2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Michael Schepp

»Wir brauchen mehr Leidenschaft«

Hessenliga: +++ Zählbares dringend benötigt: Schlusslicht Fernwald trifft auf den SC Waldgirmes +++

Waldgirmes (bir). Wer hätte das vor der Saison gedacht, dass der gastgebende SC Waldgirmes als Tabellensechster und der FSV Fernwald als punktloses Schlusslicht in das erste Derby der Fußball-Hessenliga-Saison (Freitag, 19 Uhr) gehen?

Der Gast, der souverän den Aufstieg geschafft hatte, blieb bisher in allen Belangen hinter den Erwartungen zurück und hat sowohl in der Defensive als auch im Angriff, der letzte Saison mit 128 Treffern das Prunkstück war, enttäuscht. Dementsprechend steht der Aufsteiger und auch Trainer Karl-Heinz Stete in der Lahnaue gehörig unter Erfolgsdruck. Die Gastgeber dagegen weisen mit zwei Siegen, einem Remis und einer Niederlage eine solide Bilanz auf.

„Ich kann mich nicht über den bisherigen Saisonverlauf beklagen, besonders angesichts unserer besonderen Personalsituation mit vielen Ausfällen“, zieht SC-Coach Otmar Velte ein entsprechend positives Zwischenfazit. Zeitweise musste er acht Spieler ersetzen, die entweder angeschlagen oder privat oder beruflich verhindert waren. Gegen Fernwald fehlen nur noch Rückkehrer Barbaros Koyuncu, dem wegen eines Muskelfaserrisses eine längere Pause droht, der Langzeitverletzte Jafar Azizi und der angeschlagene Felix Hörr. Wie schon beim 2:0-Erfolg in Hanau, sind Marcel Siegel und Volkan Öztürk wieder mit dabei, hinter den Einsätzen von Mert Ciraci, Mark Geller und Leon van Moll, die wieder im Training sind, stehen dagegen noch Fragezeichen.

Personell hat FSV-Trainer Stete, bis auf den wahrscheinlichen Ausfall von Top-Torjäger Raffael Szymanski, der unter einer Muskelverletzung leidet, die geringsten Probleme. Dafür vermisste der 51-Jährige bisher und auch bei der letzten 0:2-Heimniederlage gegen Mitaufsteiger SV Neuhof, neben eklatanten Abwehrschwächen (der FSV hat in vier Begegnungen bereits satte 15 Gegentreffer kassiert), vor allem die nötige Mentalität bei seinen Spielern. „Waldgirmes ist stärker als gedacht. Die Ergebnisse zeigen, dass sie eine gute Mannschaft haben“, weiß Stete um die Schwere der Aufgabe am Freitagabend und wünscht sich „beim Ergebnis hinten ein zu Null. Das wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung. Das Team ist intakt, aber wir brauchen mehr Leidenschaft.“

Die stimmte bisher bei den Waldgirmesern, deren Erfolgsrezept, wie bereits in den Jahren zuvor, die mannschaftliche Geschlossenheit und die Einstellung sind. „Hier arbeitet jeder für jeden“, lobt SC-Trainer Velte seine verschworene Truppe, die ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Mitspieler Nicolas Strack erlebt, der vor der Runde überraschend die Seiten gewechselt hatte. „Die Fernwälder Mannschaft ist derzeit schlecht zu bewerten, aber sie hat Qualität, sonst wäre sie nicht so überragend aufgestiegen. Und sie haben auch noch Qualität dazubekommen“, ist die Einschätzung von Trainer Velte, der versichert: „Wir werden den FSV auf keinen Fall unterschätzen, denn man weiß, dass Derbys ihre eigenen Gesetze haben, da ist nicht der Tabellenplatz entscheidend.“



Aufrufe: 021.8.2019, 19:08 Uhr
Rolf BirkhölzerAutor