Berggreen-Debüt endet mit einer Niederlage

Es war im Prinzip der erste gefährliche Schuss, der auch aufs Tor flog. „In der ersten Halbzeit ging es ziemlich schnell hin und her, mit vielen Balleroberungen und Ballverlusten“, fasst Mittelfeldspieler Sandro Loechelt punktgenau zusammen. Zwei Mannschaften, die sich aufs Pressing verstehen, versuchten einander mit schnellem, steilem Spiel zu überrumpeln – und produzierten Fehlpässe zuhauf. Die 05er schafften es zwar immer wieder auch, sich über die Flügel durchzuspielen, doch Hereingabe und Adressat fanden kaum einmal zueinander. „Meine Flanken waren nicht die besten heute“, gab Marcel Costly zu, „und von der Abstimmung her hat es nicht gepasst.“

Alu-Treffer auf beiden Seiten, aber insgesamt wenig Zwingendes

In Durchgang zwei probierten es die Platzherren gegen immer tiefer gestaffelte Gäste mit Ballzirkulation, doch oft ohne das nötige Tempo. „Heute hat die Durchschlagskraft gefehlt“, klagt Kunert, „und der Strafraum war nicht gut besetzt. Aber der Gegner stand auch gut.“ TSG-Coach Marco Wildersinn hatte den Seinen aufgetragen, „den Ballbesitz ein stückweit abzugeben“. Er sah einen „nicht hoch verdienten, aber auch nicht unverdienten Sieg“. In der Tat, das Chancenverhältnis war recht ausgeglichen. Justin Petermann nagelte die Kugel aus sechs Metern über das Gebälk (66.), Karl-Heinz Lappe schnippelte den Ball kunstvoll, aber unvollendet an den Pfosten (82.), Costly bekam das Leder nach einem Konter suboptimal serviert und schoss aus der Drehung den Keeper an (85.). Auf der Gegenseite hatte auch die TSG Alu-Pech (Johannes Bühler/81.), Owusu verfehlte nach einem schnell ausgeführten Freistoß das Tor aus bester Lage (26.).

„Im letzten Drittel waren wir ein bisschen undurchdacht“, hadert Loechelt mit einem unnötigen dreifachen Punktverlust. „Von der Spielanlage her waren wir überlegen“, hält Costly fest. Vielleicht hätte hier und da indes eine Variation gut getan – spätestens ab Minute 67, als Emil Berggreen sein lang ersehntes Punktspiel-Debüt im FSV-Dress feierte. Der baumlange Stürmer, den man auch mal hoch und lang bedienen kann, hatte eine Kopfball-Gelegenheit, drückte die Kugel aber so, dass sie für Torwart Gregor Kobel keine Gefahr darstellte (75.). So bleibt das Comeback des verletzungsgeplagten Dänen die einzige frohe Botschaft an einem ansonsten aus 05-Sicht gebrauchten Donnerstagabend.

FSV Mainz 05: Dahmen – Costly, Korczowski, Grau, Neubauer – Loechelt, Tyrala (67. Berggreen), Baku – Bülbül (67. Trümner), Petermann (82. Breitenbach) – Lappe.