2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
– Foto: Thies Meyer

Rene Decher hat mit dem TSV noch einiges vor

KLA ALSFELD: +++ Burg-/Nieder-Gemünden hat einen der jüngsten Spielertrainer überhaupt +++

Gemünden . Völlig ungewohntes Gefühl für die Teams der Fußball-Kreisliga A Alsfeld: nach zuletzt gleich zwei „englischen Wochen“ am Stück konnte sich ein Großteil der Mannschaften diesmal voll und ganz auf den Trainingsbetrieb konzentrieren, lediglich zwei Partien wurde am Donnerstagabend ausgetragen. Am Sonntag herrscht dagegen wieder volles Programm, bis auf die regulär spielfreie FSG Grünberg/Lehnheim/Stangenrod sind alle Clubs der Liga im Einsatz. So auch der TSV Burg-/Nieder-Gemünden, der in dieser Saison mit einem neuen Spielertrainer an den Start geht.

TSV Burg-/Nieder-Gemünden – FSG Laubach (Sonntag, 16 Uhr): Und Rene Decher ist mit seinen 25 Jahren zudem auch noch nicht in dem Alter, in dem sich die meisten Fußballfans Spielertrainer so vorstellen. Umso mehr könnte die Entscheidung des Clubs überraschen, den Mittelfeldspieler, der 2018 vom VfR Lich kam, die Verantwortung für die Mannschaft zu übertragen. Aber Decher hatte zudem einen prominenten Fürsprecher. „Ich habe zuvor schon acht Jahre lang Mannschaften von der C- bis zur A-Jugend trainiert und hatte mir schon überlegt, nun den Schritt in den Aktivenbereich zu machen. Darüber hatte ich mich auch schon rege mit meinem guten Kumpel Max (Bleifuß, die Redaktion) ausgetauscht. Mein alter Trainer Nico Kornmann, der ja aus beruflichen Gründen sein Amt niederlegen musste, hat das mitbekommen, auch oft mit mir gesprochen und dann auch noch ein wenig als Bindeglied zum Verein fungiert. Es ist sicherlich mutig, einen 25-Jährigen zum Trainer zu machen, aber ich bin wirklich mit Begeisterung bei der Sache“, beschreibt Decher und freut sich natürlich über die Entscheidung seines Vereins.

Die Vorteile lagen auf der Hand, denn da der 25-Jährige bereits seit zwei Jahren als Spieler im Verein unterwegs war, kannte er nicht nur das Umfeld, sondern auch seine „neue“ Mannschaft natürlich bestens. Zudem wechselte Kumpel Max, der das Spielertrainer-Amt zuletzt beim B-Ligisten FC Weickartshain bereits ausgeübt hatte, zum TSV, sodass in Burg-/Nieder-Gemünden nun ein junges Trainerduo in der Verantwortung steht.

Aufgrund der vielen Jahre im Juniorenbereich, sieht es Decher als Teil seiner Philosophie, junge Spieler an die Aktienteams heranzuführen und einzubauen. Aktuell ist das vorrangige Ziel, die Zahl der Gegentore dauerhaft zu senken. „Das ist das, woran wir zu Saisonbeginn auch schon gearbeitet haben, auch wenn die Umsetzung bislang noch nicht so klappt wie erhofft“, muss Decher zugeben, schiebt aber noch nach. „Klar sind hier und da noch Fehler drin, aber so etwas geht eben nicht über Nacht, sondern es ist ein Prozess.“

Die Saison begann für die Spielgemeinschaft nach der monatelangen Pause gleich mit einem knüppelharten Auftaktprogramm. Gleich drei Auswärtspartien warteten am Stück, wobei die ersten beiden bei den stark gestarteten SV Harbach und SV Nieder-Ofleiden direkt verloren gingen. Den aufkommenden Druck konterte der TSV mit einem 2:1-Erfolg in Mücke, ehe es im Anschluss eine überraschende Heimpleite gegen Aufsteiger Alsfeld/Eifa setzte. Mit dem 4:0-Erfolg gegen Appenrod/Maulbach soll nun eine Serie gestartet werden. „Es war natürlich ein schwerer Start, keine Frage. Das Alsfeld/Eifa-Spiel hängt uns nach, hätten wir statt der sechs neun Punkte, dann würden wir sicherlich im Soll liegen“, so Decher, der in den kommenden vier Spielen gegen Laubach, Queckborn/Lauter, Groß-Felda und der Grünberger Dreier-FSG nun weiter punkten will. „Das muss unser Anspruch sein, dass wir diese vier Spiele gewinnen oder zumindest in allen punkten wollen. Wir haben gegen Appenrod einen guten Anfang gemacht, die Abläufe funktionieren von Spiel zu Spiel besser. Wir haben aber noch viele Chancen liegen lassen. In dieser Hinsicht müssen wir uns unbedingt noch verbessern, damit sich das in knapperen Spielen nicht rächt!“

Aufrufe: 02.10.2020, 16:10 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor