2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
In der abgelaufenen Spielzeit noch knapp am Punktequotienten gescheitert, soll im kommenden Sommer die Kreisoberliga-Rückkehr für Tim Kutscher (rechts) und die SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen gelingen. Archivfoto: Vogler
In der abgelaufenen Spielzeit noch knapp am Punktequotienten gescheitert, soll im kommenden Sommer die Kreisoberliga-Rückkehr für Tim Kutscher (rechts) und die SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen gelingen. Archivfoto: Vogler – Foto: Archivfoto: Vogler

Coach Lock zufrieden: "Wollen Platz mit aller Gewalt verteidigen"

KLA ALSFELD: +++ Bilanz aus Gießener Sicht: SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen führt mit zehn Siegen aus elf Spielen das Klassement an / FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod II muss mit viel Pech klarkommen +++

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Auch auf den Sportplätzen der Fußball-Kreisliga A Alsfeld ruht momentan der Ball. Wann und in welcher Form es weitergeht, das ist Spekulation. Fakten bietet in diesen Tagen lediglich die Tabelle - und hier befindet sich zur Corona-Unterbrechung jeweils ganz oben (SG Reiskirchen/Bersrod/Saasen) und ganz unten (FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod II) jeweils ein Gießener Kreisvertreter. Insgesamt sieben von 17 Teams der Staffel entstammen den Gießener Gefilden - und bieten sich kurz vor Weihnachten für eine kleine Zwischenbilanz an.
"Wir blicken natürlich positiv zurück. Die Ergebnisse sprechen schon für sich, auch wenn wir das letzte Spiel leider verloren haben. Wir sind dennoch auf einem guten Weg, unser Ziel zu erreichen", resümiert Benjamin Lock, Trainer der Reiskirchener Dreier-SG, nach den ersten elf Pflichtspielen, in denen seine Farben immerhin zehn Dreier klarzumachen wussten - und das bei einem beeindruckenden Torverhältnis von 44:7. Lediglich am letzten Spieltag gab es für den Wintermeister der A-Liga einen Dämpfer: Beim 2:3 gegen die SG Rüddingshausen/Londorf. Unterm Strich gibt es aber für Lock, seit diesem Sommer im Amt, und die Verantwortlichen der aufstiegsorientierten Dreier-SG nicht viel zu meckern. "Es passt recht gut zwischen Mannschaft und dem neuen Trainerteam. Es passt auch vom Umfeld des Vereins her. Wir haben auch immer eine sehr hohe Trainingsbeteiligung und die Jungs sind lernwillig - und das zahlt sich in den Spielen einfach aus", lobt Lock, der zuletzt allerdings vermehrt mit verletzten oder angeschlagenen Akteuren zu tun hatte und sich bei zwei Partien sogar ungeplant selbst einwechseln musste. Mittlerweile, so Lock, leert sich das SG-Lazarett aber wieder und das dürfte auch dem sportlichen Ziel des Coaches entgegenkommen: "Unseren Platz wollen wir mit aller Gewalt verteidigen." Derzeit trennen die "SGRBS" drei Punkte vom dichtesten Verfolger, der SpVgg. Mücke.

Mit einem neuen Trainer war auch der SV Harbach in die aktuelle Spielzeit gestartet. Wobei es das Prädikat "neu" in diesem Fall nicht so recht trifft: Denn nach einer Saison bei einem anderen Klub hatte SVH-Urgestein Sascha Inderthal wieder bei dem ihm vertrauten Club angeheuert. Der "SVH" - im Gegensatz zu den letzten Jahren - ist nicht mit den ganz hohen sportlichen Erwartungen in die Runde gegangen. "Ich hatte dieses Jahr sehr tiefgestapelt. Ich hatte davor immer gemerkt: Druck bringt hier nichts", bilanziert Inderthal, der damit vielleicht den richtigen Riecher bewiesen hat. Denn sportlich lief es für den Rangvierten (22 von 30 möglichen Punkte) nun alles andere als schlecht. "Ich bin sehr zufrieden. Damit hatte ja auch keiner gerechnet, dass wir so kurios starten. Dass man die ersten sieben Spiele gewinnt, das gab es beim SV Harbach noch nie", zeigt Inderthalts Daumen nach oben. Gegen Ende hatte der SVH zwar hier und da mit etwas Verletzungspech zu kämpfen, schlug sich aber dennoch auch im Spitzenspiel gegen Reiskirchen (3:4) sehr ordentlich. "Das ist nun für mich eine Momentaufnahme - mit dem vierten Platz aber eine sehr schöne Momentaufnahme", erklärt Sascha Inderthal, der am Ende der Spielzeit zumindest gerne auf Rang sechs bis acht stehen würde. Während der aktuellen Pause hatten die Harbacher mit den beiden Spaniern Carlos und Sergio Lopez indes zwei Abgänge zu verzeichnen. "Die haben uns von der Kameradschaft sehr weitergeholfen", bedauert Inderthal.

Lediglich zwei Plätze und einen Zähler dahinter befindet sich momentan die SG Rüddingshausen/LondorfBeim Rangvierten des Vorjahres zieht Abteilungsleiter Udo Kreisel ein gemischtes Fazit und betont: "Wir haben einige Punkte liegengelassen." Auf der anderen Seite, so Kreisel, habe das junge SG-Team aber zum Beispiel auch Tabellenführer Reiskirchen die einzige Pleite zugefügt. Alles in allem wirkt der Rüddingshausen/Londorfer Funktionär nicht ganz unzufrieden, würde aber gerne noch ein bis zwei Plätze nach oben klettern. "Ich würde sagen, dass wir unter die ersten Fünf auch hingehören", sagt Kreisel, der für eine mögliche Restrunde bereits einen Neuzugang zu verkünden hat: Keeper Daniel Schmidt kommt vom Gießener B-Ligisten FSV Beuern zurück.
Bereits auf einem zweistelligen Tabellenplatz zu finden ist derweil die FSG Laubach (11.), die vier ihrer zehn Partien gewann, im Gegenzug aber sechs Spiele verloren geben musste. Vor allem zum Rundenbeginn lief es für die Elf von Trainer Holger Wagner nicht wirklich rund. Die drei Auftaktspiele gingen allesamt verloren - darunter auch eine herbe 2:9-Klatsche gegen Harbach. Zuletzt kamen die Laubacher aber besser in Fahrt und entschieden ihre jüngsten beiden Spiele zu eigenen Gunsten. "Am Ende sind wir auch in der Tabelle in etwa dahingekommen, wo wir auch hingehören", urteilt FSG-Pressewart Johannes Damster. Auf Rang zwölf und dreizehn befinden sich punktgleich ebenfalls zwei Gießener Vertreter: Die FSG Queckborn/Lauter sowie die SG Treis/Allendorf IIBeide Farben verfügen derzeit über einen Drei-Punkte-Puffer zur Abstiegszone. Die Treiser Reserve war mit einem Sieg gegen Aufsteiger SG Appenrod/Maulbach (2:1) in die Spielzeit gestartet, feierte zwischenzeitlich sogar einen satten 10:2-Erfolg gegen die FSG Ober-Ohmen/Ruppertenrod/Ulrichstein und verfügt über die stärkste Offensive der unteren Tabellenhälfte (26 Tore) - insgesamt sechs Niederlagen verhinderten aber eine bessere Platzierung für die Auswahl von Trainer Michel Groß.

Ähnliches gilt freilich für die FSG Queckborn/Lauter, bei der Marcel Mohr seit diesem Jahr auf der Trainerbank sitzt. Dieser bedauert vor allem das massive und sich sukzessive zuspitzende Verletzungspech bei seiner FSG. Das Spiel gegen Primus Reiskirchen musste sogar abgesagt werden, da dem Klub gleich 20 angeschlagene Akteure fehlten. Dennoch hält Mohr fest: "Wir haben eine gute Stimmung." So bleibt man auch während der aktuellen Unterbrechung immer irgendwie in Kontakt und hat für den 23. Dezember ein Online-Mannschaftsmeeting geplant, bei dem man gemeinsam anzustoßen gedenkt.

Bleibt aus Gießener Sicht noch Schlusslicht FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod II zu nennen. Lediglich zwei Punkte hat die sieglose zweite Garde der Gallusstädter Stand heute auf ihrem Konto eingezahlt. "Wir hatten uns im Sommer etwas mehr und den nächsten Schritt erhofft. Eigentlich spricht der Tabellenplatz Bände", resümiert Stephan Hahn, der seit vier Spieltagen wieder als Coach bei der FSG-Reserve fungiert und dieses Amt von Roland Erb, der es aus persönlichen Gründen abgeben musste, übernommen hatte. Zumindest interimsweise bleibt Hahn nun auch erstmal Übungsleiter bei der FSG. "Dass die Saison unterbrochen wurde, das kam uns schon eher gelegen", kommentiert der Grünberger Trainer die zurückliegende Siegesflaute seiner Truppe, hält aber auch fest: "Der Kader ist besser als der Tabellenplatz. Daher bin ich auch guter Dinge, dass, wenn es mal wieder weitergeht, wir auch wieder unsere PS auf den Platz bringen werden."
Aufrufe: 031.12.2020, 11:38 Uhr
Gießener Anzeiger / Oberhessische ZeitungAutor