FFC reist in Breisgau, wo eine Mittelhessin wartet

Die Pohlheimerinnen haben eine gute Vorbereitungsphase hinter sich, wie Schmidt bestätigt. „Mit vier Trainingseinheiten plus Spielen an den Wochenenden war die Struktur und Intensität als Vorbereitung auf die Aufgaben im deutschen Oberhaus sehr gut angelegt“, berichten die Verantwortlichen des FFC. Als problematisch stuft Schmidt die besonderen Umstände der vergangenen Saison ein, weil „das späte Ende am 20. Juni und die damit verbundene kurze Wechselfrist bis zum 30. Juni es erschwerte, Spielerinnen zu verpflichten.“

Turgay Schmidt, seit Jahren in Sachen Juniorinnenfußball beim FFC am Ball und Garant für die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung, wird das Team auch in der Bundesliga weiter begleiten.

Die sportliche Leiterin Jana Leib verantwortet den Gesamtbereich des Teams und wird als Schnittstelle zum DFB die Abläufe des Spielbetriebs koordinieren, denn Bundesligafußball mit Fahrten u.a. nach München, Augsburg oder eben Freiburg bedeutet naturgemäß einen enormen logistischen Aufwand. Zudem haben die Pohlheimerinnen weitere engagierte Mitstreiter finden können, die das „Abenteuer Bundesliga“ unterstützen. Das nun beginnen kann. Dabei hat Pohlheim sieben Neuzugänge im Kader und wird zum Start auf eine Spielerin treffen, die aus Mittelhessen stammt.

Lily Reimöller, Junioren-Nationalspielerin, bis zur Corona-Unterbrechung in der Regionalliga-U15 der TSG Wieseck bei den Jungs mit am Ball, spielt ihre erste Saison für den SC Freiburg. Neun Länderspiele hat die 2005 geborene Tochter des Grünberger DFB-Stützpunkt-Leiters Dirk Reimöller mittlerweile absolviert, seit Anfang August ist sie in Freiburg am Olympiastützpunkt an der Eliteschule des Sports, wo sie die Jugendarbeit der Breisgauer – von der Männerbundesliga als vorbildlich bekannt – kennenlernt. Was einigen Aufwand bedeutet, wie Lily weiß, als sie am Donnerstagmittag ans Telefon geht. „Wir hatten heute schon Frühtraining, um 14 Uhr steht das nächste an“, erzählt die als Innenverteidigerin und 6er bevorzugt agierende Reimöller, die den SC zudem als Kapitänin führen wird. „Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt“, sagt die 15-Jährige, die „die Stadt und das Umland mega“ findet. Wenn sie denn mal Zeit hat, um auf Besichtigungstour zu gehen, denn sechsmal Training plus Spiel, bei einem freien Tag, stellen das knackige Programm der „ich denke, sehr guten Mannschaft“ dar. Am Montag geht zudem in Baden-Württemberg die Schule los, die in Freiburg nicht als (Sport)-Internat integriert ist. „Wir gehen auf verschiedene Schulen in der Stadt“, erzählt Lily Reimöller, die mit ihrem Drei-Jahresvertrag (plus Option auf ein Weiteres) die Weichen gestellt und sich unter sieben Angeboten bewusst entschieden hat, ihre Fußballkarriere beim SC Freiburg anzugehen. Da auch noch DFB-Lehrgänge anstehen, bleibt nicht viel Zeit für die junge Grünbergerin, „aber das ist nicht schlimm, weil es das ist, was ich machen will.“ Was Vater Dirk beruhigt, der dachte, die Trennung werde ihm schwerer fallen. „Aber es macht ihr einfach viel Freude, sie ist da gut aufgehoben“. Dass zum Start am Samstag mit Pohlheim ein Team aus der alten Heimat wartet, ist für Lily Reimöller eine schöne Zugabe. „Ja, das ist schon witzig.“ Und ab ins Training.

Kader: Mara Wolff, Angela Schlosser, Leonie Kammer, Lea Jackl, Tuulikki Fenner, Carolina Schöneck, Lotta Meindl, Jana Bogateck, Jule Reinhard, Katharina Schlick, Nia Rigel, Tami Hess, Taletta Kosaca, Louisa Münch, Elisa Wanke, Paula Glaubitz- – Trainer: Turgay Schmidt.

Sportliche Leitung und Mannschaftsverantwortliche: Jana Leib. – Co-Trainer: Daniel Kammer. – Physiotherapeutin: Christiane Fenner. – Torwart-Trainer: Michael Bogateck. – Betreuer: Kai Jackl.