2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde
Sparkasse

6:1-Erfolg: FSV Gütersloh wie ausgewechselt

Nach dem Trainerwechsel zeigt der FSV Gütersloh in der 2. Frauen Bundesliga eine überzeugende Leistung gegen Jahn Delmenhorst

Verlinkte Inhalte

Das nennt man wohl einen gelungenen Einstand: Vier Tage nach dem Trainerwechsel von Britta Hainke zu Markus Graskamp gewannen die Zweitliga-Fußballerinnen des FSV Gütersloh das Heimspiel gegen den TV Jahn Delmenhorst mit 6:1. In der wegen diverser Nachholspiele schiefen Tabelle kletterten die Gütersloherinnen auf Rang sechs und belegen damit genau den direkten Qualifikationsrang, den der neue Coach als Ziel seines „Feuerwehreinsatzes“ ausgegeben hat. „Ich bin ganz sicher, dass wir das schaffen“, legte nach diesem Pflichtsieg über den Viertletzten auch die dreifache Torschützin Isabelle Wolf großen Optimismus an den Tag.

FSV Gütersloh 2009 - TV Jahn Delmenhorst 6:1

Die 23-Jährige steht als Sinnbild für den neuen Elan, den die Mannschaft nach der aus der 1:4-Niederlage in Henstedt resultierenden Entlassung Hainkes zeigte. Wolf setzte ihr Tempo und ihre Körperstatur deutlich beherzter ein als in den Spielen zuvor, führte das aber auch auf ihren Kopfballtreffer zum 1:0 in der 22. Minute zurück: „Das war ein Knotenplatzer.“
Die Augenzeugen des lustlos wirkenden Auftritts in Henstedt stellten aber insgesamt einen Wandel fest. So gehörte etwa Linksverteidigerin Melissa Schulz, vor einer Woche nach einer krass enttäuschenden ersten Halbzeit ausgewechselt, diesmal zu den Top-Spielerinnen des FSV. „Ich möchte zu dem Trainerwechsel nichts sagen“, wehrte die 18-Jährige entsprechende Fragen allerdings ab. Sie betonte jedoch: „Wir haben zwei sehr gute Trainingseinheiten mit Markus gehabt und waren heute von der ersten Minute an voll da.“ Auch sie glaubt an den Teamerfolg in dieser Saison: „Wir sind alle optimistisch. Mit Platz sieben geben wir uns nicht zufrieden.“

Graskamp konnte gegenüber der Vorwoche mit Marina Hermes und der nach monatelanger Verletzungspause erstmals wieder einsetzbaren Pauline Berning zwei neue Spielerinnen für die Anfangself nominieren. Dass Birgitta Schmücker diesmal als Innen- und nicht als Außenverteidigerin agierte, war weniger eine grundsätzliche Änderung, als vielmehr eine taktische Maßnahme gegen die schon sieben Mal erfolgreiche Delmenhorster Torjägerin Anna Mirbach.

Der FSV begann nervös, fing sich gleich eine dicke Torchance durch Neele Detken (4.), gewann dann aber Sicherheit und entfachte zunehmenden Druck auf den Gegner. „Es war gut, dass wir noch vor der Pause das 2:0 nachgelegt haben“, freute den Coach der vierte Saisontreffer von Melanie Ott in der 37. Minute. Völlig ablegen konnten die Gütersloher eine gewisse Hektik zwar nie. Und zwischen der 50. und 70. Minute nahm die Zahl der ungezwungen Ballverluste im Mittelfeld in einem Maß zu, das Graskamp ärgerlich werden ließ. „Wir haben noch einige Baustellen in der Defensive, die ein besserer Gegner als Delmenhorst stärker ausgenutzt hätte“, lautet seine Ankündigung von Trainingsinhalten für die kommende Woche. In Gefahr geriet der Sieg durch den Anschlusstreffer zum 1:4 in der 64. Minute aber nicht mehr. Eher hätte der Sieg aufgrund der Vielzahl klarer Torchancen noch weit höher ausfallen können.

Nach dem Abpfiff gingen drei FSV-Spielerinnen auf die Reise: Katrin Posdorfer lief von Rheda aus zu Fuß nach Gütersloh. Pauline Berning und Anna Aehling fuhren mit dem Zug nach Frankfurt zum U17-Nationalteam, für das in dieser Woche die entscheidende EM-Qualifikationsrunde startet. Beide fehlen deswegen nächsten Sonntag, wenn der FSV beim VfL Wolfsburg II das nächste „Endspiel“ bestreitet.

Schiedsrichter: Sonja Kuttelwascher (TSV Neckarau)
Tore: 1:0 Isabelle Wolf (22.), 2:0 Melanie Ott (38.), 3:0 Isabelle Wolf (49.), 4:0 Marina Hermes (57.), 4:1 Neele Detken (64.), 5:1 Shpresa Aradini (79.), 6:1 Isabelle Wolf (86.)

Aufrufe: 018.3.2018, 19:30 Uhr
TemmeAutor