Was das Spiel brauchte, war ein Herz. Und das fasste sich Suat Serdar: Nach tollem Hackentrick schlenzte er den Ball aus 25 Metern über Urban ins Netz - ein Traumtor zum 1:0 (22.). Trotzdem schafften es die Hausherren nicht, das Spiel an sich zu reißen und fingen sich in der 36. Minute den Ausgleich: Charmaine Häusl, dessen Einsatz wegen muskulärer Probleme auf der Kippe gestanden hatte, ließ sich im Sechszehner überlaufen. Der Ball kam zu Lauterns Zehner Nils Seufert, der ohne Probleme aus kurzer Distanz einschob.
Ohne mit der Wimper zu zucken, lieferte Aaron Seydel, der aus 18 Metern satt ins rechte untere Eck abzog, die Antwort (37.). In der zweiten Hälfte zogen sich die Mainzer mit weiteren Fehlerketten selbst den Zahn: Zunächst bekam Leon Bell Bell auf Linksaußen zu viel Raum. Seine scharfe Flanke bekam die Mainzer Abwehr nicht geklärt und abermals Seufert ließ Denis Wieszolek im 05-Gehäuse keine Chance. (48.). Die Partie war wieder völlig offen, da unterlief wiederum Häusl der entscheidende Fauxpas: Nachdem erneut Bell Bell frei flanken konnte, legte der Kapitän dem eingewechselten Dominik Kinscher das Leder vor die Füße - zum dritten Mal nahm Kaiserslautern die Einladung dankend an (69.). „Was uns nach dem 3:2 gefehlt hat, war der Glaube, das Ding noch drehen zu können“, erklärte Schwarz die ausbleibende Schlussoffensive seines Teams. Das zweite Tor von Joker Kinscher machte dann das letzte Fünkchen Hoffnung zunichte: Schön in Szene gesetzt von Erik Wekesser, hievte er den Ball über Wieszolek (81.) zum 2:4-Endstand ins Tor.
FSV Mainz 05: Wieszolek - Moos, Krengel, Häusl, Weissmann - Andreas (74. Knoell), Müller, Schmitt (58. Kamarieh), Seydel, Serdar - Kern (58. Mörschel).