2024-05-02T16:12:49.858Z

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Durchaus zufrieden sein darf die neue Trainerin Julia Schlothauer mit dem bisherigen Abschneiden ihres FSV Hessen Wetzlar, der nach dem Abstieg in die Regionalliga die Hinrunde auf Platz sieben abgeschlossen hat.	Foto: Martin Weis
Durchaus zufrieden sein darf die neue Trainerin Julia Schlothauer mit dem bisherigen Abschneiden ihres FSV Hessen Wetzlar, der nach dem Abstieg in die Regionalliga die Hinrunde auf Platz sieben abgeschlossen hat. Foto: Martin Weis

Hohe Schlagzahl fordert ihren Tribut

Frauenfußball-Regionalliga: +++ FSV Hessen Wetzlar beendet Hinrunde auf Rang sieben +++

WETZLAR. Die Schlagzahl ist hoch gewesen. Inklusive der beiden Duelle im DFB-Pokal haben die Regionalliga-Fußballerinnen des FSV Hessen Wetzlar seit August 16 Spiele absolviert. Vor allem die jungen Akteurinnen mussten ein Tempo und eine Leistung abrufen, die sie so aus dem Jugendbereich noch nicht kannten.

Und obwohl am Ende ein wenig die Körner ausgingen, beendeten die Wetzlarerinnen die Hinrunde auf Rang sieben. Selbst ein eingerechneter Sieg gegen Schlusslicht TSG Neu-Isenburg – die Partie wird am 23. Februar nachgeholt – würde daran erst einmal nichts ändern. Der Blick auf die Tabelle wirkt trotzdem schräg, denn die Wetzlarerinnen haben sich über weite Strecken der Hinrunde besser verkauft, als das Tableau es vermuten lässt. Übrigens: Trainingsauftakt im neuen Jahr ist der 18. Januar.


Die Abwehr

15 Gegentore in 14 Spielen. Das ist der zweitbeste Wert der Liga. Egal, wer sich in der Viererkette einfand, es funktionierte – meistens. Wenn es krachte, dann richtig. Vier Gegentore beim FC Forstern und bei Eintracht Frankfurt, drei beim SV Alberweiler. So fielen elf der 15 Gegentreffer in nur drei Partien. In den sechs Heimspielen klingelte es sogar nur ein einziges Mal – beim 1:1 gegen Spitzenreiter SC Freiburg II. Die Abwehr hielt also stand. Jacky Klippert und Maike Simbeck organisierten zuletzt souverän und mit viel Erfahrung die Innenverteidigung, außen überzeugte Neuentdeckung Lara Martin ebenso wie Sarolta Oppelland, die vergangene Saison die Abwehr noch innen verstärkte.

Das Selbstbewusstsein

Startete der Gegner stark in die Partie, ließen sich die Domstädterinnen in der vergangenen Spielzeit gern früh aus dem Konzept bringen und wichen – meistens ohne Not – von den eigenen Ideen ab, um einen Rückstand zu verhindern. Das brachte meistens eben jenen ein. In dieser Runde läuft das Schlothauer-Team selbstbewusster auf, lässt sich nicht sofort abschrecken und versucht, das aktive Team zu bleiben.

Das Vertrauen der Trainerin

Julia Schlothauer übernahm den Zweitliga-Absteiger im Sommer und fand früh ihre Stamm-Elf. Dennoch schickt die Trainerin auch immer wieder Spielerinnen auf neue Positionen oder strickt die Taktik komplett um. 21 Akteurinnen hat Schlothauer in der Hinrunde eingesetzt: Rekord. Es zeigt, dass die 29-Jährige ihrem Team vertraut. Zum Ende der Hinrunde installierte sie Besarta Hisenaj und Zoe Brückel auf der Sechser-Position. Beide lösten die Aufgabe bislang mit Bravour. Anna Efimenko bedankte sich für ihren Einsatz in der Offensive mit ihrem ersten Saisontor. Übrigens: Nur eine Feldspielerin (neben Torfrau Janina Beffart) hat alle Begegnungen über die volle Distanz absolviert: Zoe Brückel.

Doch neben viel Licht ist auch immer Platz für Schatten.

Die Verletzten

Außenverteidigerin Hannah Wünsche wird weiterhin für viele Monate ausfallen. Allrounderin Klippert fehlt ihrem Team nach ihrem Kreuzbandriss im vorletzten Hinrundenspiel in Alberweiler ebenso. In der Abwehr darf also nicht mehr viel passieren. Neuzugang Diana Mahn, im Sommer als wichtige Stütze geholt, hat noch keine einzige Partie absolviert.

Die Chancenverwertung

Ein großes Manko, das sich aus der vergangenen Zweitliga-Runde übertragen hat, ist die Chancenverwertung. Wetzlar braucht zu viele Tormöglichkeiten, um zum Erfolg gekommen. Allein beim späten 1:0-Sieg gegen den SV Weinberg hätten die Domstädterinnen vier, wenn nicht fünf Treffer erzielen können oder müssen. Will die Mannschaft ernsthaft um Platz fünf oder mehr mitspielen, müssen mehr „Buden“ her. 21 Tore in 14 Aufeinandertreffen sind zu wenig, um oben mitzuhalten. Nur drei Mannschaften haben weniger getroffen – alle drei stehen am Ende der Tabelle.

Das sagt die Trainerin

„Wir können mit Rang sieben zufrieden sein. Die Mannschaft hatte im Sommer einen enormen Umbruch zu verkraften. Viele Abgänge, viele Zugänge, viele junge Spielerinnen. Mich schmerzen besonders die Verletzungen von Hannah (Wünsche) und Jacky (Klippert). Die beiden sind zwei absolute Führungsspielerinnen und fehlen gerade, um dieser jungen Truppe Sicherheit zu geben. Eines meiner Highlights in der Hinrunde war das 3:0 gegen Weinberg zum Auftakt, weil da niemand mit uns gerechnet hat und wir gezeigt haben, was wir können.



Aufrufe: 019.12.2019, 23:00 Uhr
Kirsten OhlweinAutor