2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligabericht
Duell: Antonia Rau (l.) vom FSV Hessen Wetzlar gegen Lara Barth vom VfB Obertürkheim. 	Foto: Martin Weis
Duell: Antonia Rau (l.) vom FSV Hessen Wetzlar gegen Lara Barth vom VfB Obertürkheim. Foto: Martin Weis

Kundermann-Doppelpack bringt Selbstvertrauen

RL SÜD FRAUEN: +++ FSV Hessen Wetzlar schlägt Aufsteiger VfB Obertürkheim mit 2:0 +++

WETZLAR. Allein, um nach den letzten Niederlagen wieder Selbstvertrauen zu tanken, brauchten sie einen Sieg. Da kam Regionalliga-Aufsteiger VfB Obertürkheim gerade recht. Und es klappte: Die Fußballerinnen des FSV Hessen Wetzlar bauten sich am über weite Strecken schwachen Gegner erfolgreich auf und behielten dank eines Doppelpacks von Ann-Kathrin Kundermann beim 2:0 (1:0) die Punkte in Wetzlar.

Trainerin Julia Schlothauer war nach dem souveränen Auftritt überwiegend zufrieden: „Wir sind heute für unsere Leistung belohnt worden, auch wenn wir die ein oder andere Chance mehr hätten nutzen müssen.“

Diese ergaben sich vor allem dank der an diesem Tag bärenstarken rechten Angriffsseite in der ersten Halbzeit. Zoe Brückel als agile Außenverteidigerin und vor ihr Antonia Rau als pfeilschnelle Flügelläuferin ließen die linke Obertürkheimer Abwehrseite ein ums andere Mal richtig alt aussehen. Jede der Wetzlarer Möglichkeiten entstand über Brückels und Raus Seite. Schon nach drei Minuten bediente Rau clever Kundermann, die wiederum in den Strafraum zu Selina Heinzeroth verlängerte, die auf der linken Seite in den ersten 45 Minuten sonst kaum einen Ball sah.

Der Gegner baut nach der Pause ab

Keeperin Vanessa Diehl verhinderte jedoch den VfB-Rückstand. Es ging munter weiter über rechts: Rau, Kundermann, Aylin Özen hieß die Kombination 180 Sekunden später – diesmal war es Brückel, die knapp vergab. Rau, Kundermann und Özen hielten auch danach die Gästeabwehr auf Trab, das Geschehen hatte sich inzwischen komplett auf die rechte Wetzlarer Seite verlagert. Die Führung war mittlerweile nicht nur fällig, sondern überfällig. Entsprechend groß war die Erleichterung beim FSV, als Kundermann (39.) schließlich eine Brückel-Flanke per Kopf zum 1:0 versenkte. Obertürkheim wirkte konsterniert, ohne dabei eine Idee zu haben, wie die Niederlage in der Domstadt abzuwenden sein könnte. Offensiv lief bei den Gästen nur wenig zusammen, es fehlten zwingende Aktionen. „Wir haben uns natürlich mehr erhofft. Aber wir wissen auch, dass das ein ganz hartes Lehrjahr für uns wird. Und wenn wir so viele Fehler machen wie heute und nicht alle elf Spielerinnen mit ihrer Bestleistung auf dem Feld stehen, dann ist nichts zu holen“, resümierte VfB-Trainer Alexander Weiland. Ein weiterer dieser Fehler wurde in der zweiten Halbzeit bestraft. Die Defensive war komplett aufgerückt, als Kundermann an den Ball kam und in ihrem Antritt nicht mehr zu stoppen war. Clever umkurvte sie dann auch Diehl am Elfmeterpunkt und schob zum hochverdienten 2:0 für Wetzlar ein (58.). Mit dem zweiten Tor im Rücken entspannten sich einige Gesichter beim FSV. Die in der ersten Halbzeit so belastete rechte Seite bekam nun eine Verschnaufpause, jetzt lief der Ball auch durch das Zentrum und über links. Kurze Pässe, kluge Kombinationen, gefährliche Flanken – die Gastgeberinnen riefen bis zum Schlusspfiff sicherlich noch nicht einmal alles ihres Repertoires ab. Was fehlte, waren beispielsweise weitere hundertprozentige Torchancen, so dass es beim 2:0 blieb.

„Am Ende hat der Gegner auch nachgelassen, aber ich hoffe trotzdem, dass wir jetzt ordentlich was für unser Selbstvertrauen mitnehmen“, war Schlothauer sichtlich erleichtert über den souveränen Sieg.

Wetzlar: Beffart – Martin, Oppelland, Simbeck, Brückel – Heinzeroth, Klippert, Reese (90. Hisenay), Rau (89. Schlegl) – Özen (75. Efimenko), Kundermann (79. Wickert).

Obertürkheim: Vanessa Diehl – Barth, Nadine Gairing (46. Marquardt), Sophie Gairing (73. Dias Carlson), Lisa-Marie Diehl (62. Bubeck) – Schwaab, Merten, Freier, Strohm, Fischer (46. Meinzer) – Böpple.

Schiedsrichterin: Dietsch (Langen) – Zuschauer: 100 – Tore: 1:0 Kundermann (39.), 2:0 Kundermann (58.).



Aufrufe: 022.9.2019, 08:00 Uhr
Kirsten Ohlwein (WNZ)Autor