Als die Wormatia Loris Karius dreimal einschenkte

Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, da musste Loris Karius - ja, der Loris Karius - schon hinter sich greifen: Wormatia-Verteidiger Marco Steil hatte soeben einen Foulelfmeter verwandelt und damit den Startschuss für ein munteres Spiel gegeben. Der zweite Treffer sollte dennoch erst mehr als eine halbe Stunde später fallen, als sein Teamkollege Christoph Sauter auf 2:0 für die Gäste erhöhte und es danach aussah, als könnten die Wormser drei Punkte aus dem Bruchweg entführen.

Spektakel nach der Pause
In der Halbzeitpause schöpften die Nullfünfer jedoch neue Kraft und Martin Schmidt - ja, der Martin Schmidt - hielt wahrscheinlich eine seiner berüchtigten Motivationsansprachen. Mit zwei schnellen Treffern in der 49. und 52. Minute stellte die Heimelf durch Nejmeddin Daghfous und Petar Sliskovic das Ergebnis wieder auf Unentschieden, der Führungstreffer sollte aber nicht mehr gelingen. Stattdessen waren erneut die Wormaten an der Reihe und Maximillian Mehring brachte seine Farben wieder in Führung.

Nur grobe Erinnerungen an die Partie
An seinen Treffer gegen einen späteren Bundesliga und Premier League-Torhüter erinnert sich der heutige Co-Trainer der Wormatia jedoch gar nicht so genau: "Dass es speziell Karius war, ist jetzt schön zu hören, aber ich habe keine spezielle Erinnerung daran." Wenn man gegen U23-Teams spiele, müsse man eigentlich immer damit rechnen, dass jemand den Sprung schaffe, das behalte man nicht besonders im Kopf. Mit einem Schmunzeln sagt der damalige Mittelfeldspieler aber: "Gut zu wissen, wie unterschiedlich die Karrieren verlaufen." Dass am Ende trotz Mehrings Treffer kein Auswärtssieg stand, verhinderte eine nervenaufreibende Schlussphase, in der die Mainzer kurz vor Schluss einen Strafstoß zugesprochen bekamen, den Nejmeddin Daghfous verwandelte und damit für den 3:3-Endstand sorgte. Für das Team sei das laut Mehring im Nachhinein ein extrem ärgerlicher Punktverlust gewesen, schließlich wolle man so eine verrückte Partie auch gewinnen, wenn man führe.

Fast Gleichstand in der Tabelle
Am Saisonende war die Bilanz der beiden Teams im Übrigen änhlich ausgeglichen wie in jenen 90 Minuten, die Reserve der Nullfünfer stand im Sommer 2013 mit 49 Punkten auf Platz 11 der Tabelle, direkt dahinter folgte die Wormatia mit fünf Punkten weniger. Für einige Mainzer Akteure sollte aber bald darauf schon ein persönlicher Aufstieg folgen.

Mainz 05: Karius - Kalig, Roßbach, Seegert, Saller - Jeffrey, Weil, Daghfous, Pfrengele - Knopp, Sliskovic, Trainer: Schmidt.

Wormatia Worms: Knödler - Gopko, Steil, Krettek, Rösner - Sauter, Himmel, Mehring - Bektashi, Akcam, Dressler, Trainer: Emmerling.

Schiedsrichter: Weickenmeier.

Zuschauer: 600.

Tore: 0:1 Marco Steil (6./FE), 0:2 Christoph Sauter (40.), 1:2 Nejmeddin Daghfous (49.), 2:2 Petar Sliskovic (52.), 2:3 Maximilian Mehring (62.), 3:3 Nejmeddin Daghfous (88./FE).