Die Strafe folgte prompt, Amar Zildzovic traf nach einer Standardsituation (6.). Gaul moniert neben der fehlenden Einstellung auch die mangelnde Bereitschaft, sich den äußeren Gegebenheiten anzupassen. „Die komplette erste Halbzeit war nicht das an Charakter, was wir hätten reinwerfen müssen“, betont Gaul, der in der Pause versuchte seine Spieler bei der Ehre zu packen. Und das schien zu fruchten, Leon Bell Bell brachte Schwung auf den linken Flügel und bediente Karl-Heinz Lappe zum Ausgleich (52.).
Eine Minute nach dem Ausgleich in Unterzahl
Doch nur eine Minute später schalteten die 05er wieder in den Selbstzerstörungsmodus. Charmaine Häusl ließ das Bein stehen und sah Gelb-Rot (53.). „Da muss er sich anders verhalten, zumal das nicht das erste Mal in dieser Saison war“, hält Gaul fest. Dennoch hatten die 05er in Unterzahl, nach Foul an Jannik Mause, die Chance vom Elfmeterpunkt, doch Lappes Strafstoß wurde pariert (76.). Neun Minuten später machte es Tomislav Baltic besser, nachdem Vitus Scheithauer seinen mit dem Rücken zum Tor stehenden Gegenspieler umklammert hatte. „Völlig unnötig, aber aufgrund der inakzeptablen, desolaten ersten Halbzeit verdient“, erklärt Gaul.
Ob der Druck seine Spieler gehemmt hat? Möglich, aber zumindest die Grundtugenden darf man in solchen Situationen verlangen. „Jetzt müssen wir Rang 14 halten und sind auf Großaspach angewiesen. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, resümiert der Trainer.
FSV Mainz 05 II: Dahmen – Scheithauer, Fedl (66. Gürleyen), Häusl, Kölle – Peitz – Loechelt, Petermann (46. Bell Bell) – Lappe – Breitenbach (85. Cvijetkovic), Mause.