2024-04-30T13:48:59.170Z

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Pia Landsbeck (rechts) ist eine von 25 Spielerinnen, die bereits die Rückmeldung gegeben haben, dass sie beim SV Alberweiler in der kommenden Saison weitermachen wollen.
Pia Landsbeck (rechts) ist eine von 25 Spielerinnen, die bereits die Rückmeldung gegeben haben, dass sie beim SV Alberweiler in der kommenden Saison weitermachen wollen. – Foto: Archivfoto: Wilfried Wolff
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SV Alberweiler rechnet mit Saisonabbruch

Ob Dominik Herre SVA-Cheftrainer bleibt, ist noch offen. Positive Zeichen gibt es mit Blick auf den Kader für die kommende B-Juniorinnen-Saison in der Fußball-Bundesliga Süd.

Alberweiler / feg - Der SV Alberweiler blickt gespannt zum Deutschen Fußball-Bund (DFB). Dessen Präsidium wird an diesem Freitag entscheiden, ob die Saison 2020/21 in der B-Juniorinnen-Bundesliga fortgesetzt oder abgebrochen und annulliert wird. Bei der Sitzung wird laut Martin Kaiser, dem Vorsitzenden des SV Alberweiler, auch darüber befunden werden, ob es Auf- und Absteiger geben soll, oder nicht.

"Der Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball hat bereits im Vorfeld die Empfehlung an das DFB-Präsidium ausgesprochen, die Saison abzubrechen. Darüber wurden die Vereine kürzlich per E-Mail informiert", sagt Martin Kaiser. "Ich gehe fest davon aus, dass die Saison abgebrochen und annulliert wird. Alles weitere wird man sehen." Das jüngste Meinungsbild unter den Vereinen vor rund vier Wochen sei geteilt gewesen. Die Hälfte sei dafür gewesen, die Saison fortzusetzen, die andere Hälfte dafür abzubrechen. "Ein Abbruch ist für mich alternativlos aufgrund der aktuellen Corona-Lage. Die Saison, es hätte nur noch die Hinrunde zu Ende gespielt werden sollen, muss bis 30. Juni fertig sein und das ist nicht zu schaffen", so der 54-Jährige. "Vor einem möglichen Re-Start bräuchte es nach sechs Monaten Pause, ja auch noch mindestens vier Wochen Vorbereitungszeit."

"Die Gesundheit geht einfach vor"

Dies sieht SVA-Cheftrainer Dominik Herre auch so. "Ich rechne fest damit, dass die Saison abgebrochen und annulliert wird. Das wäre sehr schade für uns, weil wir uns tabellarisch in eine gute Position gebracht haben im Kampf um die Meisterschaft", sagt der 36-Jährige. "Wir haben bis Ostern noch gehofft, dass zumindest die Hinrunde noch zu Ende gespielt und die Saison gewertet werden kann, um das Geleistete honoriert zu bekommen." In der Tabelle steht der SV Alberweiler mit sechs Siegen aus sechs Spielen derzeit auf Rang eins. "Aufgrund der Corona-Entwicklung und den steigenden Infektionszahlen ist ein Abbruch aktuell aber unumgänglich und das Vernünftigste. Die Gesundheit geht einfach vor, der Fußball spielt da absolut gar keine Rolle", so der SVA-Cheftrainer.

Ende Oktober vergangenen Jahres hatte Alberweiler seine bislang letzte Ligapartie bestritten, ein Heimspiel gegen den VfL Sindelfingen, das mit 1:0 gewonnen wurde. Dann kam die coronabedingte Unterbrechung der Spielzeit. "Bis Mitte Februar haben die Spielerinnen für sich trainiert. Danach gab es für jede Einzelne individuelle Trainingspläne zur Erlangung der Grundlagenausdauer", sagt Herre. "Die Mädels haben regelmäßig per App übermittelt, was sie gemacht haben. Es gab Spielerinnen die sehr eifrig trainiert haben, andere wiederum nicht. Da gibt es von meiner Seite aber keine Kritik aufgrund der fehlenden Perspektive wie es weitergehen kann." Online-Training oder -Meetings habe es bislang nicht gegeben wegen der fehlenden Aussicht hinsichtlich der Fortführung des Spielbetriebs. "Ich habe die Mädels nur schriftlich darüber informiert, was vom DFB an Neuigkeiten gekommen sind, um sie auf dem Laufenden zu halten. Aber das war sehr spärlich", so der SVA-Cheftrainer.

Positive Zeichen

Die Stimmung in der Mannschaft sei gedrückt. "Den Mädels fehlt komplett ihr Hobby und der direkte Kontakt untereinander", sagt Herre. Dennoch gebe es auch positive Zeichen: "Für die kommende Saison habe ich schon die Rückmeldung von 25 der 26 Spielerinnen, die altersmäßig für die B-Juniorinnen-Bundesliga in Frage kommen, dass sie weitermachen wollen." Es habe auch viele persönliche Nachrichten von Spielerinnen gegeben, dass sie es kaum erwarten können, dass es wieder losgehen kann mit dem Trainingsbetrieb.

Ob Dominik Herre auch in der nächsten Saison Cheftrainer beim SVA bleiben wird, hat er noch nicht endgültig entschieden. "Ich warte jetzt erst mal den Freitag und den Ausgang der DFB-Konferenz ab und dann sehen wir weiter", so der 36-Jährige. "Ich wünsche mir, dass Dominik Herre weiter Chefcoach bleibt und ebenso sein Vater Franz Co-Trainer", sagt Martin Kaiser. "Beide machen einfach einen überragenden Job. Ohne ihren großen Einsatz würde der SVA nicht da stehen, wo er in der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd steht."

Aufrufe: 022.4.2021, 21:38 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor