2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
– Foto: Jürgen Krüger

FSC Eisbergen bleibt beständig

Der Bezirksligist aus Porta Westfalica tritt mit nahezu unverändertem Kader an. Lediglich Dino Cugalj verließ den Verein zur Winterpause in Richtung VfL Bückeburg. Mit Jan Bongard vom TuS Bad Oeynhausen und Christian Witthaus vom FC Rot-Weiß Kirchlengern gibt es zwei Neue.

Als der FSC Eisbergen nach der 0:7-Klatsche bei TuRa Löhne seine Saison schon fast hätte abhaken können, ging sie für den Aufsteiger erst richtig los. Im Endspurt holten Trainer Carsten Korff und sein Team 15 Punkte aus acht Spielen und schafften fast sensationell noch den Klassenerhalt. Das gibt ordentlich Rückenwind für das zweite Jahr in der Bezirksliga, das der Verein trotzdem mit bescheidenen Zielen angeht.

Der kleine Klub von der Kreisgrenze


„Wir wissen, dass es wieder nur um den Klassenerhalt geht, da machen wir uns nichts vor“, sagt Korff. Nicht nur ihm ist klar, das viele Konkurrenten besser besetzt sind als der kleine Klub von der Kreisgrenze: „Man sieht ja, wie die anderen aufrüsten, da dreht sich das Personalkarussell ziemlich schnell.“ Die Eisberger Mannschaft ist der Gegenentwurf zu diesen bekannten Fußball-Mechanismen – und genau das ist ihr größter Trumpf.

Denn wenn andere Teams Spiele mit individueller Qualität entscheiden, punkten die Portaner mit mannschaftlicher Geschlossenheit. Und die ist so groß, dass sie auch über einen Abstieg hinaus reicht. „Nach dem 0:7 in Löhne hätte wohl jede andere Mannschaft die Segel gestrichen. Aber wir haben uns gesagt: Wir spielen ohnehin zusammen weiter, da können wir uns auch vernünftig verabschieden“, schildert Korff.


»Endlich Zweikampfverhalten und Aggressivität im Spiel«


Diese Haltung führte schließlich zum nächsten großen Erfolg der Vereinsgeschichte, für die schon der Aufstieg vor einem Jahr ein Meilenstein war. Zudem wurden die Spieler im letzten Saisondrittel endlich den Anforderungen der Liga konstant gerecht: „Da hatten wir kapiert, worauf es ankommt: Wir hatten endlich das passende Zweikampfverhalten und Aggressivität in jedem Spiel, sagt der Coach.

Zudem trug die Arbeit am lange schwachen Offensivspiel am Ende Früchte: 15 der 34 Saisontore erzielte der FSC in den letzten acht Spielen und steigerte seinen Toreschnitt in dieser Phase um einen Treffer pro Partie. Potenzial sieht Korff im Angriff seiner Elf trotzdem noch genug, weshalb er den früheren Kreisliga-Torjäger Sascha Bädermann als Spezialtrainer für die Offensivabteilung mit ins Team geholt hat.

„Darauf werden wir in der Vorbereitung viel Wert legen“, kündigt der Coach an, der das taktische Profil der Lila-Weißen schärfen will: „Wir sind eine Mannschaft, die mit schnellen Gegenstößen zum Erfolg kommt. Wir müssen an der Zielstrebigkeit und an den Laufwegen arbeiten – und an der Bereitschaft zu diesen Laufwegen.“ Auch am Abschluss gelte es im Gruppentraining noch zu arbeiten.


Kaum Änderungen im Team


Die Eisberger tun das mit einer eingespielten und quasi unveränderten Mannschaft. Aus dem Kader der Vorsaison hat nur Torwart Dino Cugalj den Verein bereits in der Winterpause verlassen. Für ihn kehrt in Christian Witthaus ein echter Eisberger zurück, der mit Rene Heyer um den Platz im Tor konkurrieren wird. „Das ist ein Zweikampf auf Augenhöhe“, sagt Korff, der aber keine Arbeitsteilung plant: „Irgendwann werde ich mich auf eine Nummer eins festlegen.“

Als Feldspieler kommt nur Jan Bongard neu dazu, der beim TuS Bad Oeynhausen kein Stammspieler war und den Korff als Ergänzung einplant: „Er kennt den Verein und passt ins Profil. Aber er braucht vor allem Spielpraxis, eventuell auch in der zweiten Mannschaft.“ Zudem will sich Angreifer Dennis Brinkmeier nach zwei Leisten- und zwei Meniskus-Operationen wieder heran arbeiten.

Die Stammformation geht derweil unverändert in eine Saison, in der sie dennoch anders wahrgenommen werden dürfte. Denn der FSC hat sich mit seinem starken Endspurt Respekt verschafft und will nun zeigen, was er im ersten Jahr über die neue Liga gelernt hat. „Wenn es uns gelingt, die Konstanz des letzten Drittels in einer ganzen Saison zu zeigen, können wir uns festigen“, meint Korff: „Aber zu glauben, dass wir jetzt angreifen, wäre vermessen.“

Immerhin sind die Chancen auf den erneuten Klassenerhalt nach dem Rückzug der SG Hörstmar/Lieme nicht schlechter geworden. „Ich sehe durchaus zwei, drei Mannschaften, die wir hinter uns lassen können“, betont der Eisberger Coach, lässt aber offen, wen er damit meint. Im Auge hat er wohl die Aufsteiger wie TuS Petershagen-Ovenstädt oder TuS Tengern II, während der neue Herforder Vertreter SG FA Herringhausen-Eickum stark sein soll. Am Ende könnte es wieder auf die Eisberger Tugenden ankommen – und die funktionieren am besten, wenn die Mannschaft eigentlich schon abgeschrieben ist.


FSC Eisbergen 2019/2020


Abgang: Dino Cugalj (VfL Bückeburg/Winterpause).

Zugänge: Jan Bongard (TuS Bad Oeynhausen), Christian Witthaus (RW Kirchlengern).

Kader: Rene Heyer, Christian Witthaus - Jan Bongard, Carsten Hinz, Matthias Hinz, Nico Kolepke, Malte Nolting, Marc Oelmann - Justus Arnsmeyer, Maurice Korfsmeier, Jonas Mohme, Julian Möller, Jan Nolting, Andriko Salein, Daniel Schulze, Filip Stahlhut, Lukas Wehage, Tim Witthaus, Dennis Brinkmeier, Albert Prins, Fabien Steinmann.

Trainer: Carsten Korff mit Co-Trainer Patrick Halstenberg und Torwart-Trainer Thomas Stolz.

Saisonziel: Klassenerhalt.

Aufrufe: 017.7.2019, 16:30 Uhr
Sebastian Külbel / FuPaAutor