2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau

Beim FSV Gütersloh stapelt man tief

B-Juniorinnen des FSV streben in der Bundesliga West/Südwest mit Johannes Fritsch als neuem Trainer „nur“ Platz zwei bis vier an

Nach vier Jahren in Folge ging die DM-Endrunde der besten vier B-Juniorinnen-Teams im Land zuletzt erstmals ohne die Fußballerinnen des FSV Gütersloh über die Bühne. Platz drei in der abgelaufenen Saison der Bundesliga West/Südwest reichte nicht, um auf nationaler Ebene mitzumischen. Auch für die kommende Spielzeit stapelt der neue Coach Johannes Fritsch zusammen mit seinen beiden Co-Trainern Matthias Kaiser und Michael Niermeier eher tief: „Platz zwei bis vier ist eine realistische Größe.“

Die Zurückhaltung hat mehrere Gründe: Zum einen stehen im 24er-Kader zehn Abgängen genauso viele neue Spielerinnen gegenüber, von denen aber der größte Teil noch zum Jungjahrgang gehört. „Die Mannschaft muss sich wieder neu finden“, sagt Fritsch. Der Sportstudent, der in der vergangenen Saison Co-Trainer der Ersten war, hat das Amt von Jacqueline Dünker übernommen, die in der neuen Serie den Frauen-Regionalligisten SC Bad Neuenahr trainiert. Zum anderen haben altersbedingt und durch Vereinswechsel mehrere Leistungsträgerinnen das Team verlassen.

So wechselte Nationalspielerin Sophia Kleinherne, zum Frauen-Erstligisten 1. FFC Frankfurt, Michelle Klostermann verstärkt die 2. Mannschaft von Bayern München, und U17-Nationaltorhüterin Wiebke Willebrandt schloss sich dem TuS Lipperode an. Auch die Empfehlung des DFB, talentierte Mädchen sollten möglichst lange in Jungen-Mannschaften spielen, macht dem FSV die Nachwuchswerbung schwierig. U17-Europameisterin Sjoeke Nüsken, bisher mit Zweitspielrecht für den FSV aktiv, hat es vorgezogen, nur noch für die B-Junioren von Westfalia Rhynern an den Ball zu treten. Und U16-Nationalspielerin Sophie Krall rückt zwar von den C-Juniorinnen des FSV in die B1 auf, kickt mit Zweitspielrecht aber auch für die Jungs ihres Heimatklubs VfL Sassenberg. Das sind allerdings Probleme, mit denen die Konkurrenten in der Bundesliga auch zu kämpfen haben, und der große Kader des FSV, zu dem immerhin sechs U-Nationalspielrinnen gehören, ist nicht gerade schwach.

„Trotzdem sind wir in dieser Saison in erster Linie eine Ausbildungs- und Lückenfüller-Mannschaft“, betont Matthias Kaiser. Der Fokus im FSV liegt wegen der Einführung der eingleisigen 2. Liga auf der ersten Frauenmannschaft, die Platz sechs erreichen muss, um dabei zu sein. Fest eingeplant sind für das Projekt unter anderen die B-Juniorinnen Pauline Berning und Noreen Günnewig. „Und auch an die Westfalenliga-Reserve mit ihrem dünnen Kader werden wir hier und da Spielerinnen abstellen müssen“, weiß der Co-Trainer. Bevor es am 2. September in der Tönnies-Arena gegen Bayer Leverkusen los geht, steht in der Vorbereitung als erste Standortbestimmung das große U17-Turnier des MSV Duisburg auf dem Programm.

Aufrufe: 017.8.2017, 10:00 Uhr
Henrik MartinschelddeAutor