archivfoto: hbz/Stefan Sämmer

Dreckiger Sieg mit dreckigem Tor

U23 des FSV Mainz 05 schlägt Jahn Regensburg durch den Treffer von Damian Roßbach 1:0

MAINZ.Diese Szene erzählt die Geschichte eines ganzen Spiels. In der 89. Minute tritt der eingewechselte Philipp Klement einen völlig missratenen Freistoß in den Strafraum des Jahn Regensburg. Ein SSV-Verteidiger tritt unnötig über den Ball, die Kugel kullert zu Damian Roßbach, der Abwehrspieler stochert ihn ins Tor und die Drittliga-Fußballer des FSV Mainz 05 schlagen das Schlusslicht vor 668 Zuschauern 1:0 (0:0). Ein dreckiger Sieg und ein dreckiges Tor. „Dieser Treffer ist sinnbildlich für die gesamte Partie“, sollte Torschütze Roßbach später sagen.

Fangen wir vorne an: Dass ausgerechnet Klement diesen Freistoß schoss, war der Tatsache geschuldet, dass sich Trainer Martin Schmidt und sein Co Peter Perchtold im zweiten Durchgang dafür entschieden, auf Sieg zu spielen und Klement brachten. „Dafür sind wir in gewisser Weise belohnt worden“, lächelte Schmidt.

Dass Klement den Ball nicht richtig traf und der Freistoß eher unkontrolliert in den Strafraum trudelte steht ebenso symptomatisch für eine sehr durchwachsene Partie wie der Umstand, dass ein Regensburger Verteidiger noch über den Ball senste. Denn beide Teams zeigten große Defizite im Spielaufbau. Den Mainzern gelang es kaum, sich aus dem Mittelfeld heraus zu kombinieren, weil ihre Pässe immer wieder in den Beinen der Gegenspieler landeten. „Deswegen war mir klar, dass nur ein Standard diese Partie entscheiden könnte“, sagte Schmidt. „Obwohl es ein typisches 0:0-Spiel war und wir sehr glücklich gewonnen haben.“

Dass dann mit Roßbach auch noch ein Verteidiger das Tor erzielte, „war ebenfalls bezeichnend, weil unsere Offensivreihe diemal enttäuscht hat“, schilderte Schmidt, der zudem erzählte, dass sich erst kurzfristig für den Einsatz des von einer Erkältung gebeutelten Linksverteidigers entschieden hatte. Und am Ende war der Ball also im Tor und eine Partie, die keinen wirklichen Sieger verdient hatte, hatte einen: Mainz. „Das ist das Glück des Tüchtigen, welches wir uns in den vergangenen Wochen erarbeitet haben“, lächelte Roßbach und musste zugeben: „In den ersten vier, fünf Spielen hätten wir so eine Partie wohl noch 0:1 verloren.“ Doch die Mainzer gewannen und zeigten bei ihrem zweiten Sieg in Folge, dass sie sich in der rauen Drittliga-Luft akklimatisiert haben. Auch, wenn vorne nicht so viel geht, können sie gewinnen, weil Tevin Ihrig und Co. in der Abwehr mittlerweile sicher stehen und auch gegen Regensburg nicht viel zugelassen haben.

Mit nunmehr 16 Punkten haben sich die 05er nun etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg verschafft - auch, weil sie endlich einmal gegen einen Konkurrenten aus dem Tabellenkeller gewonnen haben. „Das war ein Big Point“, freute sich Roßbach, dessen Tor die Geschichte eines ganzen Spiels erzählte.

Mainz 05 II - Jahn Regensb. 1:0 (0:0)
FSV Mainz 05 II: Huth - Weil, Kalig, Ihrig, Roßbach - Parker, Saller (82. Klement), Bohl, Bouziane (90. Falkenmayer) - Sliskovic, Nedelev (66. Franzin).

Jahn Regensburg: Bergdorf - Velagic, Palionis, Sinkiewicz, Lorenzi - Hesse (52. Geipl), Hein, Trettenbach, Herzel (46. Kurz) - Aosman, Franziskus (70. Güntner).

Schiedsrichter: Storks (Velen).

Zuschauer: 688.

Tor: 1:0 Roßbach (89.).

Aufrufe: 026.10.2014, 18:08 Uhr
Dennis RinkAutor