2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Leistungsträgerin beim FSV Hessen Wetzlar: Torhüterin Janina Beffart. 	Foto: FSV Hessen Wetzlar
Leistungsträgerin beim FSV Hessen Wetzlar: Torhüterin Janina Beffart. Foto: FSV Hessen Wetzlar

»Es ist noch nichts passiert«

FRAUEN: +++ Janina Beffart vom FSV Hessen Wetzlar über den mageren Saisonstart des FSV Hessen Wetzlar +++

Wetzlar. Es läuft noch nicht rund bei den Regionalliga-Fußballerinnen des FSV Hessen Wetzlar. Das Aus im Pokal, dazu nur einen Punkt aus den ersten beiden Partien. Der selbst ernannte Aufstiegsanwärter hinkt aktuell den eigenen Ansprüchen hinterher. Könnte man zumindest meinen!

Denn Janina Beffart möchte von einer Krise nichts wissen. Die Torhüterin, die seit dieser Saison die Mannschaft als Kapitän auf das Feld führt, glaubt an die Stärke ihres Teams. Weshalb sie am großen Saisonziel festhält, wie sie den Auftakt der Runde bewertet und warum sie vor dem nächsten Duell mit Spitzenreiter Karlsruher SC keine Angst hat, verrät die 26-Jährige im Interview mit dieser Zeitung.

Janina, würden Sie auch von einem verpatzten Saisonstart sprechen?

Nein, überhaupt nicht. Klar, das Aus im Pokal war enttäuschend, und damit hatten wir auch nicht gerechnet. Wir hatten uns vorgenommen, so weit wie möglich zu kommen. Aber dieses Thema ist schon lange abgehakt. Ich wehre mich aber dagegen, von einem Fehlstart in die Runde zu sprechen. Es sind erst zwei Spiele absolviert. Beim 3:3-Remis beim TSV Jahn Calden haben wir uns nach einem Rückstand hervorragend zurückgekämpft. Das zeichnet diese Mannschaft aus. Die 1:2-Niederlage gegen den FC Sand II war ärgerlich. Aber wir sind im Soll.

Das heißt, dass sich an der Zielsetzung nichts ändert?

Wir – und damit meine ich die Truppe und das Trainerteam – haben vor der Runde gemeinsam den Aufstieg vorgegeben. Das haben wir klar definiert, und ich sehe keinen Grund, davon abzurücken. Aber vielleicht nehme ich mal ein bisschen den Druck raus und sage: Wir wollen in unserer Quali-Gruppe unter den besten vier Mannschaften landen. Danach schauen wir, ob es für den Aufstieg reicht.

Sie haben das Thema Druck angesprochen. Verspürt die Mannschaft nach den ersten Ergebnissen nun eine gewisse Last?

Ich persönlich nicht. Natürlich hätten wir uns alle mehr erhofft, aber nochmal: Es ist noch nichts passiert. Wir hatten eine gute Woche, haben viel an der Kraft und der Ausdauer gearbeitet. Wir haben ein Trainerteam, das ein gutes Gefühl für die Situation hat.

Der FSV Hessen Wetzlar hat nun am Wochenende frei. Sind sie dankbar über die Pause?

Ich hätte gerne weitergespielt. Aber vielleicht ist es ganz gut, um ein wenig zu regenerieren, weil ein paar Mädels Muskelprobleme hatten. Anna Efimenko ist bei der Bundeswehr und kann nicht trainieren, dazu ist Zoe Brückel am Knöchel verletzt. Vielleicht hilft die Pause und sie kann bei der nächsten Partie wieder dabei sein. Das wäre wichtig für uns.

Das wäre gegen den Karlsruher SC, der mit sechs Punkten aus zwei Spielen einen Traumstart hingelegt hat. Ist die Favoritenrolle am 4. Oktober daher klar verteilt?

Das denke ich nicht. Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe. Keine Frage, der KSC hat am vergangenen Spieltag bei Eintracht Frankfurt III (5:0., Anm. d. Red) aufgetrumpft, aber mich beeindruckt so etwas nicht.

Auch wir haben eine gute Truppe, und ich bin überzeugt davon, dass wir dort etwas mitnehmen können.

Sie selbst haben am ersten Spieltag mit einem Elfmeter den bisher einzigen Punkt festgehalten. Sind Sie bisher mit sich zufrieden?

Zumindest gibt es keinen Grund zu meckern. Ich fühle mich gut und bin fit. Ein gehaltener Strafstoß kann bei dieser Wahrnehmung sicherlich nicht schaden (lacht), wobei da natürlich auch ein wenig Glück dabei war. Aber aktuell macht es mir sehr viel Spaß, in diesem Verein und in dieser Mannschaft zu spielen.

Das Interview führte Tim Straßheim.



Zur Person

Janina Beffart lebt im Gießener Stadtteil Klein-Linden- Mit der ehemaligen Jugendtrainerin des FSV Hessen Wetzlar, Janin Philipp, coacht sie als „Co“ dort die Verbandsliga-Fußballerinnen. Seit 2014 zeigt die Torhüterin wieder für den FSV Hessen Wetzlar ihre Klasse, vorher spielte sie für den 1. FFC Montabaur in der 2. Bundesliga. Die 26-Jährige arbeitet im Marketing und Vertrieb bei der Firma Maxxys in Butzbach. Das Unternehmen ist auch Sponsor bei den Dom-städterinnen. Die Keeperin bezeichnet sich selbst als „Familienmensch“. (tis)

Aufrufe: 024.9.2020, 08:00 Uhr
WNZAutor