2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Gerd Schmitt sieht eine Tendenz, dass Vereine schneller Spiele absagen.	Archivfoto: hbz/Wallerius
Gerd Schmitt sieht eine Tendenz, dass Vereine schneller Spiele absagen. Archivfoto: hbz/Wallerius

Die C-Klassen schrumpfen wohl

GERD SCHMITT Fußball-Kreischef erklärt, wie sich der Bezirksliga-Abstieg nach ganz unten auswirkt

Mainz-Bingen. Viel Arbeit haben aktuell Gerd Schmitt als Vorsitzender des Fußball-Kreises Mainz-Bingen und seine Mitstreiter im Vorstand. Nach dem Ende der Hauptsaison müssen sie die Aufstiegs- und Entscheidungsspiele organisieren. Wir sprachen mit dem Gau-Algesheimer darüber und blicken auch schon in die nächste Runde voraus.

Herr Schmitt, die Zahl der Entscheidungsspiele mit Mannschaften aus dem Kreis Mainz-Bingen ist diesmal überschaubar. Sind Sie darüber erleichtert?

Für uns wäre es organisatorisch kein Problem gewesen, wenn es mehr Spiele gegeben hätte. Wir hatten einen Plan aufgestellt, nach dem an jedem Tag Spiele gewesen wären. So haben wir nun Tage, an denen keine Partien stattfinden. Das ist ja auch nicht schlecht.

In den B-Klassen ist das Entscheidungsspiel der Tabellen-14. zwischen Harxheim II und Stadecken-Elsheim II, dessen Verlierer vielleicht absteigt, noch nicht angesetzt. Warten sie da erst die Entscheidungsspiele ab, ob überhaupt eine der beiden Mannschaften absteigen kann?

Ja, denn wir wollen keine Spiele machen, die unnötig sind. Angedacht ist diese Partie für den 9. Juni. Aber wenn klar ist, dass beide Teams drinbleiben, wird das Spiel ausfallen.

In der Bezirksliga war der Titelkampf bis zur letzten Sekunde spannend so wie sie es prophezeit hatten...

Ja, und ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht, dass Finthen es am letzten Spieltag Basara so schwer macht, Meister zu werden. Vizemeister Gimbsheim hatte ja einen Mordslauf und ist auch in den Aufstiegsspielen Favorit. Diese müssen aber auch erst einmal gespielt werden. Ich bedauere aber, dass alle Absteiger aus der Bezirksliga aus dem Kreis Alzey-Worms kommen, denn das wirkt sich auch auf unsere C-Klassen aus.

Inwiefern?

Weil aus der Bezirksliga niemand in unsere A-Klasse kommt, gibt es dort nur ein oder zwei Absteiger. Und das schlägt durch nach unten, weil es vielleicht sogar drei Absteiger weniger in unsere C-Klassen gibt als möglich. Dadurch brechen uns dort noch mehr Mannschaften weg. Es kann sein, dass wir in der nächsten Saison in den vier C-Klassen nur maximal jeweils 14 Mannschaften haben werden.

Aber vier Klassen werden es bleiben?

Ja. Wir könnten, wenn noch mehr Teams wegfallen, auf drei Klassen mit 18 Mannschaften gehen, aber dann werden das für die Vereine zu viele Spiele und auch die Fahrten zu lang. Die Erfahrung zeigt, dass es für C-Klassen-Teams eher ganz gut ist, wenn sie mal ein Wochenende frei haben. Leider können wir aber auch nicht mehr gewähren, dass in einer C-Klasse nur Zweite Mannschaften der A-Klassen-Teams spielen. Das war für die Vereine immer praktisch, weil dann beide Mannschaften den gleichen Gegner hatten.

Täuscht das Gefühl, dass zum Saisonende hin mehr Spiele als sonst wegen Personalmangels abgesagt wurden?

Über den Kreis gesehen, waren es vielleicht ein, zwei Spiele mehr. Wir hatten in den vergangenen Jahren aber auch mehr Mannschaften, die sich komplett abgemeldet hatten. Es gibt aber die Tendenz, dass personell dezimierte Vereine gegen Saisonende nicht mehr so viel Lust haben, weite Fahrten zu machen und sich dabei noch eine Packung zu holen. Da zahlen sie lieber die rund 100 Euro Strafe für eine Spielabsage.

Läuft die Planung der Aufstiegsspiele reibungslos?

Grundsätzlich schon. Es wird aber immer schwerer, einen Verein für die Austragung der Spiele auf neutralem Platz zu finden. Zum einen muss dort die Logistik vorhanden sein für 600 bis 700 Zuschauer und auch gewährleistet sein, dass dadurch nicht der ganze Ort zugeparkt wird. Zum anderen müssen die Vereine ein solches Spiel auch stemmen können.



Aufrufe: 030.5.2018, 15:00 Uhr
Bardo RudolfAutor